Kalzium-Karbid-Fabrik

Kalzium-Karbid-Fabrik

Die Kalzium-Karbid-Fabrik ist ein ehemaliges Unternehmen der Chemieindustrie aus Hirschfelde bei Zittau.

Die Gründung dieser Niederlassung durch die Chemische Fabrik v. Heyden in Radebeul erfolgte im Jahr 1917 und diente vornehmlich der Kriegsrüstung. 1918 produzierten 120 Beschäftigte täglich 20 Tonnen Karbid. Die Beendigung des Ersten Weltkrieges führte zur Stilllegung des Werkes. Unter der Bezeichnung Elektrochemische Gesellschaft mit beschränkter Haftung wurde im Jahr 1924 mit 65 Beschäftigten die Produktion von Kalziumkarbid wieder aufgenommen.

Eine Erweiterung des Produktionsprogramms erfolgte 1926, indem Erzeugungsanlagen für Sauerstoff und Azetylen errichtet wurden. 1929 war die Beschäftigtenzahl auf 105 angewachsen. Im Zusammenhang mit der Aufrüstung zum Zweiten Weltkrieg wurde 1934 ein Schmelzofen für die Herstellung von Ferrolegierungen errichtet, der 1936 den Betrieb aufnahm. Damit erfolgte in Hirschfelde erstmals die Herstellung von Ferrosilizium. Durch den hohen Bedarf an legiertem Stahl wurde 1939 ein weiterer Ofen errichtet. Um 1944 erzeugten etwa 350 Personen täglich 25 Tonnen Kalziumkarbid und 35 Tonnen Ferrosilizium.

Gewerbegebiet auf dem Gelände der ehemaligen Ferrolegierung

Ab Oktober 1952 firmierte der Betrieb als VEB Elektrochemie Hirschfelde mit 500 Beschäftigten. Nach einer weiteren Produktionserhöhung von Karbid in den 1950er Jahren erfolgte von 1962 bis März 1968 schrittweise die Stilllegung der Karbidproduktion. 1965 wurde der Betrieb aus der VVB Elektrochemie und Plaste Halle (Saale) herausgelöst und in die VVB Eisenerz-Roheisen Saalfeld eingegliedert. Am 31.Dezember 1969 endete die Azetylenerzeugung. Ab 1970 erfolgte eine Umstrukturierung des Betriebes, wobei neben der Herstellung technischer Gase (Sauerstoff, Stickstoff) der Schwerpunkt bei der Produktion von Ferrolegierungen lag. Die Bezeichnung des Betriebes war ab dem Zeitpunkt VEB Ferrolegierungswerk Hirschfelde, ein Zweigbetrieb des VEB Ferrolegierungswerk Lippendorf.

Am 29. Februar 1992 erfolgten die Einstellung des Schmelzbetriebes und damit die Schließung des Betriebes. Der Abbruch der Produktionsanlagen und überwiegenden Gebäude fand von 1992 bis 1995 statt. Heute befindet sich ein Gewerbegebiet auf dem Gelände.

Quellen

  • Festschrift: Ferrolegierungswerk Hirschfelde - 70 Jahre Schmelzbetrieb. 1987.
  • Historischer Hirschfelder Industriepfad - Ferrolegierung

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