St. Maria (Buxheim)

St. Maria (Buxheim)

Die ehemalige Klosterkirche St. Maria[1], auch St. Mariä Himmelfahrt[2] der aufgehobenen Reichskartause Maria Saal ist eine barocke Saalkirche im oberschwäbischen Buxheim.

Die ehemalige Kartausenkirche kam mit der Säkularisation an Graf Maximilian von Ostein, nach dessen Tod 1809 an die Grafen Waldbott von Bassenheim, die dort ihre Grablege hatten. Heute ist die Kirche im Besitz des Freistaates Bayern, der sie 1916 erwarb. Die Salesianer Don Boscos hatten von 1955 bis 1994 das Nutzungsrecht an der Kirche. Seitdem ist sie Teil des Deutschen Kartausenmuseums und vor allem wegen des barocken Buxheimer Chorgestühls von Ignaz Waibel bekannt. Die Barockisierung der Kirche war die erste gemeinsame Arbeit von Dominikus und Johann Baptist Zimmermann.[3]

Die Klosterkirche mit dem Kreuzgang
Blick vom Priesterchor mit dem Chorgestühl in den Brüderchor

Inhaltsverzeichnis

Lage

Grundriss des heutigen Klosterkomplexes

Die geostete Kirche liegt zentral im ehemaligen Klosterkomplex, der auf einer Anhöhe des Illertales, dem sogenannten Memminger Trockental, einem Bestandteil der Donau-Iller-Lech-Platte steht. Der Kirchenraum wird tunnelartig vom westlichen Teil des Kreuzgangs durchquert, der in Form eines Kreuzganglettners den Priesterchor vom Brüderchor trennt.

Geschichte

Der erste Kirchenbau ist wohl bei der Klostergründung um 1100 entstanden. Der Priesterchor stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert; man geht davon aus, dass er die Kirche des Kollegiatstifts war.[* 1] Es war ein unverputzter Ziegelbau mit spitzbogigen Maßwerkfenstern und hatte wahrscheinlich ein Spitzbogengewölbe auf dem aufgehenden Mauerwerk. Eine Stiftung ermöglichte den Kartäusern 1435 die Anschaffung eines großen Altarblattes. Die umfangreichste bauliche Veränderung war der Anbau eines Brüderchors mit Kreuzganglettner um das Jahr 1450 durch den Laienbruder Collmanus zur räumlichen Trennung der Laienmönche oder Brüder von den Priestermönchen. Nördlich des Priesterchores wurde eine zweistöckige Sakristei angebaut, in deren Obergeschoss das Klosterarchiv untergebracht war.[* 2] Mit Hilfe einer Stiftung konnte 1512 im Brüderchor eine Westempore eingebaut werden, zu der eine Wendeltreppe aus gebranntem Ton führte. Auf der Empore, die den Gästen des Klosters vorbehalten war, befanden sich zwei Altäre, die 1955 an das Kloster Ottobeuren abgegeben wurden. Von der Empore gelangte man direkt in das Gästehaus des Klosters. 1680 begannen die Planungen für die Barockisierung der Kirche, die von 1709 bis 1711 durchgeführt wurde. Dabei wurden Bilder des Memminger Malers Johann Friedrich Sichelbein erworben und von 1687 bis 1691 baute Ignaz Waibel das berühmte barocke Chorgestühl ein.[4] Im Priesterchor wurden die Rippen des spätgotischen Kreuzrippengewölbes abgenommen, im Brüderchor wurden sie umgestaltet. Die Barockisierung der Fenster nahmen die Gebrüder Zimmermann vor, die zwischen 1709 und 1741 für die Kartause tätig waren. Dabei wurden die gotischen Maßwerkfenster durch rundbogige stuckierte Fenster ersetzt.[* 3] Dominikus Zimmermann erneuerte die Dachkonstruktion unter Leitung des Klostermaurermeisters Christian Wiedemann aus dem Kloster Elchingen. Dabei wurden im Dachspeicher über dem Priesterchor gemauerte Bögen eingebaut, die noch heute als eine kühne architektonische Leistung gelten.[5]

Querschnitt der Kirche St. Maria nach der Renovierung 1956

Die Seitenwände des Brüderchors wurden mit dem Material der abgebrochenen Kreuzrippengewölbe erhöht. Dies ist noch an den Wänden im Dachstuhl sichtbar. Lediglich das Vorzeichen an der Westfassade wurde nicht umgebaut. Für den Katakombenheiligen Quartillus gestaltete Dominikus Zimmermann von 1737 bis 1741 die Marien- und Hugokapelle neu.[6] 1802 wurde die Reichskartause im Zuge der Säkularisation aufgehoben und Graf Maximilian von Ostein übergeben. Die noch bis 1812 in der Kartause lebenden Priestermönche benutzten den Priesterchor weiterhin als Kirche.[5] Die letzte Primiz eines Kartäusers wurde im Juni 1804 in der Kirche vollzogen.[6] Der letzte Reichsprior und vorletzte Prior der Kartäusergemeinschaft der ehemaligen Reichskartause starb im Januar 1806 im 85. Lebensjahr und wurde in der Kirche bestattet.[7] Der Kartäuserfriedhof, der sich vor dem Chor der Kirche befand, wurde 1815 profaniert.[7]

Nach dem Tod von Graf von Ostein 1809 wurden die Grafen von Bassenheim Besitzer des Klosters. Sie ließen 1830 im Priesterchor eine Familiengruft einbauen, in der im selben Jahr als Erster Graf Friedrich Karl von Bassenheim bestattet wurde. Die Familiengruft mit zwei Eingängen war mit einem kunstvoll geschmiedeten Eisengitter umfriedet. Wegen der großen Verschwendungssucht der Grafen von Bassenheim wurden nach und nach die Kulturgüter und Kunstschätze des Klosters und der Klosterkirche verkauft. Der größte Verlust war die Beschlagnahme und Versteigerung von Einrichtungsgegenständen mit dem Chorgestühl im Priester- und Brüderchor, den Altären, dem Kirchensilber und einigen Ölgemälden durch die Gläubiger. 1916 erwarb der bayerische Staat die Kirche.[7] Er überließ sie 1955 den seit 1926 in Buxheim tätigen Salesianern Don Boscos für den gottesdienstlichen Gebrauch und als Heimkirche. Bei der Renovierung der Kirche wurde der letzte verbliebene Kreuzganglettner der Kartause durch Beseitigung der Kreuzgangwände erheblich entwertet.[* 4] Joseph Lutz aus dem nahen Leutkirch restaurierte 1956 alle Fresken der Kirche.[8] Die abgebrochenen Wände des Kreuzganges wurden durch Säulen ersetzt. So entstand aus den beiden Chören ein großes Kirchenschiff mit einem Lettner. Die umgestaltete Kirche wurde 1956 durch den Augsburger Bischof Joseph Freundorfer geweiht. Das 1883 versteigerte Chorgestühl des Priesterchores, das mehrmals den Besitzer gewechselt hatte und zuletzt in einer nach den Maßen des Buxheimer Priesterchores errichteten Kapelle in England stand, konnte 1980 durch den Regierungsbezirk Schwaben zurückgekauft werden. Der Kaufpreis betrug etwa zwei Millionen DM. Das Gestühl wurde bis 1994 wieder am ursprünglichen Ort eingebaut. Dabei wurden die 1955/56 abgebrochenen Teile des Kreuzganglettners wieder errichtet und Zeugnisse des Rückkaufs und Rückbaus, darunter Zeitungsausschnitte der Memminger Zeitung, eingemauert. Heute gehört die Kirche mit der Sakristei zum Deutschen Kartausenmuseum.

