Jane Eyre (1996)

Jane Eyre (1996)
Filmdaten
Deutscher Titel Jane Eyre
Produktionsland Frankreich
Großbritannien
Italien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Franco Zeffirelli
Drehbuch Hugh Whitemore
Franco Zeffirelli
Produktion Dyson Lovell
Musik Claudio Capponi
Alessio Vlad
Kamera David Watkin
Schnitt Richard Marden
Besetzung

Jane Eyre (Jane Eyre) ist ein Liebesfilm des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli aus dem Jahr 1996 nach dem Roman von Charlotte Brontë

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Erzählerin und Hauptperson, Jane Eyre, ist ein armes Waisenkind. Reiche Verwandte hatten versprochen, sich nach dem Tode ihrer Blutsverwandten um sie zu kümmern. Doch die verwitwete Mrs. Reed und ihre drei verwöhnten Kinder behandeln Jane schlecht und lassen sie sehr deutlich spüren, dass sie auf einer tieferen sozialen Stufe steht. Jane ist ein einfaches, ruhiges und intelligentes Mädchen mit einer leidenschaftlichen Seele und einer Neigung zu unangebrachter Direktheit und Ausbrüchen, die sie von Zeit zu Zeit überkommen. Zusammen mit dem Umstand, dass sie manchmal sehr lebhafte Träume hat, fast Visionen, entfremdet sie sich ihrer Pflegefamilie noch mehr. Die Spannungen auf Gateshead eskalieren und Jane wird in das Internat Lowood geschickt, das von dem heuchlerischen Mr. Brocklehurst geführt wird. Von ihm wird Jane als Lügnerin bezeichnet, worunter sie noch mehr leidet als unter schlechter Ernährung und Kälte. Bald findet sie aber eine Vertraute in Ms. Temple, der verehrten Schulleiterin und gewinnt eine ältere Schülerin, Helen Burns, als Freundin. Helen Burns ist gebildet, intelligent und sehr fromm. Sie erträgt die schwierigen Verhältnisse im Internat beinahe stoisch, während Jane ihrer Wut manchmal nur schlecht Einhalt gebieten kann. Dazu passt die ruhige Ergebung, mit der sich die an Tuberkulose leidende Helen Burns in ihr Schicksal ergibt, sie stirbt in Janes Armen, während viele andere Mädchen des Internats einer Typhus-Epidemie zum Opfer fallen. Nach dieser Epidemie und nachdem Mr. Brocklehurst wegen ruchbar gewordener Verfehlungen von der Leitung des Instituts entbunden wurde, verbessern sich die Verhältnisse dort. Jane erarbeitet sich durch ihren Fleiß eine Vertrauensposition und bleibt nach dem Ende ihrer eigenen Schulzeit als Lehrerin in Lowood, das sie seit ihrer Kindheit nicht verlassen hat. Erst als Ms. Temple heiratet und Lowood verlässt, hält auch sie dort nichts mehr: Sie gibt ein Inserat auf, und tritt eine Stellung als Gouvernante für ein französisches Mädchen auf Thornfield Hall an.

Blanche Ingram

Auf Thornfield beginnt das Leben sehr ruhig. Neben ihrer Arbeit verbringt Jane die meiste Zeit mit der alten Hauswirtschafterin, Mrs. Fairfax. Aber alles verändert sich, als Mr. Rochester auf seinem Anwesen eintrifft. Jane und er gewinnen schnell Respekt voreinander, während sich in manchen Nächten sonderbare Ereignisse abspielen, in deren Verlauf mehrere Personen, darunter Mr. Rochester selbst, verletzt werden. Der Leser bleibt hinsichtlich der Hintergründe ebenso im Dunkeln wie Jane Eyre. Mr. Rochester veranstaltet ein umfangreiches Verwirrspiel, in dem er vorgibt, um die Hand der schönen Blanche Ingram zu werben, eine Aristokratin aus der Umgebung. Jane, die sich langsam ihrer Liebe für Rochester klar geworden ist, erträgt dies zunächst schweigend, hält dies aber nicht lange aus. Sie will sich zwar damit abfinden, Thornfield zu verlassen, wenn das Paar dort einzieht, hält aber irgendwann das Warten nicht mehr aus, da offensichtlich keine Hochzeitsvorbereitungen getroffen werden. In einer stürmischen Nacht gesteht Mr. Rochester Jane, dass er mit seinen vermeintlichen Verlobungsversuchen mit Ms. Ingram nur ihre Eifersucht habe wecken wollen und dass es nur sie sei, die er liebe. Er bittet sie, seine Frau zu werden, und es gelingt ihm schließlich, sie zu überzeugen, dass er im Ernst spricht. Erst dann stimmt Jane freudig zu. Die Hochzeit selbst wird in einer dramatischen Szene durch einen Anwalt unterbrochen, der verkündet, Mr. Rochester sei bereits verheiratet. Seine geistesgestörte Frau sei Bertha Mason, eine Kreolin aus Jamaika, die versteckt auf Thornfield Hall lebe. So erklären sich die mysteriösen Ereignisse der Zwischenzeit im Rückblick auf. In Reue bietet Mr. Rochester Jane an, mit ihm trotzdem wie geplant ins Ausland zu fahren und trotzdem mit ihm zu leben. Aber Jane ist nicht bereit dazu, ihre moralischen Anschauungen und ihr Selbstwertgefühl zu opfern, und noch weniger dazu, vor den Augen der Welt als Geliebte Rochesters zu erscheinen. Obwohl Rochester sie anfleht und erklärt, nicht ohne sie leben zu können, bleibt Jane bei ihrer Haltung. Sie flieht mitten in der Nacht und fast mittellos aus Thornfield, ohne zu wissen, wohin sie sich wenden soll.

