- Sangiin-Wahl 1947
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Die Sangiin-Wahl 1947 fand am 20. April 1947 statt. Sie war die 1. reguläre Wahl zum Sangiin, dem japanischen Oberhaus. Fünf Tage später, am 25. April, wurde auch das Shūgiin, das Unterhaus, neu gewählt. Die von den alliierten Besatzungebehörden und japanischen Politikern entwickelte neue Verfassung sollte im Mai 1947 in Kraft treten: Damit wurde das bisherige Oberhaus, das Kizokuin (Herrenhaus), abgeschafft und durch das gewählte Sangiin ersetzt. 150 Abgeordnete wurden in den Präfekturen, 100 weitere in einem landesweiten Wahlkreis (zenkoku-ku) gewählt.
Die Wahl 1947 war die einzige Sangiin-Wahl, bei der alle Abgeordneten gleichzeitig gewählt wurden. Dafür wurden in allen Wahlkreisen einschließlich des landesweiten Wahlkreises doppelt so viele Abgeordnete wie in späteren Jahren durch einfache nicht-übertragbare Stimme bestimmt, wobei die Hälfte der Kandidaten mit den höchsten Stimmenanteilen für sechs, diejenige mit niedrigeren Stimmenanteilen für drei Jahre gewählt wurde. In Gifu, wo für zwei Sitze nur zwei Kandidaten zur Verfügung standen und damit keine Abstimmung stattfand, wurden die Amtszeiten ausgelost.
Premierminister Yoshida Shigerus konservativ-liberale Liberale Partei Japans vertrat die Regierung, die größten Oppositionsparteien waren die ebenfalls bürgerliche Demokratische Partei von Ashida Hitoshi und die Sozialistische Partei Japans unter Katayama Tetsu.
Wahlberechtigt waren rund 40 Millionen Japaner, Männer und Frauen über 20 Jahren.[1] Die Ryūkyū-Inseln (Okinawa) standen wie die Amami-Inseln (Kagoshima) und die Ogasawara-Inseln (Tokio) unter US-Verwaltung und nahmen nicht an der Wahl teil.
Inhaltsverzeichnis
Ergebnis
Die Wahlbeteiligung betrug 61,12 % in den Präfekturen und 60,93 % im nationalen Wahlkreis.[1]
Partei Präfekturen landesweiter Wahlkreis Abgeordnete Stimmen Anteil Sitze Stimmen[2] Anteil Sitze auf sechs Jahre auf drei Jahre Summe Liberale Partei Japans 3.769.704 17,10% 30 1.360.456 6,40% 8 38 Sozialistische Partei Japans 4.901.341 22,23% 30 3.479.814 16,36% 17 47 Demokratische Partei 2.989.132 13,56% 22 1.508.087 7,09% 6 28 Kokumin-kyōdō-tō („Volks-Kooperations-Partei“) 978.522 4,44% 6 549.916 2,59% 3 9 Kommunistische Partei Japans 825.304 3,74% 1 610.948 2,87% 3 4 Sonstige (*) 1.058.032 4,80% 7 1.063.253 5,00% 6 13 Unabhängige 7.527.191 34,14% 54 12.698.698 59,70% 57 111 Summe 22.049.226 100% 150 21.271.172 100% 100 125 125 250 Wahlkreise
Durch den Wahlmodus (eine gemeinsame Wahl für beide Hälften des Hauses) waren die Chancen für kleine Parteien Sitze zu erringen höher als bei späteren Wahlen. 331 Kandidaten konkurrierten um die 150 Sitze in den Präfekturwahlkreisen.
Für die 100 Sitze im landesweiten Wahlkreis bewarben sich insgesamt 258 Kandidaten – zwölf davon zogen sich vor dem Wahltag zurück. Mit dem höchsten Stimmenanteil gewählt (top tōsen) wurde der Pharmaunternehmer Hoshi Hajime (Demokratische Partei, später Kokumin Minshutō, „Volksdemokratische Partei“), der landesweit 487.612 Stimmen erhielt. Der niedrigste (50.) Stimmenanteil, der für eine Wahl auf sechs Jahre ausreichte, betrug 123.679 für Okamoto Aisuke (Unabh., nach der Wahl Ryokufūkai). Als 100. (letzter) Abgeordneter für drei Jahre wurde mit 68.128 Stimmen Kunii Jun’ichi (Unabh., später Kokumin Minshutō) gewählt.