Baubeschreibung

Die Kirche ist in Priesterchor, Brüderchor, Marienkapelle und Sakristei gegliedert und besitzt gotische Strebepfeiler mit Wasserschlag. Der Kreuzgang mit dem Lettner trennt den Priesterchor vom Brüderchor. Die Fassade ist schlicht gestaltet und weiß verputzt.

Chöre

Priesterchor

Grundriss der Kirche

Der Priesterchor ist etwas eingezogen und besitzt drei Joche sowie einen 5/8-Schluss. Er ist etwa 18 Meter lang, elf Meter breit und 11,75 Meter hoch. Er ist an der Westseite durch einen etwa fünf Meter hohen Kreuzganglettner vom Brüderchor getrennt und kann vom Kreuzgang aus durch eine barocke Holztüre im Chorgestühl betreten werden. Von der Sakristei besteht je ein Zugang zum Priesterchor und zum Kreuzgang. Ein Gang auf dem Kreuzganglettner ist durch eine Balustrade aus Kunstmarmor gesichert und führt auf beiden Seiten zu einem Rückpositiv der Orgel und einem Lettneraltar.

Der Chor besitzt hohe Fenster mit geschwungenen Stürzen. Der früher spitze Chorbogen ist jetzt abgerundet. An der Nordseite, schräg gegenüber dem Zelebrantensitz, befindet sich der Eingang zur Sakristei.

Brüderchor

Innenraum von 1957 bis 1993

Der Kreuzganglettner trennt den einschiffigen Brüderchor vom Priesterchor. Das ehemalige Vorzeichen an der Westfassade wurde im Zuge der Kirchenerneuerung in den 1950er Jahren als Don-Bosco-Kapelle umgebaut, mit einem einfachen Tisch als Altar und einer Don-Bosco-Statue mit Kindern auf einem Sockel an der Westwand. Die Kapelle ist 3,65 Meter lang, 2,65 Meter breit und 4,76 Meter hoch. Im Westen des Brüderchors befindet sich eine Orgelempore, deren Brüstung früher das Einfriedungsgitter der Bassenheimgruft im Priesterchor war. Man kann den Brüderchor, der etwa 14,2 Meter lang, 10 Meter breit und etwa 13,3 Meter hoch ist, über eine Tür an der Nordseite oder über den Kreuzganglettner an der Ostseite betreten.

Marienkapelle

Die Marienkapelle wurde 1709 an die Nordwand des Brüderchores angebaut. Ein flaches Gewölbe mit Stichkappen überdeckt den fast quadratischen Raum mit einer Grundfläche von etwa 4,6×4,1 Metern. Die Ecken sind abgerundet. Die barocke Ausgestaltung stammt von den Gebrüdern Zimmermann, ihrem Schwager Dominikus Gebhard und einem nicht näher bekannten Benedikt Zöpf.[9]

Sakristei

Dachreiter

Die 1516 konsekrierte Sakristei schließt sich im Nordosten an den Priesterchor an.[10] Das zweistöckige rechteckige Gebäude zu drei Achsen in der Tiefe und einer Achse in der Breite mit einem Satteldach ist etwa 9,6 Meter lang und 6,1 Meter breit. Die Sakristei im Erdgeschoss hat eine Höhe von 5,36 Metern und war ursprünglich mit einem Kreuzgewölbe versehen, das später in ein Tonnengewölbe mit Stichkappen umgewandelt wurde. An der Nord- und Ostseite befindet sich jeweils ein spitzbogiges Fenster, die übrigen Fenster haben geschwungene Stürze.

Das ehemalige Klosterarchiv im Obergeschoss wurde im 16. Jahrhundert als Zelebrationskapelle umgebaut,[11] deren Decke im nördlichen Teil aus einem Kreuzgratgewölbe, im südlichen aus einem Tonnengewölbe besteht. Dort befindet sich das Archiv des Kartausenmuseums.

Dachreiter

Der Dachreiter auf dem westlichen Ende des Priesterchores besitzt eine Zwiebelhaube, auf die eine Laterne mit einer Glocke aufgesetzt ist. Die Spitze bildet ein Kreuz.

Ausstattung

Chorgestühl

Hauptartikel: Buxheimer Chorgestühl

Das Chorgestühl der ehemaligen Kartausenkirche schuf Ignaz Waibel von 1687 bis 1691. Graf Hugo Waldbott von Bassenheim ließ es 1883 versteigern. Wer es damals erwarb, ist nicht bekannt. Der Direktor der Bank von England ersteigerte bei einer erneuten Auktion das Gestühl 1886, als es erneut unter den Hammer kam. Er schenkte es den Schwestern des St. Saviour’s Hospital in London, die es mit schwarzem Bootslack streichen ließen. Der Orden verlegte 1963 seinen Sitz und baute am neuen Ort Hythe in der Grafschaft Kent eine Kapelle nach den Maßen des Buxheimer Priesterchores. Als der Stützpunkt in Kent aufgelöst wurde, konnte der Bezirk Schwaben das Chorgestühl zu einem Preis von 450.000 Pfund Sterling, was etwa 1,05 Millionen Euro entspricht, für Buxheim zurückkaufen. Von 1980 bis 1994 wurde das Chorgestühl aufwändig saniert und restauriert. Dabei wurde der schwarze Bootslack entfernt, verloren gegangene Stücke wurden zum Teil nachgeschnitzt.[12]

Zelebrantensitz

Der Zelebrantensitz

Das Gehäuse des Zelebrantensitzes fertigte Ignaz Waibel zusammen mit dem Chorgestühl aus Eichenholz. Das Sitzmöbel wurde versteigert und ist seither verschollen. Es stand in einer Ausbuchtung, zu der zwei trapezförmige Stufen führen, und wurde durch einen Stuhl ersetzt, der nicht zur übrigen Ausstattung passt. Der Aufbau des Gehäuses ist ungefasst, von Allegorien der drei theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe bekrönt und links und rechts von je zwei gedrehten Freisäulen mit Weinranken flankiert. Die inneren Säulen tragen Engelsköpfe. Geschnitzte Figuren auf den äußeren Säulen stellen Spes (mit Anker) und Fides (mit Kreuz), die Allegorien von Hoffnung und Glaube dar. Zwischen den Säulenpaaren befinden sich Nischen mit geschnitzten Statuen zweier Diakone, links der Heilige Stephanus, rechts der Heilige Laurentius von Rom. Die Figuren sind schlank und fein ponderiert. Die Sitznische für den Zelebrantensitz hat eine gerundete und gewölbte Rückwand und ist mit Muscheln und Blumen geschmückt. Darüber befinden sich ein hexagonaler Baldachin, bekrönt von Blattvoluten mit Engelsköpfchen und eine Figur der Caritas. Sie trägt ein langes wallendes Gewand und hält auf ihrem rechten Arm ein Kind. Ihre linke Hand ruht auf dem Kopf eines zweiten Kindes, das sich an ihre Seite schmiegt.[11] Ein Foto, das nach der großen Renovierung in den 1950er bis 1980er Jahren aufgenommen wurde, belegt, dass bei der jetzigen Aufstellung Fides und Caritas vertauscht wurden. Früher stand der Glaube im Zentrum der Bekrönung.[* 5]

