Hermann Kuhnt

Hermann Kuhnt
Denkmal für Kuhnt in Senftenberg

Hermann Kuhnt (* 14. April 1850 in Senftenberg; † 31. Oktober 1925 in Bonn) war ein deutscher Augenarzt und Hochschullehrer in Jena, Königsberg (Preußen) und Bonn.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kuhnt wurde als sechstes von acht Kindern in der preußischen Provinz Brandenburg in Senftenberg geboren. Die Schule besuchte er in Cottbus. Kuhnt studierte in Bonn, Berlin und Würzburg Medizin. In Bonn wurde er 1870 Mitglied des Corps Rhenania.[1]

Rostock und Heidelberg

1874 promovierte er in Rostock am Anatomischen Institut unter Friedrich Sigmund Merkel. Anschließend war er Assistent des Augenarztes Otto Becker an der Augenklinik der Universität Heidelberg.

Ordinarius in Jena, Königsberg und Bonn

1880 ging er an die Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er 1881 Extraordinarius wurde. Ein Jahr später dort zum ersten Ordinarius für Augenheilkunde ernannt, leitete er als Direktor die neugegründete Augenklinik. Kuhnts Pläne für ein eigenes Gebäude der Universitäts-Augenklinik wurden erst durch seinen Nachfolger August Wagenmann umgesetzt. Die neue Klinik wurde am 1. Oktober 1898 bezogen.

1892 wechselte Kuhnt an die Königsberger Albertus-Universität, deren Rektor er 1906/07 war.

1907 nahm er schließlich den Ruf nach Bonn an.

Werke (Auswahl)

  • Beiträge zur Operativen Augenheilkunde, 1883
  • Über die Therapie der Conjunctivitis granulosa, 1897)
  • Über die Verwerthbarkeit der Bindehaut in der praktischen und in der operativen Augenheilkunde, 1898
  • Scheibenförmige Entartungen der Netzhautmitte, Bonn 1926 [2]

Gemeinsam mit Julius von Michel gab Kuhnt seit 1899 die Zeitschrift für Augenheilkunde heraus.

Bedeutung

Als Augenarzt leistete Kuhnt mit Paul Junius Richtungweisendes auf dem Gebiet der Makuladiagnostik. Nach beiden ist die Makuladegeneration im Endstadium benannt. Die schmalen Räume zwischen Ziliarkörper und Zonula ciliaris tragen ebenfalls Kuhnts Namen.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 26, 409
  2. Das Buch gilt als Standardwerk.
  3. Anlässlich einer Tagung über Kuhnts Leben und Werk an der Hochschule Lausitz wurde am 12. September 2009 eine Stele in Senftenberg eingeweiht. Sie befindet sich unweit der Burglehnstraße, in der sich Kuhnts Elternhaus stand.

Weblinks


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