juwi

juwi
juwi Holding AG
Logo der juwi Holding AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1996
Sitz Wörrstadt, Deutschland
Leitung Fred Jung, Matthias Willenbacher
Mitarbeiter 1.400 (2011)[1]
Umsatz 800 Mio. € (2009)[1]
Branche Energietechnik/-versorgung
Website www.juwi.de

Die juwi Holding AG ist ein Projektentwicklungsunternehmen für Anlagen der Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Wörrstadt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensprofil

Geschichte

Gegründet wurde die Juwi-Gruppe 1996. Der Name Juwi ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Firmengründer Fred Jung und Matthias Willenbacher. Seitdem wuchs das Unternehmen von einem Zwei-Mann-Büro zu einer weltweit tätigen Gruppe mit mehr als 1400 Mitarbeitern weltweit und über 800 Millionen Euro Umsatz in 2010.[2] Dabei deckt Juwi alle Bereiche der Projektentwicklung ab: Von der Planung und Projektierung über die Finanzierung und die Bauüberwachung und -organisation bis hin zur Betriebsführung.

Zum Geschäftsfeld gehören heute neben dem ursprünglichen Schwerpunkt, der Projektentwicklung von Windparks, alle Formen der erneuerbaren Energie, insbesondere Solar- und Bioenergie. Auch in den Bereichen Wasserkraft sowie Geothermie wird an einem Engagement gearbeitet. Außerdem ist der Bereich Green Building dazu gekommen. Dabei ist Juwi inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit tätig: Niederlassungen in Deutschland finden sich in Wörrstadt, Berlin und Brandis.

Außerdem verfügt Juwi über zahlreiche Regionalbüros:

Regionalbüros zur Photovoltaik bestehen in Kiel, Berlin, Radebeul, Wasserburg, Bühl, Morbach und Siegburg. Regionalbüros zur Windenergie existieren in Hamburg, Langwedel und Seelze. Für die Holzpelletsproduktion (Bestand & Planung) gibt es Büros in Morbach, Langelsheim, Bad Arolsen, Dotternhausen, Warndt und Steinau. Außerdem bestehen in Siegburg und Langenbach Regionalbüros zum Thema Green Buildings.

Internationale Niederlassungen

Südeuropa: Italien, Spanien, Griechenland Osteuropa: Tschechien, Polen, Bulgarien Westeuropa: Frankreich, Großbritannien Amerika: USA, Costa Rica, Chile Asien: Indien Afrika: Südafrika

Das Unternehmen wirbt für eine Stromversorgung, die zu 100% aus regenerativen Energieträgern gewonnen wird. Die Machbarkeit will Juwi mit Studien, Szenarien und auch in konkreten Projekten demonstrieren: Bis 2017 soll die Stromversorgung in der Verbandsgemeinde Wörrstadt zu 100% durch erneuerbare Energien erfolgen, bis 2020 im gesamten Landkreis Alzey-Worms.

Die beiden Firmengründer Jung und Willenbacher wurden im September 2009 in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ mit dem Clean Tech Media Award[3] für die Firmenzentrale in Wörrstadt und im Oktober 2009 als Entrepreneur des Jahres[4] ausgezeichnet. Außerdem sind sie im Dezember 2009 als „Greentech Manager des Jahres 2009“[5] durch das Wirtschaftsmagazin Capital geehrt worden.

2010 hat Juwi erstmals mehr Umsatz im Ausland als in Deutschland erwirtschaftet. Dies soll u. a. durch große Freiflächen-Photovoltaikanlagen in den USA erreicht werden, aktuell werden Projekte in Florida (15 Megawatt Leistung), Ohio (12 Megawatt) und Texas (16 Megawatt) realisiert. Ebenso sind große Windparks in den USA in Planung. Wind- und Solarenergie zusammen genommen, sollen in den nächsten Jahren Projekte mit einer Gesamtleistung von über 1.000 Megawatt gebaut werden.[6]

Unternehmenssitz

Unternehmenszentrale in Wörrstadt (Südansicht)