Kredenz

Die Kredenz im Priesterchor

Die Kredenz, ein Eichenholzaufbau mit einem einfach vertäfelten Sockel, wurde 1695 von Ignaz Waibel geschaffen. Auf dem Altarblatt stellte Johann Friedrich Sichelbein Christus inmitten einer Landschaft dar. Der Horizont liegt niedrig, so dass Christus weitgehend vor dem Himmel platziert ist und dadurch hervorgehoben wird. Der Heiland ist mit einem roten Gewand und einem blauen Überwurf bekleidet und mit einem Heiligenschein versehen. Er trägt schulterlanges, hellbraunes Haupthaar und einen kurz geschnittenen Bart. Seine Arme sind seitlich etwas ausgestreckt, die Hände zu einer einladenden Geste geöffnet. Hinter der monumentalen Christusfigur sind in einer bergigen Landschaft zwei Szenen mit Christus als Prediger zu sehen, links die Bergpredigt (Mt 5,1 ff. EU) und rechts die Predigt am See (Lk 5,1-4 EU).[* 6] Eine mit Rocaillen geschmückte Schrifttafel zu Füßen Christi trägt in lateinischer Sprache den Text aus Lk 4,18 EU . Das Gemälde ist aufgrund starker Übermalungen nicht mehr im Originalzustand.[11] Unter dem Altarblatt befinden sich geschnitzte Symbole der vier Evangelisten. Auf dem Altartisch steht ein goldener Kelch unter einer Schutzverglasung. Auf seitlichen Konsolen stehen neben gedrehten Freisäulen, die mit Weinreben umwunden sind, ungefasste Holzfiguren, die zum Motiv Mariä Verkündigung gehören. Die linke Holzfigur stellt Maria in einem weiten, faltenreichen Gewand dar. Die linke Hand hält sie demütig vor die Brust, die rechte ist zum Gruß erhoben. Ihr Kopf ist leicht nach unten gesenkt. Der Erzengel Gabriel auf der rechten Seite trägt einen Überwurf mit vielen Falten. Seine rechte Brust ist frei, die Flügel sind angelegt. Er hebt grüßend die rechte Hand und streckt die linke mit leicht angewinkelten Fingern nach hinten. Die Bekrönung der Kredenz besteht aus einem verkröpften Gebälk mit Gottvater auf einer Wolke, flankiert von zwei Puttenköpfen. Auf seitlichen Akanthusvoluten tragen Putten Schriftbänder mit den Anfangsworten des Gebetes Ave Maria, die auf das Motiv der Verkündigung hinweisen, zu dem auch Gottvater und die Heilig-Geist-Taube auf dem Gesims gehören.[* 7] Teile der Schriftbänder gingen bei der Kirchenrenovierung 1956 verloren und wurden in den 1990er-Jahren beim Wiederaufbau des Chorgestühls nachgeschnitzt und ergänzt.

Altäre

Die Kirche besitzt neben dem Hochaltar vier Seitenaltäre sowie je einen Altar in der Marienkapelle und der Sakristei. Zwei der Seitenaltäre stehen an der Ostseite des Brüderchores, zwei andere auf dem Gang über dem Kreuzgang, dem Brüderchor zugewandt. Die beiden ehemaligen Altäre der Westempore stehen heute in der Benediktkapelle im Kloster Ottobeuren.[11]

Hochaltar

Der Hochaltar im Priesterchor

Der Hochaltar steht an der Ostseite des Priesterchores. Zunächst glaubte man, er sei nach einer nicht mehr vorhandenen Inschrift auf der Rückseite des Altars 1631 von Sigmund Schalk, einem Memminger Bildhauer, geschaffen worden. Der Bildhauer Schalk wird jedoch in sämtlichen Memminger Büchern, die für diese Zeit vollständig erhalten sind, nicht erwähnt. Die neuere Literatur geht davon aus, dass die 1955 versehentlich entfernte Inschrift falsch gelesen wurde. Als Meister des Buxheimer Hochaltars könnte nach neuerer Forschung eher die aus Memmingen stammende und später in Ulm ansässige Künstlerfamilie Heschler gelten; vor allem Sigmund und David Heschler kämen in Frage, die auch auf Schloss Zeil tätig waren.[* 8]

Der Altar ist ein dunkelbraun eingefärbter viergeschossiger Holzaufbau mit reich vergoldetem Dekor. Der Sockel ist schlicht, auf ihm steht zwischen zwei Engeln mit Weihrauchfässern der Tabernakel. Der Altar ist im Stil einer Ädikula mit Baldachin und vergoldeter Krone erbaut. Darüber befindet sich ein großes Altarblatt mit dem Bild der Aufnahme Mariens in den Himmel und ihrer Krönung durch die Heilige Dreifaltigkeit, signiert mit J. G. Bergmiller F. Aug. Vind, 1718. Im unteren Teil ist ein Bildnis Christi als Salvator mundi in einem vergoldeten geschnitzten Rahmen vorgesetzt. Das Altarblatt wird von großen, mit vergoldeten Efeuranken verzierten Säulen flankiert, die von Atlanten getragen werden.

Neben den Säulen befinden sich überlebensgroße Holzstatuen auf seitlich angebrachten Konsolen. Die nördliche Figur stellt Johannes den Täufer mit einem Heiligenschein, braunem, langem Haupthaar und einem wallenden Vollbart dar. In der linken Hand hält er einen Kreuzstab mit dem goldenen Spruchband „Ecce Agnus Dei“. Unterhalb des Stabes steht ein ebenfalls mit einem Heiligenschein versehenes Lamm. Die rechte Hand von Johannes dem Täufer ist nach vorne gestreckt, der Zeige- und Mittelfinger sind im Gegensatz zu den anderen Fingern ausgestreckt zum sogenannten Zeigegestus. Sein Gewand ist in Gold und Rot gefasst. Die südliche Figur zeigt den Kirchenvater Hieronymus mit einem Heiligenschein über seinem kurzgeschnittenen grauen Haarkranz. Sein wallender Vollbart ist grau. In der linken Hand hält er einen Stein, in der rechten einen Totenschädel. Sein Gewand, das nur seinen Rücken und die Lenden bedeckt, ist gold- und türkisfarben. Zu seinen Füßen kauert der Löwe, eines seiner Attribute.

