Hugo Steger

Hugo Steger

Hugo Steger (* 18. April 1929 in Stein bei Nürnberg; † 4. April 2011 in Stegen) war ein deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler.

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Leben

Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte, Geographie, Kunstgeschichte und Volkswirtschaft in Bamberg, Erlangen und Würzburg legte er 1953 die Staatsexamen in den Fächern Deutsch, Geschichte und Erdkunde ab. 1958 promovierte er zum Dr.phil. (bei Siegfried Beyschlag) in Erlangen, wo er 1964 auch habilitierte. Er wechselte 1964 für kurze Zeit nach Münster, ehe er 1964/65 einen Ruf auf eine ordentliche Professur nach Kiel annahm. 1968 übernahm er den Freiburger Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 innehatte. Er war Direktor des Deutschen Seminars und des Institutes für geschichtliche Landeskunde an der Universität Freiburg.

Hugo Steger beschäftigte sich mit unterschiedlichen Fragestellungen in den Bereichen Dialektologie, Mediävistik und Soziolinguistik sowie Namenkunde und Begriffsgeschichte. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Forschungstätigkeit lag auf den Sprach- und Textvarietäten des Deutschen. Er gilt als einer der Begründer der Textlinguistik sowie der Erforschung der mündlichen deutschen Gegenwartssprache. Steger war bekannt geworden durch seine langjährige Tätigkeit als Leiter der Freiburger Forschungsstelle "Gesprochenes Deutsch", einer Außenstelle des Mannheimer Instituts für deutsche Sprache, dessen Kuratorium er angehörte. An der Erstellung des Südwestdeutschen Sprachatlasses war er maßgeblich beteiligt, er war Mitherausgeber der Reihe Handbücher zur Sprach- und Kommunikationsforschung. Als Gastprofessor wirkte er an den Universitäten in Basel, São Paulo und Madison/Wisc.

Hugo Steger verstarb am 4. April 2011[1] in Stegen-Wittental.

Ehrungen

1962 erhielt Hugo Steger den Kultur-Förderpreis der Stadt Nürnberg, 1982 den Duden-Preis der Stadt Mannheim.


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Prof. Hugo Steger , Deutsches Seminar, Universität Freiburg am 5. April 2011. Abgerufen am 7. April 2011.

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