Die Anfänge des Unternehmens waren zuerst in Bolanden und Mainz. Im Sommer 2008 hat Juwi den neuen Sitz im zwischen den beiden Städten liegenden Wörrstadt bezogen. Für das Gebäude mit 8500m² Fläche auf sieben versetzten Etagen wurde Juwi 2008 mit dem Klimaschutzpreis der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet. Mit verschiedenen Photovoltaik-Anlagen am und um das Gebäude – darunter auch der selbst entwickelte „Solarcarport“ zur Parkplatzüberdachung – produziert der Bürokomplex mit 220.000 kWh pro Jahr mehr Strom als er an Gesamtenergie (rund 200.000 kWh pro Jahr) verbraucht. Die Energiekosten betragen rund 2 Euro pro Quadratmeter pro Jahr. Das ist ein Zehntel eines heutigen Standardhauses.

Durch die ständig wachsende Anzahl der Mitarbeiter entschloss Juwi sich dazu, den Mittelteil des Hauptsitzes in Wörrstadt nochmals gespiegelt hinter dem eigentlichen Haus zu bauen. Dieses Gebäude wurde im August 2009 mit einem Tag der offenen Tür feierlich eröffnet. Das Unternehmen hat 2010 1.000 Mitarbeiter, deshalb sind inzwischen auch die beiden Seitenteile des Gebäudekomplexes fertiggestellt worden.

Im Zuge der Expansion wird 2012 ein drittes Gebäude hinter die bereits bestehenden Häuser gebaut.

Mitarbeiter- und Umsatzentwicklung

  • 1996: …
  • 2000 – 2003 weniger als 75 Mitarbeiter
  • 2004 – 2006 weniger als 150 Mitarbeiter
  • 2007: 250 Mitarbeiter, 200 Mio. Euro Umsatz (entspricht inflationsbedingt heute: 211 Mio. Euro)
  • 2008: 450 Mitarbeiter, 400 Mio. Euro Umsatz (entspricht inflationsbedingt heute: 412 Mio. Euro)
  • 2009: 750 Mitarbeiter, 600 Mio. Euro Umsatz (entspricht inflationsbedingt heute: 602 Mio. Euro)
  • 2010: 1000 Mitarbeiter, 800 Mio. Euro Umsatz (entspricht inflationsbedingt heute: 800 Mio. Euro)
  • 2011: über 1.400 Mitarbeiter weltweit

Das Unternehmen schätzt bis 2012 über 1500 Mitarbeiter zu haben.[7]

Projekte

Solarenergie

Der Solarpark Lieberose im November 2009

Juwi hat bisher rund 1.500 Solaranlagen realisiert, die eine Gesamtleistung von 800 Megawatt haben.[8] Seit Mitte Oktober 2009 ist der Solarpark Lieberose in Deutschland voll am Netz, mit einer Gesamtleistung von rund 53 MW.[9] Weiteres Freiflächenprojekt ist auch der Solarpark Waldpolenz bei Leipzig, der mit einer Leistung von 40 Megawatt und einer Fläche von über 100 Hektar der viertgrößte der Welt ist.[10] In Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Tschechien, USA, Ruanda und Südkorea stehen weitere von Juwi projektierte Anlagen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 2,2 Milliarden Euro.

Windenergie

Die rund 485 von Juwi projektierten Windenergie-Anlagen haben eine installierte Leistung von über 800 MW und stehen an mehr als 60 nationalen und internationalen Standorten, z. B. im Hunsrück und in Frankreich. In Costa Rica hat das Unternehmen mit 55 Anlagen und einer Leistung von 49,5 MW den größten Windpark Zentralamerikas errichtet. Das Gesamtinvestitionsvolumen im Bereich Windenergie beläuft sich auf 1,2 Milliarden Euro.