Über den Säulen befinden sich abgerundete Giebelschenkel mit den sitzenden Figuren der Heiligen Magdalena und Katharina. Die nördliche Figur ist Maria Magdalena, bekleidet mit einem goldenen Gewand und goldener Kopfbedeckung. Sie hält in der Rechten einen Totenschädel, in der Linken ein Myrrhegefäß. Katharina von Alexandrien ist in ein goldenes und türkisfarbenes Gewand gekleidet. Mit ihrer linken Hand umfasst sie den Griff eines Schwertes. Hinter ihr ist ihr zweites Attribut, ein zerbrochenes Rad, zu sehen. Zwischen den beiden ist in der Mittelkonsole die Heilige Jungfrau Maria als Mondsichelmadonna dargestellt. Sie trägt ein goldenes Übergewand, ein weißes Untergewand und eine Krone, unter der ihr langes braunes Haar hervortritt. In der Linken hält sie das nackte Jesuskind, in der Rechten ein goldenes Zepter. Das Jesuskind präsentiert mit seiner linken Hand die Weltkugel mit Kreuz. Hinter der Figur ist ein goldener Strahlenkranz angebracht. Umrahmt wird Maria von Engeln und Putten. Die Bekrönung des Altars ist eine Ädikula mit gesprengtem Giebel. Sie enthält das Monogramm Jesu und ist von drei Engeln umgeben.

Lettneraltäre

Die Lettneraltäre fertigte Dominikus Zimmermann in den Jahren 1712 bis 1713. Sie besitzen Stuckmarmoraufbauten über gemauerten Mensen. Die Altarsockel sind mit Holzantependien verkleidet. Die Bilder der Altäre hatte Johann Friedrich Sichelbein schon 1708 gemalt, die Statuen schnitzte Johann Georg Reusch.

Nördlicher Lettneraltar
Der nördliche Lettneraltar

Das Altarblatt zeigt den Heiligen Bruno in Seitenansicht kniend im Gebet vor einem Altar. Zu seiner Linken ist im Hintergrund ein weiterer Altar abgebildet, der die Enthauptung Johannes des Täufers zum Thema hat. Ein ganz in Rot gekleideter Henker überreicht der blau gekleideten Salome, die ihm ein silbernes Tablett entgegenhält, das Haupt des Johannes. Flankiert wird das goldgerahmte Altarbild von zwei Säulenpaaren mit korinthischen Kapitellen. Bruno trägt eine überlange Kartäuserkutte mit reichem Faltenwurf. Sein kahles Haupt, von einem Heiligenschein umgegeben, ist zum Himmel gerichtet. Dort steht auf einer dunklen Wolkenbank eine von sieben Sternen umrahmte goldene Monstranz mit einer Hostie. Die Sterne gehören zu den Attributen des Heiligen Bruno. Hinter der Monstranz geben die Wolken den blauen Himmel frei. Die Hostie wirft einen Lichtstrahl auf Bruno. Rechts neben der Monstranz trägt eine Putte eine goldene Schärpe und blickt betend zur Monstranz. Auf der linken Seite schweben zwei Putten heran, über denen zwei weitere mit ihren Köpfenaus den Wolken herausschauen. Vor dem Heiligen Bruno lehnt ein offenes Buch am Boden an einem Altar.

Im Auszugsbild ist der Heilige Ulrich zu sehen. Er trägt ein weißes Gewand und einen goldenen Umhang. Zu seinen Füßen sitzen zwei Putten. Der rechte hält die Bischofsmitra, der linke blickt zu Boden. Ulrichs rechte Hand zeigt über die Putten. In seiner Linken hält er ein verschlossenes Buch, auf dem zwei Fische liegen. Sein graues Haupthaar ist spärlich, sein wacher Blick geht in Richtung des Betrachters. Links hinter Ulrich hält ein weiterer Putte den Bischofsstab. Der Hintergrund des Bildes ist als dunkler Himmel gehalten, lediglich um den Kopf des Heiligen ist die Morgenröte zu sehen.

Das Altarblatt wird von zwei Statuen flankiert. Die linke Statue stellt Hugo von Lincoln, die rechte Hugo von Grenoble dar. Beide tragen braune, mit Gold gesäumte Kutten, Kreuze um den Hals und ihre Häupte werden von Strahlenkränzen gesäumt. Am Fußbereich ist bei Hugo von Lincoln ein Schwanenkopf zu sehen. In seiner linken Hand hält er einen goldenen Kelch, aus dem ein kleines Kind mit einem Kreuz herauskommt. Die rechte Hand ist leicht nach vorne gerichtet, die Finger dabei wie zum Greifen gespreizt. Der Blick von Hugo von Grenoble ist wie seine rechte Hand mit dem Zeigefinger gen Himmel gerichtet, die linke Hand ist leicht nach vorne gerichtet, die Finger schlaff zum Boden hängend.

Der Zwölfjährige Jesus im Tempel

Bildmotiv am Holzantependium ist der zwölfjährige Jesus im Tempel.[13] in Rot gekleidet mit einem blauen Umhang steht er im Zentrum des Bildes. Sein Haupt ist von einem Strahlenkranz umgeben. Vor ihm steht ein Lesepult mit einem Buch. Rechts und links von ihm sind die Schriftgelehrten versammelt, auf der rechten Seite in zwei Reihen hintereinander gestaffelt. In der zweiten Reihe auf der linken Seite ist Maria in türkisfarbenem Gewand und mit einem Strahlenkranz nimbiert dargestellt, neben ihr der Heilige Josef. Vor ihnen sitzen zwei Schriftgelehrte, von denen der rechte einen aufmerksam zuhörenden, der linke, den Ellenbogen auf dem Lesepult abgestützt, einen nachdenklichen Eindruck macht. Das Bild wird von gemalten Akanthusornamenten umrahmt. In der unteren Hälfte des Akanthuskranzes schließen sich links und rechts gemalte Blumengestecke, oben und unten weitere Akanthusmotive an.

Südlicher Lettneraltar
Der südliche Lettneraltar

Auf dem Altarblatt ist die mystische Vermählung der Heiligen Katharina von Alexandrien mit dem Jesuskind thematisiert. Das Auszugsbild zeigt die heilige Katharina in der Glorie. Sie hat einen Heiligenschein, längeres braunes Haar, in dem Perlen zu sehen sind und trägt ein weißes Gewand mit einem weiten Umhang in Rottönen. Sie streckt ihren rechten Ringfinger dem mit einem Lendenschurz bekleideten braungelockten Jesuskind im Strahlenkranz auf Marias Schoß entgegen. Maria sitzt auf einem Stein, ist in Weiß gekleidet und trägt einen weiten blauen Umhang und ein goldenes Kopftuch, das Schulter und Brust umschlingt. Ihre Hände halten das Jesuskind unter seinem Lendenschurz. Unterhalb Marias sind auf der rechten Bildseite zwei Putten dargestellt. Die obere trägt um die Brust ein goldenes Tuch mit einem rötlichen Band. Sie hält ihre linke Hand abwehrend der nach oben strebenden Putte unter ihr entgegen. Diese trägt ein rotes Tuch, ihre linke Hand zeigt auf das Jesuskind und Katharina, die rechte hält ein Palmblatt. Hinter Maria ist ein bekleideter Engel mit einer großen roten Rose auf der Brust zu sehen. Der linke Auszug des Bildes wird vom Himmel gestaltet, der rechte von einer großen roten Säule mit einem dunklen Vorhang, der von einer Putte nach oben gehalten wird. Vor der Säule etwas rechts von der Mitte sind zwei Puttenköpfe zu sehen. Links über Katharina schwebt eine dunkle Wolke mit zwei weiteren Putten. Aus einer hellen Himmelsöffnung in der oberen linken Ecke des Bildes blicken drei Puttenköpfe auf die untere Szene.

