Heinrich Refardt

Heinrich Refardt

Heinrich Refardt (* 10. Februar 1892 in Bachstedt, heute Markvippach, Thüringen; † 6. März 1968 in Dibberloh bei Soltau) war ein deutscher Kommunaljurist, Polizeipräsident in Duisburg-Hamborn und Regierungspräsident im preußischen Regierungsbezirk Aurich (bis 1936) sowie im Regierungsbezirk Frankfurt (1937–1945).

Refardt besuchte das humanistische Gymnasium in Weimar. Anschließend studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg, München und Göttingen. Nach dem Ablegen seines Referendarexamens im Jahre 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Er diente während des Krieges im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 6 in Erfurt.

Nach dem Krieg erhielt Refardt als Regierungsreferendar ab 1919 seine Ausbildung in der Regierung Hannover. 1921 wurde er nach bestandenem Assessorexamen als Assessor in der Regierung Gumbinnen (1921–1926) beschäftigt und 1925 zum Regierungsrat befördert. Ab 1937 arbeitete Refardt in der Regierung in Düsseldorf und wurde dort Dezernent. Zum 1. März 1933 wurde er zum Polizeipräsidenten in Duisburg-Hamborn ernannt. Seit 11. September 1933 war er stellvertretender Regierungspräsident in Aurich, später Regierungspräsident und blieb hier bis 1936. Er war Mitglied im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund (NSRB). Seit Dezember 1936 arbeitete er als Regierungspräsident im Regierungsbezirk Frankfurt und ist mit seinen Angestellten Anfang 1945 vor den sowjetischen Truppen nach Schleswig-Holstein geflohen. Er wurde von den Engländern für zwei Jahre im ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme interniert.

Weil er mit den Attentätern vom 20. Juli in Verbindung gebracht wurde, war er 1944 für sechs Wochen im Untersuchungsgefängnis Moabit inhaftiert.

1948 wurde Refardt als Regierungspräsident pensioniert.

Familie

Refardt heiratete 1921 Friederike Zambona (* 31. März 1900). Das Ehepaar hatte drei Kinder, die Töchter Marieliese (* 1923), Inge (* 1926) und Sohn Heinrich (* 1934).

Literatur

Weblinks


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