Bioenergie

Insgesamt hat Juwi sechs Biogasanlagen errichtet, die mit landwirtschaftlichen Rohstoffen (z. B. Mais) beliefert werden. Außerdem betreibt Juwi in der Morbacher Energielandschaft (Hunsrück) eine Holzpelletsproduktion mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen. Des Weiteren gehören so genannte „Energiekabinen“ zum Portfolio der Juwi-Gruppe. In diesen Anlagen wird mit Solar- und Bioenergie Wärme für Bürogebäude, Wohnsiedlungen oder auch kleinere Gewerbebetriebe erzeugt. Der Prototyp steht in Wörrstadt und versorgt das Bürogebäude der Juwi-Gruppe.

Das Unternehmen Juwi errichtet gemeinsam mit der Prolignis Energie Consulting GmbH Holzheizkraftwerken, die Wärme und Strom erzeugen. Außerdem stellt Juwi in der weltweit ersten Produktionsstätte am Hengstbacherhof im DonnersbergkreisTerra preta“ her.[11][12]

Energieparks

Morbacher Energielandschaft

Morbacher Energielandschaft

Zu den besonders beachteten Projekten der Juwi-Gruppe zählt die Morbacher Energielandschaft im Hunsrück, wo Wind-, Solar- und Bioenergieprojekte in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Morbach realisiert wurden. Für die Energielandschaft erhielten die Juwi-Gruppe und die Gemeinde Morbach 2007 den Deutschen Solarpreis.[13] Im März 2011 ging dort die erste Windgas-Anlage in Deutschland in Betrieb.[14]

Wörrstädter Energiepark

Am Unternehmenssitz in Wörrstadt wurde 2009 eine Windparkanlage mit insgesamt fünf Windrädern (Jahresleistung rund 30 Millionen Kilowattstunden) und eine Solaranlage (Jahresleistung rund 5,6 Millionen Kilowattstunden) errichtet. Beide Anlagen zusammen können mehr als 10.000 Haushalte versorgen.[15] Die Windparkanlage wurde 2011 um weitere fünf Windräder ergänzt. Zusätzlich befindet sich seit Frühjahr 2011 ein Hochseilgarten an den Windrädern.[16] Nach Unternehmensangaben enthält dieser Hochseilgarten mit 30 Metern den höchsten Sprungturm auf dem europäischen Festland.[17]

Filme

Das Unternehmen Juwi und sein Gründer Matthias Willenbacher werden in Carl-A. Fechners Film „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ vorgestellt. Der Film will mit seinen Protagonisten – prominente Umweltaktivisten, Nobelpreisträger, innovative Unternehmer und Politiker – beweisen, dass der Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 30 Jahre möglich ist. Das Unternehmen war einer der Hauptfinanzierer des Films.

Einzelnachweise

  1. a b juwi.de Karriere
  2. http://www.juwi.de/ueber_uns/daten_fakten.html
  3. Clean Tech Media Award: Preisträger aus dem Jahr 2009
  4. Entrepreneur des Jahres: Galerie der Sieger und Finalisten. Die Sieger und Finalisten I bis L.
  5. Greentech Manager des Jahres 2009
  6. Pressemitteilung Jahres-Pressekonferenz Juwi; abgerufen am 12. Juli 2010
  7. Unternehmensprospekt vom Juni 2010
  8. Pressemitteilung auf www.renewable-energy-industry.com
  9. www.solarpark-lieberose.de
  10. www.pvresources.com
  11. Palaterra®, eine besonders ertragreiche und produktive Bodenform, verbessert die Produktivität in Gartenbau und in Landwirtschaft; auf www.juwi.de abgerufen am 3. Januar 2011
  12. Hans-Peter Schmidt, Terra Preta – Bio-Kohle – Klimafarming auf www.mythopia.ch abgerufen am 3. Januar 2011
  13. eurosolar.de
  14. Juwi und SolarFuel testen Verfahren zur Speicherung von Windstrom als Erdgas
  15. Alzeyer Wochenblatt, Wirtschaftsstandort Rheinhessen, Juwi-Firmensitz wird erneut erweitert, 25. Februar 2010
  16. Hochseilgarten Wörrstadt
  17. Informationstafel am Hochseilgarten

Weblinks


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