Katharina sitzt auf einer Wolke und ist in ein weißes, goldgesäumtes Kleid gekleidet. Um ihre Schultern hat sie einen roten Umhang gelegt, der auch um ihre Lenden schwingt. Ihr braunes Haar ist zu einem Zopf geflochten, sie trägt Perlenohrringe. Ihre rechte Hand zeigt nach oben, die linke ist nach unten gerichtet, mit der Handfläche nach oben. Ihr Blick geht auf den Betrachter zu. Links neben ihr ist ein Putte mit einem Palmenblatt zu sehen. Unten rechts kehrt eine Putte dem Betrachter den Rücken zu. Ihre linke Hand zeigt mit dem ausgestreckten Zeigefinger in die linke Hälfte des Bildes. Er ist mit einem weißen Tuch bekleidet, das sich um seinen linken Oberarm schlingt und von seiner rechten Hand an seiner Brust gehalten wird. Der Hintergrund ist schlicht in dunklen Tönen gehalten, lediglich von oben links trifft ein heller Lichtstrahl auf Katharina.

Das Altarblatt wird von zwei Statuen flankiert, links von der Heiligen Barbara, rechts von der Heiligen Ursula. Die Heilige Barbara hat braunes Haar, das mit Perlen geschmückt nach hinten zusammengebunden ist. Über ihrem Kopf hat sie einen Strahlenkranz. Ihr Blick ist in Richtung des Altarblattes leicht angehoben. Sie trägt ein dunkles, mit vielen Falten und Goldborten verziertes Gewand und ein goldenes Mieder. Um ihre linke Schulter ist ein goldenes Tuch geschlungen, das sich über ihre Lenden weit nach unten links fällt. Es besitzt ebenfalls einen weiten Faltenwurf. In ihrer rechten Hand hält sie ein Palmblatt, die Rechte ist so gestaltet, als ob sie etwas halten wolle. In der Handfläche ist eine Beschädigung zu sehen, was darauf schließen lässt, dass sich früher dort ein weiteres Attribut, eventuell ein Kelch, befunden hat. Die Heilige Ursula ist ebenfalls mit braunem Haar, das ihr um die rechte Schulter fällt, dargestellt. Auch über ihren Kopf befindet sich ein Strahlenkranz. Das dunkle, mit reichen Goldborten verzierte Gewand wird von einem reich verzierten Mieder abgelöst. Der goldene Umhang, den sie um die linke Schulter geschlungen hat, fällt bis zum Boden. Ihre linke Hand hält diesen am rechten Oberschenkel zusammen. In der rechten hält sie zwei Pfeile, der Zeigefinger zeigt auf das Altarblatt.

Darstellung Jesu im Tempel

Am Holzantependium des südlichen Lettneraltars malte Sichelbein die Darstellung Jesu im Tempel.[13] Hinter einem weiß gedeckten Tisch mit einem Weidenkorb und zwei Tauben steht der in Weiß und Gold gekleidete Simeon und trägt das in ein weißes Leinentuch gewickelte Jesuskind auf seinen Armen. Rechts stehen der in Grün und Rot gekleidete Josef und Maria in türkiser Kleidung. An beiden Seiten des Tisches knien zwei weißgekleidete Jungen, die Leuchter mit brennenden Kerzen in ihren Händen halten. Vor dem Tisch kniet eine in Blau gekleidete Frau, die dem Betrachter den Rücken zukehrt. Links vom Tisch stehen zwei Männer und eine Frau mit grünem Kopftuch. Das Gemälde wird von einem Vorhang eingerahmt, der an einem Akanthusrahmen mit Blumengebinden hängt.

Brüderchoraltäre

Im Brüderchor stehen links und rechts vom Zugang zum Kreuzgang unter dem Lettnergewölbe zwei Altäre. Diese wurden im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts erbaut, nach dem Umbau des Lettners in den 1950er-Jahren in die ehemalige Zelebrationskapelle im ersten Stock der Sakristei eingelagert und nach dessen Rückbau wieder an ihren alten Platz gestellt. Die Nussbaumaufbauten besitzen schlichte Mensen und Holzantependien. Die Altarblätter malte Johann Friedrich Sichelbein, die flankierenden Statuen schuf Johann Georg Reusch.

Nördlicher Brüderchoraltar
Der nördliche Brüderchoraltar

Das Altarblatt des nördlichen Brüderchoraltars zeigt die Verklärung Christi.[14] Petrus, Jakobus und Johannes liegen in dem Bild auf einem steinigen Boden eines Weges. Petrus und Johannes halten sich jeweils eine Hand vor das Gesicht und stützen sich mit der anderen Hand am Boden auf. Petrus ist als einziger mit erhobenem Oberkörper zu sehen, während Johannes und Jakobus sich gerade aufrichten wollen. Über ihnen kommt auf einem, von Wolken flankierten Weg, der in Weiß dargestellte Heiland zu ihnen. Er hebt die rechte Hand zum Gruß, die linke ist nach links ausgestreckt. Auf der linken Wolke sitzt Moses mit dem Gesetzestafeln der Zehn Gebote, auf der rechten Elija mit einem Buch. Bei beiden ist je ein Putte zu sehen. Die Wolken reichen bis zu Jesu Hüften, darüber ist ein gelber Sonnenaufgang zu sehen.

Der Auszug des Altars besteht aus barock geschwungenem Schnitzwerk, auf dem zwei Putten sitzen. Auf einer Schrifttafel steht AD MAJOREM DEI GLORIAM (Zur größeren Ehre Gottes). Das Altarblatt ist von zwei Säulen flankiert, daneben stehen geschnitzte Figuren. Die linke Figur zeigt den Heiligen Jakobus. Der vollbärtige Mann mit langem Haupthaar trägt ein grünes Gewand mit goldenem Umhang. In der rechten Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch, die linke ist mit ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger über dem Buch zu sehen. Rechts vom Altarblatt steht der Heilige Andreas. Er trägt einen goldenen Umhang mit grünem Untergrundstoff. Der kahlköpfige Heilige trägt einen Vollbart. Er hält seine linke Hand an einem Andreaskreuz, welches sich hinter ihm befindet, die rechte Hand fasst an seine Brust.

Das Holzantependium zeigt den Sturz des Saulus. Saulus, am Boden liegend am unteren Bildrand trägt ein grünes Gewand und einen weißen Umhang. Ein geharnischter Ritter hinter ihm hebt ihn an den Schultern an. Um ihn herum befinden sich mehrere Soldaten, rechts von ihm zwei Pferde. Saulus blickt auf zum Himmel, an dem ihm Jesus mit einem großen Kreuz in einem strahlend gelben Licht erscheint, das aus dunklen Wolken hervorbricht. Bunte Blumenmalereien umrahmen das ovale Hauptgemälde des Holzantependiums.

