Karl Hoheisel

Karl Hoheisel

Karl Hoheisel (* 16. April 1937 in Langendorf O.S.; † 17. Februar 2011 in Bonn) war ein deutscher Religionswissenschaftler.

Laufbahn

Hoheisel war ein Schüler des Bonner Religionswissenschaftlers Gustav Mensching. Seine Forschungsgebiete waren die Geschichte des Judentums, des frühen und modernen Islam und aller Religionen der klassischen Antike, die Religionsgeschichte des modernen Europa, insbesondere neue Religionen und moderne religiöse Bewegungen wie Freimaurer, Esoterik und Okkultismus. Außerdem beschäftigte er sich mit Religionspsychologie und Religionsgeographie.

Nach einem Studium der Philosophie, der (katholischen) Theologie und der biblischen und orientalischen Sprachen und einem Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft und der Ethnologie promovierte Hoheisel 1971 in Bonn. Von 1965 bis 1974 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am katholischen Anthropos-Institut in Sankt Augustin bei Bonn. 1971 wechselte er als Dozent für Vergleichende Religionswissenschaft an der Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin bei Bonn. 1974 habilitierte er in Vergleichender Religionswissenschaft in Bonn. Der Titel der Habilitationsschrift lautet „Das antike Judentum in christlicher Sicht“. Bis 1980 arbeitete er dann im Rahmen eines DFG-Forschungsprogramms an der Universität Bonn.

Zwischen 1980 und 1995 war er außerplanmäßiger Professor an der Universität Bonn und arbeitete ab 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Franz-Joseph-Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike. Dort war er vor allem Redakteur und Autor des „Reallexikons für Antike und Christentum“. 1988 stieg er zum stellvertretender Direktor des Franz-Joseph-Dölger-Instituts auf.

Von 1995 bis 2000 war er Professor für Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Bonn, zuletzt Direktor des Religionswissenschaftlichen Instituts. Bis 2007 war er dort anschließend als Emeritus tätig.[1][2]

Literatur

  • Religion und Siedlungsraum, Reimer Verlag, 1986, ISBN 978-3496008699
  • Mitherausgeber: Studies in Oriental Religions seit 1999
  • Mitherausgeber: Reallexikon für Antike und Christentum, seit 1996
  • Fachherausgeber: Theologischen Realenzyklopädie, seit 2000
  • Manfred Hutter, Wassilios Klein, Ulrich Vollmer (Hg.): Hairesis: Festschrift für Karl Hoheisel zum 65. Geburtstag, Jahrbuch für Antike und Christentum, Ergänzungsband 34, Aschendorff, Münster, 2002, ISBN 978-3402081204 (mit vollständiger Bibliografie bis 2002)

Einzelnachweise

  1. http://www.ioa.uni-bonn.de/abteilungen/religionswissenschaft Nachruf der Universität Bonn
  2. Biografie zu Hoheisel, erstellt von Thomas Schirrmacher

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