Johann Hermann Holler

Johann Hermann Holler
Johann Hermann Holler und seine Ehefrau Emma Sophie beim Austritt. Ölgemälde von Gustav Quentell, 1853.

Johann Hermann Holler (* 7. August 1818 in Bremen; † 31. Dezember 1868 in Bremen) war ein Kaufmann und Förderer des Bremer Bürgerparks.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Holler war der zweite Sohn des Gutsverwalters Melchior Holler in Bremen-Hastedt, der später auch als Zolleinnehmer in Warturm registriert wurde. Die alte Bremer Familie war schon im 15. Jahrhundert in Bremen ansässig und brachte u.a. den Bürgermeister Johann Holler (1674–1742), die Senatoren Melchior Holler (1708–1761) und Johann Holler (1745–1796) sowie den Eltermann Cord Holler (1584 Ratsherr) hervor. Holler war auch mit Bürgermeister Johann Smidt verwandt.

Holler besuchte die Vorschule und die Handelsschule in Bremen. Als 1828 sein Vater starb wurden sein Onkel Johann Holler und der älteste Sohn von Johann Smidt seine Vormünder. Es wird vermutet, dass er auch im Hause Smidt aufwuchs. Er begann 1834 seine Kaufmannslehre in der Importfirma J. und G. Höpken und blieb in der Firma bis 1843. Im Jahr 1844 heiratete er und nach dem frühen Tod seiner Frau erneut im Jahr 1848.

Kaufmann und Politiker

1844 wurde er Teilhaber einer Kaffee- und Tabakfirma. Er gründete um 1847 mit F. W. Grote die Tabakfirma Holler & Grote, mit der er große Erfolge hatte. 1852 wurde er für die Kaufmannklasse in die Bremer Bürgerschaft gewählt. Er war ab 1853 Mitglied der Wegebaudeputation und ab 1855 der Deputation für die Deichordnung. Von 1854 bis 1860 war er Administrator der Bürgerschaft für das St.-Remberti-Stift. Bei der St. Remberti-Gemeinde war er ab 1845 Diakon und ab 1855 bis 1868 Kirchenvorstand. 1859 wurde er Mitglied der Handelskammer Bremen. Seine Kandidatur zum Senator von Bremen (1860) war erfolglos. 1860/61 erkrankte er an Lungentuberkulose und legte seine politischen Ämter nieder. Er verbrachte die folgenden vier Winter im Süden in Hyères und in Pau (beide in Südfrankreich) und gesundete bis 1865. Seine Firma florierte und erweiterte den Handel mit Tabak, Baumwolle und Petroleum.

Bürgerparkmitgründer

Holler war u.a. ab 1853 in der Deputation für die Bürgerweide. 1855 wurden auf Hollers Initiative die südlichen (Eichenallee) und östlichen Randwege an der Bürgerweide angelegt und begrünt und 1858 bereits auf der Bürgerweide verschiedene Baumgruppen gepflanzt. Im Sommer 1865 fand das Zweite Deutsche Bundesschießen auf der kahlen Bürgerweide statt. Die Teilnehmer litten unter der starken Hitze. Es kam die Idee eines Schießstandes unter Bäumen auf. Hauptideengeber war Holler. 1865 wurde der Verein zur Bewaldung der Bürgerweide – der heutige Bürgerparkverein – gegründet. Holler war danach ein wichtiger Förderer des Bürgerparks.

Ehrungen

  • Die frühere Eichenallee im Süden des Bürgerparks wurde 1869 nach ihm zur Hollerallee umbenannt.
  • Der Hollersee vor dem Parkhotel Bremen wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Das Porträt: Johann Hermann Holler, Mitbegründer des Bürgerparkvereins. In: Informationsblatt des Bürgerparkvereins. Bremen Juli 1994.
  • Reinhard Patemann: Johann Hermann Holle. In: Bremisches Jahrbuch, Band 51, S. 237 f, Schünemannverlag, Bremen 1969.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Holler (Begriffsklärung) — Holler bezeichnet eine Ortsgemeinde in Rheinland Pfalz, Deutschland, siehe Holler einen Ortschaft in der Gemeinde Plaffeien, Kanton Freiburg, Schweiz, siehe Holler FR einen Ortsteil von Weiswampach, Luxemburg, siehe Holler (Luxemburg) in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Abendroth (Dirigent) — Hermann Abendroth auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR (1957) Hermann Paul Maximilian Abendroth (* 19. Januar 1883 in Frankfurt am Main; † 29. Mai 1956 in Jena) war ein deutscher Dirigent. Er war von 1934 bis 1945 Gewand …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Hakel — (* 12. August 1911 in Wien; † 24. Dezember 1987 ebenda) war ein österreichischer Lyriker, Erzähler, Redakteur, Herausgeber und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Würdigung 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Quentell — Johann Hermann Holler und seine Ehefrau Emma Sophie beim Ausritt in Oberneuland. Ölgemälde, 1853, Focke Museum Bremen. Gustav Quentell (* 1816 in Bremen; † 1896) war ein in Bremen geborener, dann in Detmold arbeitendender Maler von Porträts und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgerpark und Stadtwald — Lageplan des Bürgerparks und des Stadtwaldes Der Bürgerpark und der Stadtwald bilden die bekannteste und größte zusammenhängende Parkanlage der Stadt Bremen. Die sich über mehr als 200 Hektar erstreckenden Grünflächen unweit des Hauptbahnhofes… …   Deutsch Wikipedia

  • Handelsschule (Bremen) — Die Handelsschule in Bremen war von 1802 bis 1905 eine höhere Schule. Die Schule wandelte sich danach zur Oberrealschule an der Dechanatstraße, 1938 zur Lüderitz Oberschule, 1945 zur Oberschule (Zweig B, C und D) und 1957 zum Gymnasium an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgerpark (Bremen) — Plan von Bremen um 1902 mit einem Großteil des Bürgerparks Der Bremer Bürgerpark ist die größte Parkanlage Bremens. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgerpark Bremen — Plan von Bremen um 1902 mit einem Großteil des Bürgerparks Der Bremer Bürgerpark ist die größte Parkanlage Bremens. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Justin Friedrich Wilhelm Löning — (* 21. Juni 1796 in Bremen; † 10. März 1879 in Bremen) war ein deutscher Kaufmann und Vorsitzender vom Bürgerparkverein Bremen. Biografie Löning kämpfte als junger Mann 1813 als Lützower Jäger in Belgien. In der Bremer Bürgerwehr war er deshalb… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Komponisten — Siehe auch: Liste österreichischer Komponisten klassischer Musik Liste sorbischer Komponisten klassischer Musik Liste der Komponisten des deutschsprachigen Films Liste klassischer Komponisten in der DDR Liste von Blasmusik Komponisten A Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”