Centro

Centro
CentrO
Logo
CentrO
Blick in die Hauptstraße
Basisdaten
Standort: Neue Mitte Oberhausen
Eröffnung: 12. September 1996
Verkaufsfläche: 70.000
Geschäfte: über 200
Verkehrsanbindung
Haltestelle: Neue Mitte
Straßenbahn: 112
Omnibus: SB90, SB91, SB92, SB93, SB98
185, 939, 953, 957, 960
Schnellstraßen: Bundesautobahn 42 number.svg Bundesstraße 223 number.svg Bundesstraße 231 number.svg
Parkplätze: 14.000
Technische Daten
Bauzeit: 1994–1996
Architekten: Architekturbüro Rhode Kellermann Wawrowsky
Baustil: postmodern
Baukosten: 2 Mrd. DM

Centro (eigene Schreibweise: CentrO.) ist der Name eines Einkaufszentrums in Oberhausen. Es bildet das Herzstück der Neuen Mitte der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Logo des Centro

Das Centro ist mit 70.000 m² Verkaufsfläche eines der zwölf größten Einkaufs- und Freizeitzentren in Deutschland. Über 200 Einzelhandelsgeschäfte verteilen sich auf zwei Ebenen des Einkaufszentrums. Die Cola-Oase im Centro ist mit 1.200 Plätzen einer der größten Food-Courts Europas.[1]

Im näheren Umfeld des Centro befinden sich eine Reihe touristischer Attraktionen, zum Beispiel als Multifunktionshalle für Großveranstaltungen die König-Pilsener-Arena, als Freizeitpark für Familien der Centro-Park, ein Multiplex-Kino, die Heinz-Schleußer-Marina mit dem Sea-Life-Aquarium, der Modellbahnwelt Oberhausen und dem Freizeithafen, als Ausstellungshalle und Aussichtspunkt der Gasometer Oberhausen, als Museum, Galerie und Veranstaltungszentrum das Schloss Oberhausen, als Musical-Theater das Metronom Theater sowie das 2009 eröffnete Erlebnisbad AQUApark.[2] Weitere Attraktionen sind vorhanden und geplant. Nach Annahmen der Betreiber beziehungsweise der Stadt Oberhausen sollen circa 23 Millionen Personen das Centro jährlich besuchen.

Nach Erhebungen der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA, Ludwigsburg) im Juli 2003 hatten knapp 18.000 befragte Centro-Besucher folgende Wohnorte: Oberhausen 15,8 %, Duisburg 8,3 %, Essen 6,6 %, Bottrop 3,9 %, Gelsenkirchen 3,8 %, Mülheim an der Ruhr 3,5 %, Dinslaken 2,3 %, Gladbeck 1,5 %, Niederlande 4,9 %, sonstige Wohnorte (in Deutschland oder im Ausland) 49,5 %. Dies belegt nach Auffassung der GMA eine überregionale Ausstrahlungskraft, die darauf zurückzuführen ist, dass das Centro durch seine touristischen Zusatzangebote eine Sonderrolle im Ruhrgebiet einnimmt.

Anbindung

Einkaufszentrum und Promenade des Centro Oberhausen, Blick vom Gasometer

Es besteht ein direkter Autobahnanschluss an die Autobahn 42. Außerdem sind im Umkreis von 2,5 Kilometern zwölf weitere Autobahnanschlüsse vorhanden. Für PKW stehen 14.000 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Für die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Oberhausener Stadtgebiet neu gestaltet: Durch Verlängerung der Mülheimer Straßenbahnlinie 112 wurde die Straßenbahn in Oberhausen 28 Jahre nach der Stilllegung wieder eingeführt. Eine durch das Centro-Gelände führende ehemalige Güterbahn wurde zur vom Straßenverkehr unabhängigen Nahverkehrs-Trasse umgebaut. Auf dieser sind Straßenbahn- und Buslinien zwischen Alt-Oberhausen (Hbf) und Sterkrade so gebündelt, dass sich sehr häufige Verbindungen ergeben (zur Geschäftszeit etwa alle 90 Sekunden). Die Haltestelle zwischen Arena und Einkaufszentrum (Neue Mitte) ist auch architektonisch sehenswert. Insgesamt halten dort neben der Linie 112 die fünf Schnellbusse SB90, SB91, SB92, SB93 und SB98 sowie die Stadtbusse 953 und 960. Drei weitere Stadtbusse, 185, 939 und 957, unterqueren die ÖPNV-Trasse und halten ebenfalls an der Neuen Mitte. Insgesamt sieben dieser Linien verkehren ebenfalls am Oberhausener Hauptbahnhof. Des Weiteren verkehrt die Linie 958 an den Haltestellen „Elektrostahlwerk“, „UMSICHT“ und „Werkstr.“, welche ungefähr je sieben Minuten Fußweg vom Centro entfernt sind. In den späten Abend- und Nachtstunden verkehren mehrere Nachtexpresslinien.

