Jahrbuch für Islamophobieforschung

Jahrbuch für Islamophobieforschung

Das Jahrbuch für Islamophobieforschung ist eine seit 2010 einmal jährlich erscheindende Publikation. Herausgeber ist Farid Hafez vom Institut für Orientalistik an der Universität Wien. Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören Wolfgang Benz, John Bunzl, Reinhold Gärtner, Hans-Georg Betz, Fritz Hausjell, Heinrich Neisser, Anton Pelinka und Damir Skenderovic an. Das Jahrbuch ist interdisziplinär angelegt und vereinigt Beiträge aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Eine konkrete Theorieschule wird nicht vorgegeben, Autoren können ihre Beiträge zur Ausgrenzung unter einer der gängigen Kategorien wie Islamfeindlichkeit, Rassismus gegenüber Muslimen, Orientalismus und verwandten Themenbereichen einreichen.

Rezeption

Die Wiener Zeitung hat die erste Ausgabe positiv aufgenommen und fasst die Beiträge zusammen. Die Zeitung widmet sich einem Artikel zur Islamfeindschaft der FPÖ und zitiert Hafez daraus mit den Worten, dass „Medien Islamophobie erzeugen könnten, ‚vor allem bei Menschen, die nie persönlich Kontakt zu Muslimen gehabt haben‘. “[1] Der österreichische Standard kommentiert wohlwollend: „Da die wissenschaftliche Behandlung der Islamophobie jüngeren Datums ist, gibt es in jedem Land wenige ‚Spezialisten‘, deren Namen in Publikationen immer wieder auftauchen. In Österreich ist das Farid Hafez.“ Im Weiteren werden die einzelnen Aufsätze kurz besprochen und explizit der Beitrag über den islamfeindlichen Mord an Marwa El-Sherbini 2009 in Dresden empfohlen.[2] Die Presse hebt in einem kurzen Review einen Aufsatz hervor, der „zeigt, wie Islamfeindlichkeit hinter dem freundlicheren Begriff Islamkritik versteckt wird.“[3] Die Salzburger Nachrichten berichten, Hafez sei „es mit dem ersten, 2010 erschienenen Jahrbuch gelungen, eine längerfristige wissenschaftliche Beobachtung von Ängsten und Vorurteilen gegenüber ‚dem‘ Islam auf den Weg zu bringen.“ Vor allem der deutsche Spiegel komme hierbei im aktuellen Heft schlecht weg.[4]

Weblinks

Fussnoten

  1. Von Islamophobie bis Islamismus, in: Wiener Zeitung 142, 24. Juli 2010. S. 17.
  2. Die Angst vor dem "Muselblut", in: Der Standard, 28. August 2010. S. 43
  3. Was ist Islamophobie?, in: Die Presse, 26. Juli 2010. S. 22.
  4. Minarettverbot und Stereotype, in: Salzburger Nachrichten 120, 24. Mai 2011. S. 11.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Islamfeindlichkeit — Islamfeindliches Plakat der Lega Nord. Hier wird ein geplanter Moscheebau in Trient mit islamistisch motiviertem Terrorismus in Verbindung gebracht. Islamophobie (Griechisch Phobos/φόβος, „Furcht“) bezeichnet in der Soziologie …   Deutsch Wikipedia

  • Farid Hafez — bei der Verleihung des Bruno Kreisky Anerkennungspreises 2010 Farid Hafez (* 23. Dezember 1981 in Ried im Innkreis) ist ein österreichischer Politikwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Benz — (* 9. Juni 1941 in Ellwangen) ist ein deutscher Historiker. Er ist emeritierter Hochschullehrer an der Technischen Universität Berlin und war von 1990 bis 2011 Leiter des zur Universität gehörenden Zentrums für Antisemitismusforschung.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”