Kapellen (Wuppertal)

Kapellen (Wuppertal)
Kapellen
Stadt Wuppertal
Koordinaten: 51° 15′ N, 7° 11′ O51.2421222222227.1785805555556328Koordinaten: 51° 14′ 32″ N, 7° 10′ 43″ O
Höhe: 328 m ü. NN
Vorwahl: 0202
Kapellen (Wuppertal)
Kapellen

Lage von Kapellen in Wuppertal

Kapellen ist ein Ortsteil in der bergischen Großstadt Wuppertal. Der Ortsteil ist aus einem der 36 Ursprungshöfe Barmens hervorgegangen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Die Ortslage befindet sich auf einer Höhe von 328 Metern über Normalnull auf dem Höhenzug Lichtscheid der Wuppertaler Südhöhen im Barmer Wohnquartier Lichtenplatz. Die autobahnähnlich ausgebaute Landesstraße L418 führt unmittelbar an der Ortslage vorbei, die Landesstraße L417 zweigt dort von der L418 ab. Südlich des Ortes verläuft die Stadtbezirksgrenze zwischen Barmen und Ronsdorf, westlich die zu Elberfeld

Nördlich von Kapellen fällt das Gelände über die Landesstraßen hinweg zum Bendahler Bachtal ab, südlich entspringt bei der Hofschaft Baur ein Quellbach der Gelpe. Nordöstlich befindet sich ein Standort der Hauptverwaltung der Barmer GEK, westlich ein kleiner Wald mit einem Reitplatz, auf dem regelmäßig Springturniere veranstaltet werden.

Neben einigen Wohngebäuden und den Plätzen und Halle eines Tennisvereins dominiert heute das Freizeitbad Bergische Sonne die Ortslage.

Etymologie und Geschichte

Karte der Hofschaften im Gebiet des heutigen Barmen von Erich Philipp Ploennies (1715)

Die Herkunft des Namens Kapellen ist nicht urkundlich überliefert. Da das benachbarte Hofesgut Baur ab 1296 ein Besitztum des Beyenburger Klosters Steinhaus war, wird vermutet, dass sich in Kapellen eine Kapelle für die Hofesleute befand.

Das genaue Alter dieses Hofes ist nicht bekannt, die früheste mit Datum gesicherte Erwähnung Kapellens stammt aus der Beyenburger Amtsrechnung (Abrechnung des Rentmeisters an die Bergisch-herzogliche Kameralverwaltung) des Jahres 1466. Es ist aber anzunehmen, dass der Hof erheblich älter ist.

Aufgrund der ungenügenden Quellenlage ist es unbelegt, aber möglich, dass Kapellen zu den bereits im Jahr 1244 genannten „Gütern in Barmen“ („Bona de Barme“) im kurkölnischen Gebiet gehörte, die von dem Grafen Ludwig von Ravensberg als Allod in den Besitz der Grafen von Berg unter Graf Heinrich IV. übergingen. Territorial lag das Gebiet um Kapellen als Teils von Unterbarmen ab dem späten 14. Jahrhundert im bergischen Amt Beyenburg und war Teil der Bauernschaft Barmen. Kirchlich gehörte es bis zur Einrichtung einer eigener Barmer Pfarrei dem Kirchspiel Elberfeld an, unmittelbar südlich lag die Grenze zum Kirchspiel Lüttringhausen (später Ronsdorf). Im 17. Jahrhundert führte eine Kohlenstraße an Kapellen vorbei, ein Schlagbaum in der westlich an Kapellen vorbeiführenden und dort im Teilstück noch vorhandenen Elberfelder Landwehr ist auf einer Gemarkenkarte des Johann von der Waye aus dem Jahr 1602 belegt.

1715 wurde der Hof auf der Topographia Ducatus Montani als Capell verzeichnet, der Bendahler Bach wurde dort als Capellenbach beschriftet.

Von 1929 bis 1959 führte die Trasse der Straßenbahnlinie 23 von Elberfeld nach Ronsdorf durch den Ort, eine erste Wagenhalle für die Straßenbahn wurde in Kapellen 1913 von der Barmer Bergbahn AG errichtet, die in den Folgejahren zu einem Depot mit mehreren Hallen samt Betriebshof erweitert wurde. 1978 wurde das Straßenbahndepot bei Kapellen erst als Busdepot der Wuppertaler Stadtwerke, dann eines privaten Busunternehmers und später als Holzhandlung genutzt. Nach einem Brand stand es leer und wurde vor 1992 für den Bau des Freizeitbades Bergische Sonne abgerissen.

Gründungssage

Laut einer Sage soll der bergische Missionar Suitbert höchstpersönlich in Kapellen eine Kapelle errichtet und so den Ort gegründet haben .[1]

Einzelnachweise

  1. Otto Schell: Bergische Sagen, Baedeker, 1897

Literatur

  • Walter Dietz: „Barmen vor 500 Jahren – Eine Untersuchung der Beyenburger Amtsrechnung von 1466 und anderer Quellen zur frühen Entwicklung des Ortes Barmen“, Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals, Band 12, Born-Verlag, Wuppertal, 1966

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