Südlicher Brüderchoraltar
Der südliche Bruderchoraltar

Das Altarblatt des südlichen Brüderchoraltars zeigt Maria und die vierzehn Nothelfer.[14] Maria ist in den Himmel entrückt, sitzt auf einer Wolke, umgeben von Putten mit Palmblättern und Lorbeerkranz und hält das mit einem Lendenschurz bekleidete Jesuskind im Arm. Sie trägt ein weißes Gewand mit rotem Umhang und ein silbernes Mieder. In ihrer rechten Hand hält sie einen Stab. Die Häupter der beiden sind von einem Strahlenkranz umgeben. Inmitten vierzehn Nothelfer mit ihren Attributen trägt Christophorus das Jesuskind auf seinen Schultern und stützt sich schwer auf seinen Wanderstab. Die Heiligen sind ins Gespräch vertieft, lediglich die Heilige Agatha von Catania blickt zum Himmel.

Der Auszug besteht aus verkröpftem Gebälk, auf dem zwei Putten sitzen. Zwischen den Putten steht auf einer Schrifttafel AD-JUTORIUM NOSTRUM IN NOMINE DOMINI (Unsere Hilfe ist im Namen des Herren). Das Altarblatt ist von zwei Säulen flankiert, neben diesen stehen geschnitzte Figuren. Die linke Figur ist der Diakon und Protomärtyrer Stephanus in silbernem Gewand mit goldener Borte, seine Dalmatik ist blau mit goldener Borte. In der rechten Hand hält er eine Märtyrerpalme, in der linken ein aufgeschlagenes Buch, auf dem Steine liegen. Sein schwarzes Haupthaar ist gelockt. sein Kopf von einem goldenen Strahlenkranz umgeben. Der Diakon Laurentius von Rom rechts trägt ein silbernes Gewand mit goldener Borte und eine mit Ornamenten geschmückte Dalmatik. Seine rechte Hand liegt ausgestreckt auf seiner Brust, die linke ist mit der Handfläche nach unten ausgestreckt. Sein Kopf ist leicht nach rechts geneigt.

Auf dem Holzantependium ist die Steinigung des Heiligen Stephanus zu sehen. Die Darstellung ist einem Gemälde von Rembrandt van Rijn aus dem Jahre 1625 entlehnt. Stephanus trägt ein weißes Gewand mit goldener Dalmatik und um seinen Kopf einen Heiligenschein. Hinter Stephanus stehen zwei Männer, der rechte hält Stephanus mit der linken Hand an der Dalmatik fest, während er mit der linken einen Stein auf ihn wirft. Der linke Mann, gelb gekleidet, lässt mit beiden Händen einen größeren Stein auf den Kopf des Heiligen fallen. Rechts neben Stephanus hebt ein Mann in weißem Gewand mit blau-weiß gestreiften Ärmeln einen Stein vom Boden auf. Zwei weitere Männer stehen im Hintergrund, links neben der Szene ist eine größere, gaffende Menschenmenge zu sehen. Dahinter steht ein römischer Palast oder ein Stadttor. Das runde Hauptbild umrahmen bunte Blumenmalereien.

Marienkapellenaltar

Der Altar der Marienkapelle

Der Altar der Marienkapelle ist 1702 entstanden.[6] Für den Umbau 1739 schuf Johann Georg Reusch die Ornamentschnitzereien, Anton Sturm die Figuren. Das Holzantependium zeigt in der Mitte Johannes auf Patmos, eine Szene, die auf beiden Seiten von Blumenornamenten begleitet wird. Johannes sitzt links im Bild mit einem aufgeschlagenen Buch unter einem Baum an einem Felsen, den Blick auf Maria gerichtet, die rechts am Himmel in Gestalt der Mondsichelmadonna zu sehen ist. In der Sockelzone des Altaraufbaus ist ein großer Reliquienschrein aus marmoriertem Holz mit vergoldetem Dekor angebracht. Er ist auf der Betrachtungsseite verglast. In einer Nische über dem Reliquienschrein steht eine Einsiedler Muttergottes mit einem brokatfarbenen Gewand. In der linken Hand hält sie das mit demselben Stoff gewandete Jesuskind, in der rechten ein Zepter und einen Rosenkranz. Ihr Haupt ist mit einer Krone geschmückt und wird von einem Strahlenkranz umrahmt. Die Muttergottes wird von zwei frei stehenden Säulen mit nach vorn geschwungenen Sockeln und ebenso geschwungenem Gebälk flankiert. Die Bekrönung schließt eine von Putten gehaltene geschnitzte Baldachindraperie. Im Auszug des Altars befindet sich ein Bild des Hugo von Lincoln[11] mit goldenem Rahmen, flankiert von zwei Engeln. Auf dem geschwungenen Gebälk der Säulen sitzen zwei Engel. Die zwei Auszugsengel und die zwei Gebälkengel halten eine Blumenranke. Am Altar sind neben den Säulen seitlich zwei Statuen wie Schreinwächter an gotischen Flügelaltären angebracht. Die linke Statue verkörpert den Heiligen Georg. Er ist in Rüstung mit einem Doppelspeer dargestellt. Die eine Spitze zeigt in den Himmel, die andere bohrt sich in den darunter liegenden Drachen. Das Haupt Georgs ist mit einem Helm bedeckt und von einem Strahlenkranz umgeben; er trägt einen Schnauzbart. Rechts steht der Heilige Vitus mit einem goldenen Überwurf, der die rechte Schulter und die Lenden bedeckt. Der Kopf ist von einem Strahlenkranz umgeben. Die rechte Hand ist zu einer Faust geformt. Der Zeigefinger zeigt in die Richtung des Betrachters, in der Linken hält er ein Palmenblatt als Märtyrerattribut.

Sakristeialtar

Der Altar in der Sakristei

Der Altar der Sakristei steht an der Nordwand. Er wurde 1711 bis 1712 von Dominikus Zimmermann geschaffen. Der Altarunterbau ist ein schlichter Holztisch mit einem einfachenAntependium. Auf dem Tisch steht ein versilbertes und vergoldetes Kreuz, flankiert von zwei versilberten Leuchtern. Der Altaraufbau aus Stuckmarmor besitzt ein Altarblatt, das von zwei Stuckmarmorsäulen flankiert wird. Neben den Stuckmarmorsäulen stehen zwei in Gold gefasste Statuen. Die nördliche Statue stellt Gertrud von Helfta dar. Sie hält in der linken Hand einen Äbtissinenstab, in der rechten ein Buch mit einem flammendes Herz und einem darin steckenden Pfeil. Ihr von einem Strahlenkranz umgebener Kopf ist leicht nach oben gerichtet, ihr Blick geht über den Betrachter hinweg. Die südliche Statue stellt Mechthild von Hackeborn dar. Sie hält in ihrer rechten Hand einen Äbtissinenstab; die Attribute in ihrer linken Hand sind verschollen. Früher trug sie ein Buch mit einer Taube und einem flammenden Herz. Ihr Haupt ist von einer Dornenkrone und einem Strahlenkranz umgeben.

