Castillo Armas

Castillo Armas
Carlos Castillo Armas

Oberst Carlos Castillo Armas (* 4. November 1914 Santa Lucía Cotzumalguapa, Departamento Escuintla; † 26. Juli 1957 in Guatemala City) war vom 1. September 1954 bis zu seinem Tod faktischer Präsident von Guatemala.

Biografie

Carlos Castillo Armas war vom 22. Januar 1933 bis zum 30. Juni 1936 Kadett auf der Escuela Politecnica, er verließ sie als Offizier. Außerdem war er Absolvent eines von der US-Armee geleiteten Generalstabskollegs in Fort Leavenworth. Armas war Direktor der Escuela Politecnica. [1] Er hatte 1950 eine Revolte gegen Präsident Juan José Arévalo versucht und war deshalb zum Tod verurteilt, konnte aus der Todeszelle fliehen und sich anschließend in Hoduras als Möbelverkäufer durchschlagen. Später nahm er Verbindungen zu Rafael Trujillo auf. Trujillo unterstützte den Putsch gegen Árbenz finanziell. Armas nahm dafür einige von Trujillos Geheimagenten in seinen Sicherheitsdienst auf. Nach E. Howard Hunt wurde Armas wegen seiner Führungseigenschaften für die Operation PBSUCCESS ausgewählt. Vom 7. Juli bis 1. September saß er einer Junta Militar de Gobierno vor, neben ihm waren dort: Oberst Elfego Hernán Monzón Aguirre (1912 - 1981) und Oberst Enrique Trinidad Oliva. Diese Junta führte eine Volksbefragung durch, welche anschließend durch die entsprechende verfassungsgebende Versammlung sanktioniert wurde.

Regierungszeit

1956 wurde eine neue Verfassung in Kraft gesetzt. Unter Armas wurde die Agrarreform von Jacobo Arbenz Guzmán wieder rückgängig gemacht. Er vertrieb die Minifundisten von ihren neuen Parzellen und gab bis 1956 der United Fruit und den Latifundisten das Land zurück. Mit Beginn seiner Regierungszeit bekam das Wort reforma agraria in Guatemala die Bedeutung von Kolonisierungsprojekten.

Die Alphabetisierungskampagnen für die Bevölkerung wurden abgebrochen. Die Organisationen der Bevölkerung zerschlagen, die kommunistische Partei verboten. Viele engagierte Funktionäre der Agrarreform und der Volksbildungsbewegung fanden den Tod. Terror, Mord, Massaker und willkürliche Verhaftungen waren wieder an der Tagesordnung. 1956 verabschiedete Castillo eine neue Verfassung, in welcher soziale Errungenschaften außer Kraft gesetzt wurden. Komplementär dazu wurden Wohnbauprogramme für Arbeiter initiíert und andere sozialen Bedürfnisse zu Propagandafeldzügen wie "Vida mejor" instrumentalisiert. Da der internationale Boycott nicht mehr verfolgt wurde konnte die Straße von Guatemalastadt zum Atlantik nun fertig gestellt werden.

Der Hafen von Puerto de Santo Tomás de Castilla wurde instand gesetzt. Urbanisierungsprojekte wurden begonnen, wie zum Beispiel der Beginn des "Centro Cívico" und ein planfreier Verkehrknoten, genannt das Kleeblatt "El Trebol", beide waren durch Studien des Architekten Roberto Aycinena Echverría inspiriert. In der Ciudad de los Deportes in der Zona 5 von Guatemala City wurde eine Brücke erstellt.

Zu seinem 40. Geburtstag, wurde Armas von der verfassungsgebenden Versammlung zum Präsidenten erklärt. Die von ihm geführte Hochverrätergruppe, wurde zur Partei und nannte sich Movimiento de Liberación Nacional. Zum Abendessen, am 26. Juli 1957 wurde Carlos Castillo Armas im Präsidentenpalast, von einem Soldaten seiner Schutztruppe, Romeo Vásquez Sánchz, mit einem Gewehr erschossen. Dieser, soll auf Veranlassung von Rafael Trujillo gehandelt haben und beging Selbstmord [2].

Quellen

  1. Prensa Libre 4. Juni 2004 ¿Triunfo o traición?, 1954, la caída de Árbenz
  2. New York Times 6. Juli 2003 The C.I.A.s Cover Has Been Blown? Just Make Up Something About U.F.O.s



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