Ingeborg Hecht

Ingeborg Hecht

Ingeborg Hecht-Studniczka (* 1. April 1921 in Hamburg; † 6. Mai 2011 [1] in Freiburg im Breisgau) war eine deutsche Zeitzeugin der Judenverfolgung und Autorin, die über die Zeit des Nationalsozialismus aufklärte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter galt sie gemäß der Terminologie der Nationalsozialisten als "Mischling 1. Grades". Höhere Schulbildung und Studium blieben ihr so verwehrt. 1933 ließen sich die Eltern scheiden. Der Vater wurde ab 1935 verfolgt, und bald wurde ihm der Kontakt zu seiner Tochter untersagt. 1943 zog Ingeborg Hecht mit ihrer Mutter von Hamburg ins Badische. Ihr Vater war in mehreren KZs interniert und wurde 1944 in Auschwitz ermordet.

Seit 1954 lebte Ingeborg Hecht in Freiburg im Breisgau. Neben weiteren Auszeichnungen und Ehrungen erhielt sie am 8. Juni 2005 "für ihre Verdienste als eine aufrechte und unbeirrte Demokratin" das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Zitat

„Wir waren rechtlos gewesen, haben nichts Gescheites lernen, keine Existenz aufbauen können und nicht heiraten dürfen. Wir haben die Angst mit denen geteilt, die die Verfolgung nicht überlebten und wir haben die Scham erleiden müssen, es besser gehabt zu haben als der Vater, die Verwandten, die Freunde, die Kameraden. Wir haben das nicht unversehrt überstanden.[2]

Ingeborg Hecht

Schriften (Auswahl)

  • Als unsichtbare Mauern wuchsen. Eine deutsche Familie unter den Nürnberger Rassegesetzen, Hamburg 1984
  • Von der Heilsamkeit des Erinnerns, 1991

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Badische Zeitung, 10. Mai 2011, S. 39
  2. Zitiert nach H. Broder, Jüdischer Kalender 2010-2011, 1. April/26. Adar II.

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