Das Altarblatt zeigt Erzengel Michael und den Engelssturz. Der Erzengel im Mittelpunkt in blauem und weißem Gewand ist mit weit abgespreizten Flügeln dargestellt. Um seine linke Schulter schlingt sich ein rotes Tuch bis über die Lenden. In seiner rechten Hand hält er ein flammendes Schwert, in seiner linken einen Schild mit einem roten Kreuz. Im Himmel über ihm befinden sich mehrere Putten und an seinen Seiten zwei bewaffnete Engel. Im Höllensturz unter ihm fällt Luzifer in die Hölle. Er ist in Rottönen gemalt, besitzt schwarze Flügel und ist mit einem schwarzen Lendenschurz bekleidet. Sein Blick geht nach oben und ist auf den Erzengel Michael gerichtet. Seine rechte Hand zeigt nach oben, seine linke nach unten. Das rechte Bein ist nach hinten abgewinkelt, das linke ausgestreckt. Die Darstellung Luzifers nimmt das gesamte untere Drittel des Bildes ein. Mit ihm fahren weitere Engel in die Hölle.

Im Auszugsbild sitzt Gottvater auf einer Wolke. Er ist in ein pastellblaues Gewand gekleidet, ein rotes Tuch schwingt sich über seinen Körper und weht weit hinter ihm in den Himmel. Vor ihm ist die Erdkugel zu sehen, um ihn mehrere Putten. Flankiert wird das Auszugsbild von zwei Putten, die thematisch zum Altarblatt gehören. Die linke Putte trägt einen Speer, die rechte ein Bündel Blitze schräg nach unten gerichtet. Sie unterstützen damit den Kampf Michaels gegen Luzifer und die abtrünnigen Engel. Die Bekrönung des Altars bildet ein Puttenkopf mit Rocailleschmuck.

Fresken

Priesterchor

Die von geschwungenen vierpassähnlichen Stuckrahmen umgebenen Fresken im Priesterchor schuf Johann Baptist Zimmermann in den Jahren 1711 bis 1713.

Verherrlichung des Herzens Jesu
Die Verherrlichung des Herzens Jesu über dem Hochaltar

Das erste Fresko im Osten des Chores zeigt die Verherrlichung des Herzens Jesu. Über der Bildmitte umgibt ein durch Flammen stark hervorgehobener Strahlenkranz das Herz Jesu. Eine Dornenkrone umschlingt das Herz zur Erinnerung an die Passion Jesu; links ist die geöffnete Seitenwunde zu sehen. Aus einer trichterförmigen Öffnung tritt eine große Flamme hervor, in deren Schein das Christusmonogramm IHS mit einem Kreuz sichtbar wird. Links unterhalb des Herzens sitzt auf einer Wolkenbank ein in Gelb mit einem blauen Schultertuch gekleideter Engel in Sandalen. Er schwenkt als Zeichen der Verehrung und Anbetung ein Weihrauchfass in Richtung des Herzens. Zu beiden Seiten der Gruppe schweben Putten mit den Arma Christi. Auf der rechten Seite hält ein Engel, unterstützt von Putten, Kreuz und Nägel. Links außen tragen mehrere Putten die Geißelsäule mit Ruten und Geißeln, sowie Essigschwamm und Lanze. Die vordere Putte wendet dem Betrachter den Rücken zu. Ihre Füße aus bemaltem Stuck ragen aus dem Bild. Am unteren Rand des Freskos ist eine geschwungene weiße Balustrade durch Putten und Blumen belebt.

Ausgießung des Heiligen Geistes
Ausgießung des Heiligen Geistes

Das zweite Fresko zeigt die Ausgießung des Heiligen Geistes. In der oberen Ausbuchtung ist links in Pastellfarben der Heilige Geist als Taube in einem Strahlenkranz zu sehen, von dem Flammenzungen auf die versammelten zwölf Jünger mit Maria in ihrer Mitte niedergehen. Eine Putte rechts neben der Taube hält einen grünen Umhang mit goldener Kordel über zwei weißen gedrehten Säulen. Rechts stehen zwei Jünger, ehrfurchtsvoll zum Himmel blickend, links daneben knien drei weitere, ebenfalls emporschauend, mit betenden Gebärden. Eine dreistufige Treppe schließt das Fresko nach unten ab. Auf einer vierten Stufe sitzt etwas erhöht Maria, in ein weißes Gewand mit blauem Überwurf gekleidet. Links neben ihr sind fünf Jünger platziert. Alle schauen nach oben, einer hält schützend seine Hand vor die Augen, um nicht geblendet zu werden. Vorne sitzt Simon Petrus, hinter ihm steht Johannes. Die vorderen drei Apostel sind dabei in kräftigem Grün und Rot gemalt, die hinteren in Pastelltönen. In der Mitte stoßen zwei Frauen zu der Gruppe. Rechts neben Maria stehen, in zarten Farben dargestellt, die letzten beiden Jünger, über denen im Hintergrund eine weiße Balustrade sichtbar ist.

Predigt Johannes des Täufers
Predigt Johannes des Täufers

Das dritte Fresko zeigt die Predigt Johannes des Täufers. Das Geschehen, das sich nach biblischer Aussage in der Wüste abgespielt hat, ist hier in ein enges bewaldetes Tal verlegt. In seiner Mitte steht Johannes der Täufer vor einem hohen Baum. Er ist fast nackt, lediglich mit einem Fell und einem roten Überwurf um die Lenden und den linken Arm gekleidet. Kopf und Oberkörper sind nach rechts geneigt, parallel zum schräg gestellten Kreuzstab, den er mit seiner linken Hand hält. An dem Stab ist ein weißes Spruchband befestigt, ein Hinweis auf die Worte „Ecce Agnus Dei” (Sehet das Lamm Gottes), mit denen sein Spruchband üblicherweise beschrieben ist. Sein rechter Arm ist zum Himmel gerichtet, aus dem über ihm eine Gruppe von Putten in einer Wolke erscheint. Neben Kreuzstab, Spruchband und seinem Fell ist zu seinen Füßen auch das Lamm als Attribut des Täufers zu sehen. In leuchtend heller Farbe gemalt steht es vor dem Felsen, auf den er sich stützt. Rechts von Johannes hat sich eine Gruppe von Männern, Frauen und Kindern um den Prediger geschart. Ein Mann im Vordergrund hat dem Betrachter den Rücken zugewandt. Die dunklen Farben seines Körpers und seiner Kleidung bilden einen starken Kontrast zu dem Lamm, auf das er herabblickt. Rechts neben ihm ist ein steiler Hang abgebildet, an dem zwei Frauen sitzen. Eine von ihnen hält sich an einem Baum fest. Links von Johannes sitzt eine Gruppe von drei älteren spärlich bekleideten Männern auf dem Boden, die nicht auf Johannes ausgerichtet sind sondern miteinander im Gespräch zu sein scheinen. Der linke der drei Männer lehnt an einem Stein, der die Inschrift A'o. 1711 Joh: Zim trägt.

