Jägerbataillon 25 (Bundesheer)

Jägerbataillon 25 (Bundesheer)
Verbandsabzeichen

Das Jägerbataillon 25 ist das einzige Jägerbataillon des österreichischen Bundesheeres, das speziell für Luftlandungen ausgebildet ist. Diese Hauptaufgabe zeigt sich auch in seinem Verbandsabzeichen mit stilisiertem Fallschirm und Adlerschwingen.

Die Sonderstellung innerhalb der Jägertruppe wird durch das bordeauxrote Barett verdeutlicht, welches die Bataillonsangehörigen auch äußerlich von der übrigen Jägertruppe mit ihrem grünen Barett abhebt. Das Jägerbataillon 25 untersteht der 7. Jägerbrigade. Standort des Jägerbataillons 25, derzeit unter dem Kommando von Oberst Herbert Kraßnitzer, ist Klagenfurt, Kärnten, Khevenhüller-Kaserne.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 9. April 1956 wurde die provisorische Grenzschutzabteilung Nr. 5 in Kärntner Feldjäger-Bataillon Nr. 25 (FJgB 25) umbenannt. Erster Kommandant wurde Oberstleutnant Svetozar Adamovich. Am 22. August 1956 wurde das Bataillon vom Villacher Stadtteil Seebach in die Kaserne Lendorf nach Klagenfurt verlegt. Am 21. Juni 1962 wurde die von der Kameradschaft des k. und k. Infanterieregimentes Nr. 7 „Graf von Khevenhüller” (IR7) gestiftete Fahne geweiht und dem Bataillon feierlich übergeben. Hiermit wurde symbolisch die Übernahme der Tradition des ehemaligen IR 7 durch das Feldjägerbataillon 25 zum Ausdruck gebracht. Am 1. Januar 1963 erfolgte die Umbenennung des FJgB 25 in Jägerbataillon 25 (JgB 25). Mit Erlass des Bundesministeriums für Landesverteidigung wurde das JgB 25 als sogenanntes Klagenfurter Hausbataillon mit der Traditionspflege beauftragt und die Kaserne Lendorf zum Gedenken an Feldmarschall Ludwig Andreas von Khevenhüller in Khevenhüller-Kaserne umbenannt. Vom 11. Juli bis 24. August 1967 wurde das Bataillon an die italienische Staatsgrenze verlegt, um Terroranschlägen des Befreiungsausschuss Südtirol vorzubeugen.

Am 15. Oktober 1973 führte das JgB 25 mit zehn Bell 204 und einer Sikorsky S-65 die erste Luftlandeausbildung durch, im Frühjahr 1975 erfolgte die erste Ausbildung von 16 Fallschirmspringern in Wiener Neustadt. 1976 erprobte das Bataillon die beiden Hubschraubertypen Aérospatiale SA 330 und Bell 212. Am 26. September 1981 schloss das Bataillon eine Partnerschaft mit der Stadt Klagenfurt. Am 27. Juni 1984 stürzte während einer Luftlandeausbildung eine Pilatus PC-6 in der Gemeinde Ebenthal in Kärnten ab und zerschellte auf einem Felsen. Der Pilot und sechs Soldaten des JgB 25 kamen ums Leben. Während der Bergungsarbeiten verunglückte noch ein Feuerwehrmann tödlich. Es ist der bis heute opferreichste Flugzeugabsturz in der Geschichte des Bundesheeres und führte 1986 zur Einführung des alljährlich stattfindenden Rosentalfriedensgedenkmarsches. Ebenso wurde daraufhin die Luftlandeausbildung mit Flächenflugzeugen eingestellt; Sie werden heute bei Luftlandungen nur noch zum Absetzen von Fallschirmspringern eingesetzt.

1989 erprobte das Bataillon ein halbes Jahr lang die französisch-deutsche Panzerabwehrlenkwaffe MILAN, 1990 wurde das italienische Transportflugzeug Aeritalia G.222 erprobt. Aufgrund der Jugoslawienkrise waren von Juni bis Juli 1991 ein Panzerabwehrzug des Bataillons im Raum Bleiburg, sowie ein Jägerzug zum Schutz des Flughafens Klagenfurt eingesetzt.

Am 1. Oktober 1994 wurde aufgrund der „Heeresgliederung neu”, das Jägerbataillon 25 in das Jägerregiment 7 übergeleitet, das im Mobilmachungsfall die 7. Jägerbrigade bildete. Das Kaderpersonal wurde auf die drei Milizbataillone der Brigade, nämlich das Jägerbataillon 25, 26 und 27 aufgeteilt und dort für den Mobilmachungsfall beordert. Mit der Reorganisation vom 1. April 1999 wurde das Jägerregiment 7 wieder in das Jägerbataillon 25 umbenannt. Gleichzeitig wurde es in die aktive 7. Jägerbrigade gemeinsam mit dem Stabsbataillon 7, dem Jägerbataillon 18 und dem Jägerbataillon 26 eingegliedert. Im Jahr 2003 schloss das Bataillon eine Ausbildungspartnerschaft mit der Luftlandebrigade 26 der deutschen Bundeswehr.

Im Frühjahr 2004 wurde aus der 3. Kompanie, die erste Kaderpräsenzeinheit Österreichs gebildet. Im selben Jahr entwarf das Bataillon die Be- und Entladeverfahren für den neuen Hubschraubertyp S-70 Black Hawk.

Kommandanten

  • Oberstleutnant Svetozar Adamovich: April 1956 - August 1956
  • Major Hans Wachtl: August 1956 - September 1956
  • Major Martin Kellner: September 1956 - Juni 1962
  • Oberstleutnant Adolf Triebnig: Juni 1962 - Juni 1971
  • Major des Generalstabsdienstes Maximilian Liebminger: Juni 1971 - Juni 1972
  • Oberstleutnant Adolf Triebnig: Juni 1972 - Dezember 1973
  • Major des Generalstabsdienstes Gerfried Barta: Januar 1974 - Juli 1974
  • Oberstleutnant Adolf Allmann: Juli 1974 - Juli 1980
  • Oberst Georg Goess: August 1980 - April 1988
  • Oberstleutnant des Generalstabsdienstes Gunther Spath: Mai 1988 - Oktober 1988
  • Oberst Dietmar Cuder: November 1988 - September 1994
  • Oberst Georg Goess: Oktober 1994 - April 1996
  • Oberstleutnant des Generalstabsdienstes Alois Frühwirt: Mai 1996 - Dezember 1996
  • Oberstleutnant Günter Polajnar: Dezember 1996 - März 1999
  • Oberstleutnant des Generalstabsdienstes Friedrich Schrötter: April 1999 - Februar 2000
  • Oberst Ing. Gerhard Mereiter: Februar 2000 - Oktober 2005
  • Oberst Herbert Kraßnitzer: Oktober 2005 - heute

Gliederung und Organisation

Eingliederung

Aufgaben

Die Aufgabe des Bataillons im Frieden bestehen aus Katastrophenhilfe, Assistenz- (vor allem Grenzsicherung) und Auslandseinsätzen sowie der Teilnahme an internationalen Übungen. Im Einsatzfall fungiert das Bataillon vorwiegend als Einheit für Luftlande- und Spezialeinsätze.

Stärke

Das Vollkontingent des Bataillons umfasst zwischen 1.000 (Friedensstärke) und 1.200 Mann, wobei etwa 350 Soldaten dem Kader angehören (Berufssoldaten). Von diesen wiederum sind ca. 120 als Heeresfallschirmspringer und etwa 90 als Heeresbergführer ausgebildet.

Weblinks


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