Kirche von Bunge

Kirche von Bunge
Kirche in Bunge von Süden

Die Kirche von Bunge (schwedisch Bunge kyrka) ist eine Landkirche auf Gotland. Sie befindet sich in der Kirchengemeinde (schwed. församling) Bunge am Nordende der Hauptinsel Gotland, 49 km nordöstlich von Visby und 2 km westlich von Fårösund. Sie gehört zum Bistum Visby.

Inhaltsverzeichnis

Kirchengebäude

Abgesehen von dem massiven, festungsartigen Turm ist die Kirche ein einheitliches, hochgotisches Bauwerk vom Beginn des 14. Jahrhunderts. Mit Lärbro ist sie die größte Kirche im nördlichen Gotland. Der stolze Aufbau ging jedoch verloren, als das Dach bei einer Restaurierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts abgesenkt wurde. Das hohe und geräumige Langhaus wird durch schlanke Säulen, von denen die vordere an ihrer Basis Abbildungen von Christus, Maria, Johannes dem Täufer und einem Teufel trägt, in zwei Teile unterteilt. Eine ungewöhnlich skulptierte Darstellung der Messe befindet sich auf der rechten Gewölbekonsole der Südwand.

Im Mittelalter war die Kirche eine Wehrkirche. Die hohe Kirchhofsmauer mit vier mittelalterlichen Pforten enthält noch Schießscharten. Zuletzt wurde die Kirche 1971 nach Plänen des Architekten Leif Olsson restauriert.

Innenraum

In der Kirche gibt es Kalkmalereien von ungefähr 1400; an der nördlichen Wand ist ein Streit zwischen Rittern abgebildet. Gemäß der Überlieferung soll es einmal eine große Schlacht vor dem Gebäude gegeben haben; eine Interpretation der Malereien besagt, dass es diese Schlacht sei, die dargestellt ist, während andere meinen, dass dies es das Martyrium der Thebaischen Legion während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius sei.

Zu den Inventarstücken gehört eine mittelalterliche Armenbüchse aus Stein, die in Runenschrift die Signatur trägt: „Lafrans machte diesen Stein“. Sie diente wahrscheinlich einst als Piedestal für ein Kruzifix. Die Orgel wurde 1756 für die französische reformierte Kirche in Stockholm von dem damals fortschrittlichsten Orgelbauer Jonas Gren & Peter Strähle gebaut. Sie wurde 1870 von der Gemeinde Bunge gekauft und 1952 von Olof Ryden in Stockholm restauriert. Bei einer weiteren Restaurierung, die 1977 von Mads Kjersgaard aus Uppsala ausgeführt wurde, wurde das Originalaussehen wiederhergestellt.

Umgebung

Neben der Kirche stehen die Ruinen des mittelalterlichen Pfarrhofs „Munkhuset“, der ein hohes und stattliches Gebäude mit reich verzierten Portalen und Fensteröffnungen war. Wahrscheinlich wurde er im 14. Jahrhundert im Zuge der Errichtung von Chor und Langhaus erbaut. Skulptierte Baudetails des Pfarrhofes werden im Freilichtmuseum Bunge aufbewahrt, das heute ein Teil des Geländes ist.

Bilder

Weblinks

Literatur

  • Marita Jonsson, Sven-Olof Lindquist: Kulturführer Gotland. Almqvist & Wiksell, Uppsala 1993, ISBN 91-88036-09-X, S. 57.
  • Erland Lagerlöf, Gunnar Svahnström: Die Kirchen Gotlands. Stein, Kiel 1991, ISBN 3-89392-049-8.
57.85372222222219.023472222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kirche von Fårö — Kirche von Fårö …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche von Rute — Die Kirche von Rute (schwedisch Rute kyrka) ist eine romanische Landkirche auf der schwedischen Insel Gotland. Sie ist die Hauptkirche der Kirchengemeinde (schwed. församling) Bunge im Bistum Visby …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche von Fleringe — Turm und Langhaus der Kirche von Fleringe Die Kirche von Fleringe (schwedisch Fleringe kyrka) ist eine gotisch romanische Landkirche auf der schwedischen Insel Gotland. Sie gehört zur Gemeinde (schwedisch försa …   Deutsch Wikipedia

  • Bunge (Museum) — Wikinger Bildstein Das kulturhistorische Museum Bunge westlich von Fårösund auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland zeigt primär bäuerliches Leben der Vergangenheit. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Friedrich Bunge — (* 1722 in Stallupönen; † 1792 in Kiew) war ein deutscher Apotheker und der Gründer der Deutschen Evangelisch Lutherischen Gemeinde in Kiew. Wirken Georg Friedrich Bunge war der Schwiegersohn des deutschen Apothekers Geiter, der in Kiew Mitte des …   Deutsch Wikipedia

  • Meinhard von Segeberg — (* um 1130 bis 1140; † 14. August oder 11./12. Oktober 1196) war der erste Bischof von Livland in Uexküll. Ende des 14. Jahrhunderts wurden seine sterblichen Überreste im Mariendom von Riga beigesetzt. Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte der… …   Deutsch Wikipedia

  • Theoderich von Estland — (auch Theoderich von Treyden, vielfach wird auch die Namensform Dietrich verwandt) († 15. Juni 1219 im Lager bei Reval) war Zisterziensermönch, Bischof von Estland und Gründer des Schwertbrüderordens. Er wurde in der Schlacht von Lyndanisse… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Philipp August Bunge — (* 30. Juni 1774 in Bernburg (Saale); † 13. April 1866 in Bernburg) war ein deutscher Architekt des Klassizismus. Leben Bunge wirkte ab 1794 als Baumeister in seiner Heimatstadt Bernburg. 1815 wurde er Bauinspektor und 1830 Baurat. Ab 1842 war er …   Deutsch Wikipedia

  • Christian von Mühlhausen — Christian (Kristan, Kirstan) von Mühlhausen († 2. September 1295) war Bischof von Samland und Weihbischof von Mainz (1276–1295). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Bischofsweihe 1.2 Erste Reise nach Samland …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Haseldorf — Das ist eine Kopie aus der ADB, die sprachlich und sachlich auf den Stand gebracht werden muss. Enzian44 22:58, 13. Jun. 2009 (CEST) Siegel Friedrich II von Haseldorf als Bischof von Dorpat 1278 Friedrich von Haseldorf, auch Haselthorp (* um… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”