Wahlkreisergebnisse 1947 Parteizugehörigkeit der Wahlsieger (Stand: Wahltag): - Liberale Partei Japans
- Sozialistische Partei Japans
- Demokratische Partei
- Kokumi-kyōdō-tō
- Kommunistische Partei Japans
- Sonstige
- Unabhängige
Erste Zeile: bis 1953, zweite Zeile: bis 1950
Hokkaidō
Aomori
Akita
Iwate
Niigata
Yamagata
Miyagi
Ishikawa
Toyama
Tochigi
Fukushima
Fukui
Nagano
Gunma
Saitama
Ibaraki
Shimane
Tottori
Hyōgo
Kyōto
Shiga
Gifu
Yamanashi
Tokio
Chiba
Yamaguchi
Hiroshima
Okayama
Ōsaka
Nara
Aichi
Shizuoka
Kanagawa
Saga
Fukuoka
Wakayama
Mie
Nagasaki
Kumamoto
Ōita
Ehime
Kagawa
Landesweiter Wahlkreis
Bis 1953:
2 11 5 2 1 29
Bis 1950:
6 6 1 1 3 5 28Kagoshima
Miyazaki
Kōchi
Tokushima
(Okinawa) Auswirkungen
Die Sozialistische Partei Japans (SPJ) ging als stärkste Partei aus den Wahlen hervor. Da die SPJ auch fünf Tage später die Shūgiin-Wahl gewann, kandidierte Yoshida Shigeru nicht mehr für das Amt des Premierminister und der SPJ-Vorsitzende Katayama Tetsu wurde zum Premierminister gewählt. Er bildete eine Koalitionsregierung mit der Demokratischen Partei von Ashida Hitoshi und der Kokumin-kyōdō-tō von Miki Takeo.
Die Mehrheit im Sangiin stellten unabhängige Abgeordnete, darunter auch ehemalige Mitglieder des Kizokuin. Viele davon schlossen sich zum Ryokufūkai zusammen, das mit später über 90 Abgeordneten lange die stärkste Fraktion in der Kammer bildete. Ihr gehörte auch der erste Präsident des Sangiin, Matsudaira Tsuneo, an. Zum Vizepräsidenten wurde Matsumoto Jiichirō (SPJ) gewählt.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Yoshida der Familienname, Shigeru der Vorname. Weblinks
- 衆議院>第1回参議院議員選挙 . In: ザ・選挙. JANJAN (Japan Alternative News for Justices and New Cultures), 18. September 2008, abgerufen am 2. Januar 2010 (japanisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation, Statistikbüro, 日本の長期統計系列, Kap. 27 公務員・選挙, Tabelle 11: 参議院議員通常選挙の定数,立候補者数,選挙当日有権者数,投票者数及び投票率(昭和22年~平成16年)/ Allotted Number, Candidates, Eligible Voters as of Election Day, Voters and Voting Percentages of Ordinary Elections for the House of Councillors (1947--2004) (japanisch, englisch)
- ↑ a b Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation, Statistikbüro, 日本の長期統計系列, Kap. 27 公務員・選挙, Tabelle 13: 参議院議員通常選挙の党派別当選者数及び得票率(昭和22年~平成16年)/ Persons Elected and Votes Polled by Political Parties - Ordinary Elections for the House of Councillors (1947--2004) (japanisch, englisch)
Wahlen in Japan auf nationaler EbeneShūgiinwahlen: 1890 | 1892 | 1894 (März) | 1894 (September) | 1898 (März) | 1898 (August) | 1902 | 1903 | 1904 | 1908 | 1912 | 1915 | 1917 | 1920 | 1924 | 1928 | 1930 | 1932 | 1936 | 1937 | 1942 | 1946 | 1947 | 1949 | 1952 | 1953 | 1955 | 1958 | 1960 | 1963 | 1967 | 1969 | 1972 | 1976 | 1979 | 1980 | 1983 | 1986 | 1990 | 1993 | 1996 | 2000 | 2003 | 2005 | 2009
Sangiinwahlen: 1947 | 1950 | 1953 | 1956 | 1959 | 1962 | 1965 | 1968 | 1971 | 1974 | 1977 | 1980 | 1983 | 1986 | 1989 | 1992 | 1995 | 1998 | 2001 | 2004 | 2007 | 2010
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