Entwicklung

Promenade des Centro Oberhausen, Blick vom Balkon des Adiamo auf den Gasometer

Im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet wurde das 143 ha große Industriegelände der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, das zuletzt der Thyssen AG gehörte, zur Brachfläche. Die Stadt Oberhausen suchte nun nach Investoren, um die Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen. 1991 erwarb die englische Investorengruppe Stadium von Edwin D. Healey einen Teil des Geländes, um hier mit dem Centro die Keimzelle für die Neue Mitte Oberhausen zu entwickeln. Zuvor war ein noch ambitionierteres Projekt der kanadischen Firma Triple Five im Gespräch gewesen, das in der Presse als Superhausen betitelt wurde.

Die Projektkosten beliefen sich auf über 2 Milliarden DM.

  • 1992 Beginn der Abbrucharbeiten alter Werksanlagen
  • 1993 Verabschiedung des Bebauungsplans
  • 24. September 1994 Grundsteinlegung
  • 21. Juni 1996 Eröffnung von ÖPNV-Trasse und Straßenbahn
  • 12. September 1996 Eröffnung des Einkaufszentrums
  • Im September 1996 Eröffnung der Arena Oberhausen (später König-Pilsener-Arena) (ca. 13000 Zuschauer)

Vorlage für das Centro war das britische Einkaufszentrum Meadowhall im Nordosten Sheffields. Auffallend ähnliche Strukturen sind zum Beispiel bei der Oase und den langen Gängen des Einkaufszentrum vorhanden.

In baulich-gestalterischer Hinsicht ist das Einkaufs- und Freizeitzentrum Centro ein herausragendes Beispiel postmoderner Architektur. Mit den Fassaden aus Backstein, Putz, Stahl und Glas zeigt es Anklänge an die traditionelle Industriearchitektur. Ein stärkerer Mix der Stile und Bauformen ist vor allem im Bereich der so genannten Promenade anzutreffen.

Besonderheiten

Vom 24. September 1999 bis zum 30. Juni 2001 wurde in der Neuen Mitte das Musical Tabaluga und Lilli (unter anderem von Peter Maffay) aufgeführt. Dieses rentierte sich allerdings nicht und wurde aufgegeben. Das entsprechende Theater, das eigens für das Maffay-Musical konzipiert wurde (Form eines Drachens), hieß anschließend Theatro Centro und wird jetzt unter dem Namen Metronom Theater anderweitig genutzt. Vom 7. November 2008 bis zum 31. Januar 2010 wurde dort Roman Polanskis Musical Tanz der Vampire aufgeführt. Am 8. März 2010 feierte das Musical Wicked - Die Hexen von Oz im Metronom Theater Premiere.

Seit dem 1. September 2007 ist das Centro grundsätzlich rauchfrei. Eine Ausnahme bildet die Gastronomie, wo es individuelle Abweichungen vom Rauchverbot gibt.

Geplante Erweiterungen

Am 20. September 2004 hat der Rat der Stadt Oberhausen mit einer Bebauungsplanänderung das Baurecht für eine Erweiterung des Einkaufszentrums um bis zu 30.000 m² Geschossfläche beschlossen. Dies dürfte einer zusätzlichen Verkaufsfläche von maximal etwa 23.000 m² entsprechen. Damit könnte das Einkaufszentrums auf bis zu etwa 93.000 m² Verkaufsfläche anwachsen. Ob dieser baurechtliche Rahmen jedoch ausgeschöpft wird, bleibt der weiteren Entwicklung vorbehalten.

