István Csáky

István Csáky

István Csáky, ungarisch Gróf Csáky István, deutsch Graf Stefan von Csáky, englisch „Count Stephan Csáky“ (* 14. Juli 1894 in Segesvár; † 27. Januar 1941 in Budapest) war ein ungarischer Politiker, der von 1938 bis zu seinem Tod 1941 ungarischer Außenminister war.

Leben

Csáky wurde in Segesvár (heute Sighișoara, Rumänien) geboren, das seinerzeit zum Königreich Ungarn gehörte. Er studierte Jura in Budapest und besuchte die k.u.k Konsularakademie in Wien. Nach Ende des Ersten Weltkriegs nahm er als Diplomat an den Friedensverhandlungen teil, die zum Vertrag von Trianon führten. Danach war er an den ungarischen Botschaften beim Vatikan und in Bukarest, Madrid und Lissabon tätig und füllte verschiedene Funktionen im Außenministerium in Budapest aus. Als offizieller Beobachter Ungarns nahm er 1938 an den Verhandlungen zum Münchner Abkommen teil und war im November 1938 bei den Folgeverhandlungen zum Ersten Wiener Schiedsspruch Mitglied der ungarischen Delegation. Am 10. Dezember 1938 ernannte ihn Ministerpräsident Béla Imrédy zum ungarischen Außenminister. Imrédy war gleichzeitig sein Amtsvorgänger als Außenminister.

Als Außenminister war Csáky 1940 führend an den Verhandlungen zum Zweiter Wiener Schiedsspruch beteiligt, mit denen die im Vertrag von Trianon an Rumänien verlorenen Gebiete zurückgewonnen werden sollten. Auch der Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt fiel in die Amtszeit Csákys. Am 17. Dezember 1940 unterschrieb er auf Betreiben Deutschlands ein Freundschaftsabkommen zwischen Ungarn und Jugoslawien, das Ungarn durch den Einmarsch an der Seite Deutschlands bald darauf brechen würde. Dies erlebte Csáky nicht mehr, da er im Januar 1941 an einer schweren Krankheit starb.

Literatur


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