Klitschko (Film)

Klitschko (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Klitschko
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Englisch, Russisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
JMK 10[1]
Stab
Regie Sebastian Dehnhardt
Drehbuch Sebastian Dehnhardt
Produktion Leopold Hoesch
Musik Stefan Ziethen
Kamera Johannes Imdahl
Schnitt Lars Roland
Besetzung

Klitschko ist ein Kino-Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Sebastian Dehnhardt aus dem Jahr 2011 über die beiden Schwergewichtsweltmeister Vitali Klitschko und Wladimir Klitschko. Seine Weltpremiere feierte der Film auf dem Tribeca Film Festival von Schauspieler Robert De Niro. Am 16. Juni 2011 startete er im Majestic Filmverleih in den Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe

Klitschko ist eine Produktion von Broadview Pictures, gefördert mit Mitteln der Filmstiftung NRW und des Deutschen Filmförderfonds. Der mit dem International Emmy Award ausgezeichnete Regisseur Sebastian Dehnhardt begleitete in seinem Kinodebüt die Klitschkos über einen Zeitraum von zwei Jahren in Deutschland, in der Ukraine, in USA, in Kasachstan, in Kanada, in Österreich und in der Schweiz.

Kritik

Hannes Stein schreibt in Die Welt: „Klitschko“ ist Sebastian Dehnhardts erster Film fürs Kino. Und er ist ziemlich großartig. […] Am besten versteht man, worum es in „Klitschko“ geht, wenn man sich klarmacht, wovon der Film überhaupt nicht und auf gar keinen Fall handelt. Es geht also nicht um die alte Geschichte der Rivalität zwischen zwei Brüdern, die uns seit Kain und Abel beschäftigt. Es geht um das glatte Gegenteil: um die Liebe zwischen zwei Brüdern, die einander ganz buchstäblich raushauen, einander durch Niederlagen und Zusammenbrüche beistehen und durch eine seltsame Mischung von Brüderlichkeit und zähem Beharren zu Weltmeistern werden. […] Man muss den Boxsport nicht lieben, um diesen Film zu genießen, der beinahe zwei Stunden dauert und doch kurzweilig bleibt. Tatsächlich gibt es schön widerliche Szenen mit blutig aufgeplatzten Brauen und Menschengesichtern, die, von eisenharten Fäusten traktiert, in Zeitlupe zu einer wabernden Masse verkommen. Was einem beim Betrachten solcher Bilder klar wird: Aus amerikanischer Sicht ergibt die Geschichte der Gebrüder Klitschko eigentlich keinen Sinn. In Amerika werden Leute zu Boxern, die keine andere Wahl haben. Was haben Vitali und Wladimir Klitschko in diesem Hau-Drauf-Metier zu suchen, zwei blitzgescheite Burschen, die vier Sprachen sprechen und auch Universitätskarrieren anstreben könnten? Diese Sache, das Boxen, scheint ihnen wohl Spaß zu machen. Und sie betreiben es mehr wie einen Denksport, nicht als dummen Körperkult. Zu den Leitmotiven des Films gehört ein Schachspiel, vor dem Vitali und Wladimir Klitschko mit tiefen Grüblerfalten auf der Stirn hocken. […] Als der Film jetzt in Manhattan uraufgeführt wurde, sagte Vitali Klitschko in sympathisch ungelenkem Englisch, dieser Film handle gar nicht von ihm und seinem Bruder. Er handle auch nicht vom Boxen. „Dies ist ein Film über das Leben.“ So komisch es klingen mag, das ist die reine Wahrheit.[2]

Sophie Albers schreibt im Stern: Regisseur Sebastian Dehnhardt („Das Wunder von Bern“) ist ein beeindruckendes Stück Sportgeschichte gelungen, das vor allem von Menschen erzählt. Der Zuschauer ist hautnah mit dabei, wenn Vitali im Kampf gegen Lennox Lewis aus dem Auge blutet (vielleicht etwas zu hautnah) oder wenn Vladimir nach erbittertem Kampf gegen Sam Peter triumphiert. Aber eben auch, wenn Vater Klitschko davon berichtet, wie es war, als Soldat zum Einsatz nach Tschernobyl gerufen zu werden. Da wirft das Sportlerporträt mal eben Anker in der Weltgeschichte. Die Familie wohnte im nur 100 Kilometer entfernten Kiew, als der Reaktor explodierte. Das alles ist verpackt in Bilder, die mal ganz sachlich, mal pathetisch, mal emotional nostalgisch alles herausholen aus den Biografien, die immer wieder zu einer zu werden scheinen. Ihr größter Vorteil gegen ihre Gegner sei der, dass sie zu zweit seien, sagt Vladimir gleich zu Beginn des Films. Im Kopf kämpfe der Bruder immer mit.[3]

Dieter Oßwald schreibt auf programmkino.de: Ring frei für: „Vier Fäuste für ein Aufsteiger-Halleluhja“. Ein Film über die Klitschko-Brüder war eigentlich längst überfällig. Die mehrfachen Box-Weltmeister sind bei Publikum und Medien gleichermaßen populär, werden gefeiert wie Popstars und sind hochdotierte Werbe-Ikonen. Die Karriere der charmant charismatischen Muskelpakete klingt wie ein Kino-Märchen: Von der spartanischen Kindheit in der Sowjetunion zu doppelten Weltmeistern – nicht nur im Boxring, auch medial sind die beiden zwei einzigartige Schwergewichte. Wie diese beiden Brüder ticken, was ihre Eltern sagen und wie Weggefährten sie beschreiben, das erfährt man in diesem kurzweiligen Dokumentarfilm, der immer dicht und angenehm unaufdringlich am Objekt der filmischen Begierde bliebt. Für Klitschkoianer ein absolutes Muss – aber auch für Box-Muffel ein durchaus interessantes Bio-Pic. […] Das fast zweistündige Werk zeichnet die sportliche Karriere nach und eröffnet erstaunlich persönliche Einblicke in das Leben der beiden Box-Ikonen. Der Film erzählt so einfallsreich wie eindrucksvoll, wie die Klitschkos sich auf ihre Kämpfe vorbereiten und wie brutal es im Ring zugeht. Neben den sportlichen Karriere-Stationen kommen aber auch die privaten Seiten nicht zu kurz.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabe der Jugendmedienkommission
  2. Welt.de: [1], abgerufen am Sonntag, den 1. Mai 2011
  3. Welt.de: [2], abgerufen am 1. Mai 2011
  4. Programmkino.de: [3], abgerufen am 1. Mai 2011

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