Gegen die Bebauungsplanänderung hatten die Städte Bottrop, Dinslaken, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr sowie die Bezirksregierung des Regierungsbezirks Düsseldorf im Dezember 2004 Normenkontrollklagen beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen erhoben. Im Laufe des Verfahrens zogen die Städte Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr ihre Klagen zurück. Die verbliebenen Klagen wies das Oberverwaltungsgericht mit Urteilen vom 6. Juni 2005 als unbegründet zurück. Das Oberverwaltungsgericht urteilte, dass die Planung städtebaulich gerechtfertigt und in den streitigen Punkten rechtlich nicht zu beanstanden ist. Insbesondere stellte es fest, dass die Planung nicht gegen Ziele der Raumordnung verstößt. Das sodann angerufene Bundesverwaltungsgericht entschied am 28. Dezember 2005, dass die Urteile des Oberverwaltungsgerichts keiner Revision bedürfen. Somit haben die Urteile des Oberverwaltungsgerichts Rechtskraft. Die Urteile haben eine für das Land Nordrhein-Westfalen einschneidende Bedeutung, als darin gerichtlich festgestellt wurde, dass Teilen des Landesentwicklungsprogramms, des Landesentwicklungsplans und des Gebietsentwicklungsplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf keine Rechtswirkung als Ziel der Raumordnung zukommen. In der Folge sah sich das Land dadurch veranlasst, neue landesplanerische Regelungen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zu erarbeiten.

Auf der Grundlage des geltenden Bebauungsplans und erteilter Genehmigungen soll das Einkaufszentrum im Begriff sein, neue Geschäfte als Mieter zu gewinnen und die konkreten Baumaßnahmen zur Erweiterung des Einkaufszentrums vorzubereiten. In einer entsprechenden Meldung der dpa (13. März 2008) aus Anlass der Eröffnung des Einkaufszentrums Limbecker Platz in Essen heißt es, die Bauarbeiten für die Erweiterung des Centro auf künftig rund 100.000 Quadratmeter seien „bereits angelaufen“.

In einer Presseerklärung der Stadt Oberhausen heißt es Anfang Juni 2008, dass der Ausbau der Galeria Kaufhof bereits im Bau sei, die Bauarbeiten zum wichtigsten neuen Bauabschnitt in der ersten Jahreshälfte 2009 starten würden und dass die Fertigstellung und die Eröffnung zusätzlicher 23.000 m² Verkaufsfläche in diesem Bauabschnitt für den Herbst 2010 geplant seien. Durch diese Erweiterung würden rund 700 Arbeitsplätze entstehen. Die Parkplatzkapazität solle auf 14.000 Stellplätze erweitert werden. Im März 2009 wurde erklärt, dass weitere Erweiterungsmaßnahmen wegen Unsicherheiten als Folge der Finanzkrise zunächst verschoben werden.

Im Januar 2011 wurde mit dem Bau der Erweiterung um 17.000 m² Verkaufsfläche begonnen.[3]

Weihnachtsmarkt 2007

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jährlicher Weihnachtsmarkt
  • Ab April bis Ende Oktober The Beach@centro (Strandbar)

Literatur

  • Walter Brune/Holger Pump-Uhlmann: Centro Oberhausen. Die verschobene Stadtmitte. Ein Beispiel verfehlter Stadtplanung, IZ Edition, 2009, ISBN 978-3-940219-09-1

Einzelnachweise

  1. vgl. Sven Zöller: Erlebnishandel im Automobilvertrieb. Machbarkeitsstudie und Nutzungskonzeption für ein Autothemencenter, 1. Auflage 2006, Deutscher Universitats-Verlag, ISBN 978-3-8350-0388-0, S. 81.
  2. AQUApark Oberhausen
  3. derwesten.de: Grundstein für Erweiterung des Centro in Oberhausen ist gelegt

Weblinks

 Commons: CentrO – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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