Hermann Pfanner Getränke

Hermann Pfanner Getränke
Hermann Pfanner Getränke GmbH
Pfanner Logo.jpg
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1854
Sitz Lauterach, Österreich
Leitung Peter Pfanner (geschäftsführender Gesellschafter)
Mitarbeiter 340 in Österreich, 780 in ganz Europa (2010)[1]
Umsatz 235 Mio. Euro (2010)[1]
Branche Getränkeherstellung
Produkte Fruchtsaft, Nektar, Eistee und Wellness-Tee
Website www.pfanner.com

Die Hermann Pfanner Getränke GmbH ist ein international tätiger, österreichischer Getränkeproduzent. Nach eigenen Angaben wurden 2010 von der über 420 Millionen Liter umfassenden Produktion rund 80 Prozent in über 70 Länder der Welt verkauft. Die Hauptmärkte des in Lauterach in Vorarlberg seinen Stammsitz führenden Unternehmens sind dabei die Getränkemärkte in Deutschland, Italien, Österreich, Rumänien und Tschechien.

Pfanner ist nach Eigenangaben mit 19,8 Prozent Marktanteil Marktführer bei Eistee in Deutschland.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weinkellerei Hermann Pfanner (Fresko von Konrad Honold)

In Lauterach wurde 1854 von Max Hermann Pfanner der „Gasthof Hirschen“ gekauft und eine Gasthaus-Bierbrauerei gegründet. 1919 übernahm sein Enkel Hermann Pfanner den Betrieb und baute ihn mit dem Handel von landwirtschaftlichen Produkten weiter aus. In den Jahren 1920 bis 1930 begann man mit Wein und Spirituosen zu handeln.

Im Jahr 1933 wurde erstmals auch alkoholfreier Obstsaft hergestellt. Nachdem 1944 Hermann Pfanner verstarb führte seine Frau Ferdinanda den Betrieb zusammen mit ihren Kindern weiter.

Durch gutes Wirtschaften und technologischen Ausbau konnte sie den Betrieb der neuen Generation (Hedwig, Hans, Erwin und Egon Pfanner) übergeben. Diese konnten das Geschäft mit Fruchtsäften auch über die Grenzen Europas ausbreiten und gründeten weitere Standorte, bis 1988 das Geschäft wieder an eine neue Generation übergeben werden musste. Die Hermann Pfanner Getränke Gesellschaft m.b.H. wird gegründet. Im Jahr 1984 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

2001 begann die Fruchsaftproduktion in Hamburg in Deutschland. Pfanner ist heute ein Familienunternehmen – die Familien Pfanner, Schneider und Dietrich leiten die Firma.[2]

Der Lauteracher Fruchtsafthersteller steigerte im Jahr 2007 seinen Umsatz um 11,3 Prozent auf 228 Millionen Euro.[3]

Produkte

Das Sortiment umfasst rund 160 Produkte, die bekanntesten sind die seit Jahrzehnten hergestellten Fruchtsäfte. Daneben stellt das Unternehmen aber auch andere Produkte im Bereich der Erfrischungsgetränke her.

Produktionsstätten

Standorte des Unternehmens sind in Österreich, Deutschland und in der Ukraine. Neben der Zentrale in Lauterach befindet sich die größte Produktionsstätte in Enns (Oberösterreich) sowie je eine weitere in Hamburg und in Bar (Winnyzja).

Kritik

Seit dem Winter 2009/10 richten sich Aktivitäten der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gegen die in ihren Augen irreführenden Marketingaktivitäten der Hermann Pfanner Getränke GmbH hinsichtlich ihres Eisteeproduktes "Der Gelbe Zitrone-Physalis". Pfanner wurde vorgeworfen, bei dem Produkt den Eindruck erwecken zu wollen, dass es sich bei Physalisfrucht und gelbem Tee um Hauptbestandteile der Rezeptur des Getränkes handele - und außerdem den Zuckeranteil von 47 Stück Würfelzucker pro Packung zu verschleiern.[4] Nach Angaben von Foodwatch fand sich im Januar 2010 in dem Eisteegetränk zudem keine Spur echter Physalis, ein Aroma imitierte den Geschmack.[5] In der Folge wählten Verbraucher das Getränk auf den zweiten Platz der "Dreistesten Werbelügen des Jahres 2010".[6]

Die Hermann Pfanner Getränke GmbH hingegen vertritt den Standpunkt, es handele sich bei dem Getränk um keine "Mogelpackung", da der Teegehalt (15 % Gelber Tee + 85 % Kräutertee-Ergänzung) insgesamt tatsächlich 100 % betrage und der Zuckergehalt unter dem anderer Softdrinks liege.[7] Pfanner reagierte auf die weiteren Vorwürfe, indem sich in der neuen Variante des Getränks nun tatsächlich eine kleine Menge Physalisextrakt befindet und der Zuckergehalt auf 44 Stücke Würfelzucker pro Packung reduziert wurde.[8] Darüber hinaus vertritt das Unternehmen aber den Standpunkt, dass bei Teegetränken der Fruchtgehalt keine wertbestimmende Rolle spiele.[9] Außerdem legte Pfanner Gutachten vor, die belegen, dass die Deklarationsangaben den lebensmittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.[10][11] Laut Gesetz müsse der Gehalt einer beworbenen oder namengebenden Zutat nicht angegeben werden, wenn sie nur in geringer Menge zur Geschmackgebung eingesetzt wird.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c ORF Vorarlberg: Pfanner konnte seinen Umsatz steigern. Artikel vom 18. März 2011.
  2. Pfanner, Geschichte
  3. Vorarlberger Nachrichten vom 15./16. März 2008
  4. Foodwatch: Infos "Pfanner Der Gelbe Physalis-Zitrone", abgerufen am 13. November 2010
  5. Foodwatch: Infos "Pfanner Der Gelbe Physalis-Zitrone", abgerufen am 13. November 2010
  6. Foodwatch: Verleihung des "Goldenen Windbeutels" 2010, abgerufen am 13. November 2010
  7. Antwort von "PR & Kommunikationsbüro Hermann Pfanner Getränke GmbH" vom 29. Januar 2010, abgerufen am 13. November 2010
  8. Foodwatch: Infos "Pfanner Der Gelbe Physalis-Zitrone", abgerufen am 13. November 2010
  9. Antwort der Hermann Pfanner Getränke GmbH vom 6. September 2010, abgerufen am 13. November 2010
  10. Gutachten des Fresenius-Instituts vom 29. Januar 2010, abgerufen am 13. November 2010
  11. Gutachten Eurofins Laborservices vom 27. Januar 2010, abgerufen am 13. November 2010
  12. Foodwatch: Infos "Pfanner Der Gelbe Physalis-Zitrone", abgerufen am 13. November 2010

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