Jan Zeh

Jan Zeh

Jan Zeh (* 2. Juli 1817 in Łańcut; † 26. Januar 1897 in Boryslaw) war ein polnischer Phamarzeut.[1]

Seine Eltern waren der Apotheker Johann Ludwig und Kristine. Die Familie war zwei Generationen zuvor aus Ungarn eingewandert.

Jan Zeh absolvierte das Abitur in Sambir und begann dort 1830 seine Lehre in einer Apotheke, wo er seine erste Bekanntschaft mit Öl machte. (Der k.k. provisorische Salinen-Kontrollor und Bergverwalter Joseph Hecker[2] [3] [4] aus Prag hatte zusammen mit Johann Mitis 1810–1817 in Truskawez, südlich von Drohobytsch eine erste Destillationsfabrik für Naphtha hergestellt, Erdöl gefördert und zu Leuchtöl destilliert, mit dem sie in Prag eine Probebeleuchtung eingeführt hatten.[5] Mangels Investoren und infolge unzuverlässiger Lieferungen über die schlechten Straßen misslang das Geschäft. Hecker verschwand und nahm das Geheimnis der Destillation mit.[6])

Von 1844 bis zum 8. August 1847 studierte Jan Zeh Pharmazie in Wien und begann im folgenden Jahr seine Arbeit in der Lemberger Apotheke Pod Zlota Gwiazda (Unter dem goldenen Stern) von Piotr Mikolasch (1805-1873), der größten in Galizien.

Er erfuhr von einem Bajtał, der einen Destillationsapparat für Rohöl gebaut hatte, und das Destillat in Galizien als Medizin für Schafe verkaufte. Bis 1840 verlor er jedoch dessen Spur.[7]

1850 erhielt er ein Patent für eine Wiederverwendung von Wasserdampf in der Dampfmaschine.

In Drohobytsch beschäftigten sich zwei jüdische Geschäftsleute, Abraham Schreiner (1812-1898) und Leib Stiermann mit der Verkochung von Bergteer auf Wagenschmiere.[8] Schreiner versuchte auch Bergöl zu destillieren und brachte sein trübes, stinkendes, grünliches Destillat in die Apotheke.

Mikolasch hatte 1852 ein chemisch-pharmazeutischen Labor erworben, in dem Zeh zusammen mit Ignacy Łukasiewicz in wochenlangen Experimenten ein klares geruchsloses Kerosin herstellte. Zur Reinigung verwendete er Schwefelsäure und Natrium.

Im März 1853 hatte der Klempner Adam Bartkowski ihm eine Öllampe gebaut und am 27. Mai 1853 meldete er sein Verfahren zur Reinigung von Öl zum Patent an, das im Dezember im Wien ausgestellt wurde.

Er erhielt eine Lizenz für seine Destillerie in Drohobytsch und eröffnete in einem Lemberger Holzhaus einen Ölladen , in dem er auch aus Ozokerit produzierte Paraffinkerzen verkaufte. Auf der Ersten Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung in München im Jahre 1854 erhielt er ein Ehrendiplom für sein Öl.

Am 12. Februar 1858 entzündete er im Laden ein Pfütze Kerosin, wobei der Laden abbrannte und seine Gattin Dorothea, geb. Obłoczyńska (21) und ihre jüngere Schwester Hermina (17) umkamen. Am Ende des Jahres eröffnete er einen neuen Laden in der Theaterstraße.

Als 1875 die Ölvorkommen erschöpften, erhielt er die Lizenz für eine Apotheke in Boryslaw, die er im März 1876 eröffnete. Im selben Jahr heiratete er Maria, die dritte Schwester, mit der er die Töchter Amelia und Stefania hatte.

Einzelnachweise

  1. http://www.libuszamuzeum.iap.pl/?id=51091&location=f&msg=1&lang_id=PL
  2. pl:Józef Hecker
  3. Jahrbücer; Bd. 5
  4. "Das Bergöhl in Galizien", in Jahrbücher; Bd. 2, TH Wien
  5. Geschichte der Deutschen in den Karpathenländern bei archiv.org
  6. http://www.shtetlinks.jewishgen.org/drohobycz/history/petroleum.asp
  7. http://books.google.de/books?id=jNaFc1OdN-QC&pg=PA56
  8. http://www.digitalis.uni-koeln.de/Swoboda/swoboda58-69.pdf

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