Julius Bretz

Julius Bretz

Julius Bretz (* 26. Januar 1870 in Wiesbaden; † 26. Dezember 1953 in Bad Honnef) war ein deutscher Landschaftsmaler, Lithograf und einer der vier Gründer des Sonderbundes in Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kurz nach der Geburt von Julius Bretz starb sein Vater, und seine Mutter zog mit ihm nach Düsseldorf. Zwischen 1898 und 1902 lebte Bretz in Donrath bei Siegburg, heute ein Stadtteil von Lohmar. Während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Helmuth Liesegang (1858–1945) und auch danach zog er mehrmals für jeweils einige Monate nach Holland, wo er unter anderem Malunterricht bei dem Marinemaler Hendrik Willem Mesdag nahm. Seine grafische Ausbildung erhielt er ebenfalls von einem Vertreter der Haager Schule, dem Lithografen Jacob Maris.

1921 erbte Bretz ein Haus in Bad Honnef, in dem er bis zu seinem Tode wohnte. Nachdem er von den Nazis bereits mit einem Ausstellungsverbot belegt worden war, sah er sich im Zuge der Verschärfung der nationalsozialistischen Rasseverfolgung gezwungen, ab 1942 zusammen mit seiner jüdischen Frau und der gemeinsamen Tochter bei Freunden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unterzutauchen.

Werke (Auswahl)

  • Dorf im Siebengebirge, Öl auf Holz, keine Jahresangabe, Sammlung RheinRomantik[1], Bonn
  • Weisser Mohn, Öl auf Leinwand, keine Jahresangabe, 1949 vom Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen angekauft[2], Düsseldorf

Weitere Arbeiten von Julius Bretz wurden vom Kölner Wallraf-Richartz-Museum, der Barmer Ruhmeshalle sowie dem Kunsthaus Zürich angekauft.[3]

Ausstellungen

  • 1892/1896: Berlin
  • 1901: Dresden
  • 1907: München, Düsseldorf
  • 1909: Teilnahme an der ersten Sonderbund-Ausstellung, Kaufhaus Tietz (Elberfeld), Wuppertal
  • 1912: Internationale Kunstausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Köln
  • 1949: Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart, „Staatenhaus“ der Messe in Köln
  • 1950: Ehrenausstellung zum achtzigsten Geburtstag von Julius Bretz, Kölnischer Kunstverein
  • 1965: Retrospektive zum 95sten Geburtstag von Julius Bretz, Galerie Paffrath, Düsseldorf
  • 1970: Julius Bretz – Zeichnungen, Pastelle, Gemälde, Clemens-Sels-Museum, Neuss

Auszeichnungen

Literatur

  • Julius Bretz. In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 14, Saur, München 1996, S. 163
  • Julius Bretz. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 4, Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 594
  • Julius Bretz. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 1. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 311
  • Joachim Buchner: Monographien zur rheinischwestfälischen Kunst der Gegenwart. Band 40. Bongers, Recklinghausen 1970.
  • Karl Vogler: Sonderbund Düsseldorf. Seine Entstehung nach Briefen von August Deusser an Max Clarenbach. Galerie Paffrath, Düsseldorf 1977.
  • Hans F. Secker: Julius Bretz. 1870-1953, VEB Verlag der Kunst, Dresden 1956

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abbildung auf der Website der Sammlung RheinRomantik
  2. Künstlerförderung des Landes Nordrhein-Westfalen – Kontinuität seit 1945
  3. Hans Vollmer: 20stes Jahrhundert. Band I. Seemann, Leipzig 1953, S. 311.

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