Immo Krumrey

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Immo Krumrey (* 25. Oktober 1923 in Pirmasens) ist ein deutscher Industrie-Designer.

Inhaltsverzeichnis

Lebenswegdaten

Nach Abitur 1942 Kriegdiensthorchfunk in Berlin, Süd- und Nordnorwegen. Amerikanische Gefangenschaft in den Ardennen, USA/Wisconsin, dann Bergwerk und Landwirtschaft in Frankreich bis 1949.

Studium der Innenarchitektur verbunden mit Schreinerlehre an der Meisterschule für Handwerk Kaiserslautern, anschließend Abteilung Gewerbekunst der Landesgewerbeanstalt Kaiserslautern bis 1952. Zweitstudium Hochschule für Gestaltung Ulm. Grundlehre 1/1953 und Unterbrechung 1954 aus finanziellen Gründen. Fortsetzung 1955-58 und Fachstudium Produktform (Gugelo/Blaser), Mitarbeiter im Atelier Max Bill an der hfg, u.a. Gestaltungsauftrag Entwicklung von Bürodrehstühlen für Stoll/Waldshut (Willy Herold).

Ausstieg aus der hfg wegen Differenzen als Studierendenvertreter mit der Geschwister Scholl Stiftung als Trägerin der hfg Februar 1958. Eintritt in die wieder gegründete Abteilung Produktgestaltung der AEG in Frankfurt/Main (1958-1970).

Wechsel in das Design Center der Deutschen Bundesbahn in München als erster Industriedesigner (1970). Aufgabenbereiche Innenausstattung der Schienenfahrzeuge für den Personenverkehr und Vertragsmanagement bei der Abwicklung von Aufträgen der Bundesbahn mit externen Design- Auftragsnehmern (1970 - 1988).

Seit 1990 Beratertätigkeit mit den Aktivsenioren Bayern. Neue, abwechslungsreiche Aufgaben als Helfer in Fragen Firmengründung / Erscheinungsbild und damit verbundene Konsequenzen.

Das Phänomen hfg Ulm (1953 - 1972)

Die hfg Ulm hatte Anfang der 50er Jahre große Anziehungskraft auf die damals junge Nachkriegsgeneration in Westdeutschland. Immo Krumrey gab seinen sicheren Arbeitsplatz in der Abteilung Gewerbekunst der Landesgewerbeanstalt Kaiserslautern auf und begann ein Zweitstudium in Ulm an der gerade in Gründung befindlichen hfg. Nach einem Vorstellungsgespräch im Aufbaubüro in der Bahnhofstraße in Ulm mit Max Bill wurde er als zwölfter Studierender aufgenommen (Grundlehre 1/1953).

Das erste Grundlehreseminar mit Walter Peterhans, die anschließenden Kurse und Seminare mit Josef Albers, Baravalle, Itten, Max Bense, Nonné-Schmidt begeisterten ihn. Er fand hier die Basis für die Gestaltungsprobleme im Nachkriegsdeutschland.

Die damals entwickelten Zielvorstellungen richteten sich auf die Probleme der Breitenentwicklung zur Verbesserung der visuellen Kultur und die damit verbundenen Auswirkungen auf industrielle Produktionen.

Keineswegs sollte eine Neuauflage des vergangenen Bauhauses gesucht werden. Im Vordergrund standen die Probleme der industriellen, wirtschaftlichen, politischen Wiederaufbausituation nach 1954 und der aufkommenden Massenproduktion. Kunst war nicht en vogue.

Die ersten fünf Jahre der hfg waren geprägt von dem durch Max Bill angeregten Enthusiasmus eine grundsätzliche Aufbauarbeit im hier und jetzt zu leisten.

Die später einsetzenden inneren Entwicklungstendenzen der hfg führten zu teilweise turbulenten Auseinandersetzungen und ideologischen Gruppierungen von Dozenten und Studierenden. Die Auswirkungen schadeten dem Image der Hochschule und förderten das Ende, die Auflösung durch Sperrung der Landesmittel 1972. Dennoch lassen sich drei Jahrzehnte nach Schließung der hfg einige Perspektiven von Breitenwirkung konturieren.

Fachpublikationen

  • Sitzgewohnheiten, Sitztheorien, Sitzmöbel, die Innenarchitektur, 1958/57, Zweitdruck in Raum und Form, Verbandsorgan des BDIA, 1961
  • Eine Außenleuchte wird gemacht, form 13/1961
  • Der Produktgestalter Ernst Moeckl, form 20/1965
  • Design und Redesign - Zwei Dentalgeräte von Theo Zeitler, form 29/1965
  • Bericht zur 10. Europäischen Werkzeugmaschinen-Ausstellung Hannover 1967, VDID-Nachrichten 11/67
  • Nachbemerkungen zur Bauhaus-Ausstellung Stuttgart 1968, VDID-Nachrichten 10/68
  • Design: Markt mit Zukunft?, form 45/1969

Die Studie "Sitzgewohnheiten - Sitztheorien - Sitzmöbel" wurde angeregt durch die Entwicklungsarbeit für den Bürodrehstuhl von Stoll/Waldshut 1955/57.


Die Vielgestaltigkeit von Sitzhaltungen = Entspannungshaltungen ist groß. Ein Viertel der Menschheit entspannt sich in Hockstellung (1), der Lotussitz (Yoga-Stellung) dient der religiösen Meditation (2), in Südasien und unter den Ureinwohnern Amerikas ist (3) eine verbreitete Sitzhaltung der Männer. Die Ruhehaltung auf einem Bein (4) ist im Sudan, in Indien, Australien, Venezuela verbreitet (Hewes 1957).

Werk (Beispiele)

  • Studie höhenverstellbarer Bürodrehstuhl für Stoll/Waldshut (mit Willy Herold) 1955-57
  • Kranführersessel, AEG Mülheim/Ruhr 1967
  • Mastaufsatzleuchte 2*400W HQL mit Spiegelreflektoren, AEG Hameln/Weser 1958/60 - Modelle und Serie (wurde zum Longseller mit vielen Abkömmlingen)
  • Lamellenblende für schmale Lichtleiste 2 X 20/40 W, Thermoplast, AEG Hameln/Weser 1958/60
  • Arbeitplatzleuchte mit Verkaufsverpackung, Leuchtstofflampe L 40 W/U, AEG Hameln/Weser 1958/60
  • Haartrockner mit Haube und Utensilienkoffer, Thermoplast, AEG Nürnberg 1962/63
  • Handbügeleisen, AEG Nürnberg 1965
  • Druckfest gekapselte Drehstrom-Normmotorenreihe, Eisenguss, Kammzugverfahren, AEG Mülheim/Ruhr 1968
  • Wendezug mit Steuerwagen, Colormontage, DB 1974
  • Steuerwagen für Wendezug : Fronthaube für die Zugspitze, DB (Modell 1968)
  • Steuerwagen Fronthaube, Konzeptioneller Nachbau der SNCF 1988

Privatleben

Immo Krumrey ist seit 1964 verheiratet und lebt seit 1970 mit seiner Frau Hannelore in Bayern, seit 2005 sehr zurückgezogen, aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen. Er ist Vater zweier Söhne. Sein ältester Sohn Tilmann Krumrey lebt und arbeitet als freischaffender Bildhauer.

Weblinks


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