St. John Rivers lässt Jane in sein Haus

Nachdem sie für einige Tage umhergewandert ist, findet sie unter falschem Namen Schutz bei einem Vikar, St. John Rivers, und dessen zwei Schwestern. Jane versteht sich gut mit ihnen und erhält bald eine Stellung als Dorfschullehrerin. Endlich führt sie ein unabhängiges Leben in einem eigenen kleinen Haus. Als St. John Janes wahre Identität erfährt, stellt sich überraschenderweise heraus, dass er und seine Schwestern in Wahrheit Janes Cousin und Cousinen sind. Passenderweise erbt Jane außerdem ein beträchtliches Vermögen von einem im Ausland lebenden Onkel. Da ihre wiedergefundenen Verwandten aufgrund einer alten Familienstreitigkeit nichts geerbt haben, teilt Jane das Geld zu gleichen Teilen mit ihnen. Dadurch wird es St. John möglich, seiner eigentlichen Berufung zu folgen und als Missionar nach Indien zu gehen. Er bittet Jane, ihn zu heiraten und ihn dorthin zu begleiten. Damit bietet sich ihr die Gelegenheit, einen Ehemann von hohem moralischen Status zu gewinnen, aber sie weiß, dass St. John sie in Wahrheit nicht liebt. Es ist in gewissem Sinne die Umkehrung der Situation, in der sie sich mit Mr. Rochester befunden hatte. Von St. John unter Druck gesetzt, ist Jane nahe daran, einzustimmen, aber in der letzten Minute hört sie Mr. Rochester im Wind nach ihr rufen und fühlt, dass sie diesem Ruf nachgehen muss. Sofort macht sie sich auf den Weg nach Thornfield, das aber nur noch eine Ruine ist, verlassen nach einem verheerenden Brand. Sie erfährt, dass Mr. Rochester bei dem Feuer die Sehkraft seiner beiden Augen verloren hat, als er seine Frau Bertha retten wollte. Diese stürzte jedoch vom Dach und starb. Jane geht zu ihm, sie versöhnen sich und heiraten. Sie schreibt zehn Jahre nach dieser Hochzeit und erzählt von ihrem erstgeborenen Sohn. Am Ende gewinnt ihr Mann einen Teil seiner Sehkraft zurück und kann endlich sein Kind sehen. Janes lange Suche nach Liebe und dem Gefühl der Zugehörigkeit hat sich endlich erfüllt.

Kritik

„Neuverfilmung von Charlotte Brontës Roman, die äußerlich konventioneller und leidenschaftsloser ist als ihr berühmter Vorgänger. Sie besitzt jedoch den Vorzug, dem Roman in der Gestaltung der Hauptrolle näherzukommen, und findet Raum für die Beschreibung erwachenden weiblichen Selbstbewußtseins in einem gesellschaftlich obstruktiven Milieu."“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Gediegene Verfilmung des berühmten Schauer- und Liebesromans von Charlotte Brontë. Dank brillanter Darsteller wie Charlotte Gainsbourg und William Hurt nicht allzu drög.Da das Kino starke Gefühle braucht, war Zeffirellis Entscheidung, den Charlotte-Bronte-Roman zu verfilmen, gar nicht so verkehrt - zumal der zu Kitschexzessen neigende Italiener diesmal auf leise Töne setzt und damit dicht an der Vorlage bleibt.“

cinema.de[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jane Eyre (1996) im Lexikon des Internationalen Films
  2. Jane Eyre (1996) im Lexikon des Internationalen Films

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