Der Heilige Bruno wird nach Rom berufen
Der Heilige Bruno wird nach Rom berufen

Der Heilige Bruno wird nach Rom berufen ist Thema des vierten und letzten Deckenfreskos im Priesterchor im Gewölbe des westlichsten Joches. Bruno soll Berater seines ehemaligen Schülers Papst Urban II. werden. Das Bild zeigt zentral den mit einer weißen Kartäuserkutte bekleideten Bruno von Köln, der auf einer steinernen Fußbank vor einem kleinen Kreuz kniet, das auf einem Altartisch steht. Sein Kopf ist in Richtung des links neben ihm knienden Boten gerichtet, dessen Gesicht zu Bruno zeigt. Die gefalteten Hände des Boten bringen seine Bitte zum Ausdruck, ihm zu folgen. Neben dem bekleideten Boten wird ein weißes Pferd, das sich schon in Bewegung setzen will, von zwei weiteren Männern auf der anderen Seite des Pferdes mit den Zügeln festgehalten. Im Vordergrund sind zwei Hunde zu sehen, welche neugierig den Kopf in Richtung Bruno heben. Über Bruno ist ein loser Bretterverschlag auf einem steinernen Hügel und einem rechts neben dem Altar befindlichen Baum als Dach gelegt. Neben dem Baum ist eine hügelige Landschaft mit zwei Kartäusermönchen bei ihrer Arbeit zu sehen. Die obere Ausbuchtung des Freskos nehmen Horizont und Himmel sowie ein Baum ein.

Brüderchor

Die Fresken im Brüderchor wurden von Johann Baptist Zimmermann in den Jahren 1711 bis 1713 gemalt. Sie sind in rechteckigen Stuckrahmen mit Aus- und Einbuchtungen eingefügt und zeigen Darstellungen von Kartäusermönchen.[15]

St. Hieronymus Marchant in Ekstase vor dem Bild der Heiligen Dreifaltigkeit
St. Hieronymus Marchant in Ekstase vor dem Bild der Heiligen Dreifaltigkeit

Das östlichste Fresko zeigt St. Hieronymus Marchant in Ekstase vor dem Bild der Heiligen Dreifaltigkeit. Auf der rechten Bildseite ist ein von Engeln und Putten umgebener Altar zu sehen. Das Altarblatt stellt die Heilige Dreifaltigkeit mit Gottvater, Jesus und dem Heiligen Geist in Form einer Taube dar. Jesus hält in der rechten Hand ein großes Kreuz, Gottvater in der linken ein Zepter. Vor dem Altar schwebt der Kartäuser, der über seiner weißen Kartäuserkutte ein rotes Priestergewand trägt. Seine Hände sind zum Beten vor der Brust gefaltet. Der kahlgeschorene Kopf schaut in Richtung des Altarblatts. Der rechte und obere Bildrand wird aus einem blauen Vorhang mit goldener Bordüre, der von Putten nach oben gehalten wird, gestaltet. Hinter dem schwebenden Heiligen ist ein in eine weiße Kartäuserkutte gekleideter Mönch zu sehen. Seine Hände sind vor der Brust überkreuzt, dabei hält seine rechte Hand ein Buch. Sein Kopf ist nach oben auf den Heiligen gerichtet. Den Hintergrund der Szene bildet eine barocke Kirchenwand. Der linke Teil des Bildes wird von zwei türkisen, gedrehten Säulen bestimmt, an deren unteren Enden rote Blumen zu sehen sind. Die Fundamente der Säulen bildet ein barockes Podest. Der untere Bildrand wird aus braun-grauen Steinen gestaltet.

Das Jesuskind erscheint St. Dominicus von Trier
Das Jesuskind erscheint St. Dominicus von Trier

Das zweite Fresko zeigt das Motiv Das Jesuskind erscheint St. Dominicus von Trier. Die rechte Bildseite wird von einem Schrank, auf dem eine mit Blumen geschmückte Vase steht, gestaltet. Im Hintergrund der Vase sind graue, mit einem Rotstich versehene Wolken zu sehen. Links an den Schrank schließt sich ein Altartisch an. Der mit Gold verzierte, barocke Altar steht auf einem zweistufigen Sockel. Auf dem Altar sitzt auf einem blauen Kissen das Jesuskind. Das nackte, blondgelockte Kind, dessen Lenden mit einem weißen Tuch verdeckt sind, trägt um die Schultern einen roten Umhang. Über dem Kind ist die Gottesmutter Maria auf einer Wolke zu sehen. Maria trägt ein rosa Gewand und einen türkisen, wallenden Umhang. Die ausgebreiteten Hände sind nach unten abgewinkelt, ihr Kopf in Richtung des Kindes geneigt. Umgeben ist Maria von mehreren Putten. Der Bildhintergrund ist mit orangen Wolken gemalt, welche bis zur Bildmitte reichen. Daneben klart der Himmel in ein dunkles Blau auf. In der oberen, linken Bildhälfte sind drei Engel auf einer Wolke vor dem aufklarenden Himmel zu sehen. Zentral in der Bildmitte kniet der Kartäusermönch, in einer weißen Kartäuserkutte, auf der obersten Stufe vor dem Altar. Um seinen Kopf ist leicht ein weißer Strahlenkranz angedeutet. Seine linke Hand zeigt mit den Fingern auf seine Brust, die rechte Handfläche ist in Richtung des Altars abgewinkelt. Die Szene, welche in einem Garten spielt, endet in der linken Bildhälfte mit einem Wald, durch den ein Weg führt.

Christus erscheint St. Hugo von Grenoble
Christus erscheint St. Hugo von Grenoble

Das dritte Fresko zeigt die Szene Christus erscheint St. Hugo von Grenoble. Die Szene spielt vor einer kleinen Kapelle in einem Wald. Zentral ist die Jesusfigur dargestellt. Der barfüßige, mit einem kleinen Heiligenschein versehene Jesus, mit blond gelockten Haaren dargestellt, trägt ein rosafarbenes Gewand mit einem türkisen Umhang, welcher um die Hüfte geschlungen ist. Sein rechter Ellenbogen ist abgewinkelt, so dass seine Hand mit den Fingern auf die Hüfte zeigt. Die linke Hand zeigt mit der nach vorne abgewinkelten Hand auf den daneben abgebildeten Kartäusermönch. Er ist im Begriff sich niederzuknien. Seine Hände sind auf der Brust gefaltet. Um seine Hände hat er einen Rosenkranz. Vor ihm liegt auf der Eingangsstufe zur Kapelle ein offenes Buch, dessen Seiten wie im Wind zu blättern beginnen. Die rechte Bildseite wird von dem Eingang zur Kapelle gestaltet. Der Eingang ist in Art eines Vorzeichens gebaut und besitzt ein rechteckiges Glasfenster. Vor dem Vorzeichen ist ein Fels mit einer Wasserquelle und blühenden Blumen zu sehen. Über dem Mönch ist ein schwach, mit Pastellfarben gemaltes Bild der Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm zu sehen. Das Dach des Vorzeichens ist ein einfaches Giebeldach mit zwei Holzstreben, welche über das eigentliche Vorzeichen überkragen. Auf dem Giebel befindet sich ein kleines Kreuz. Die eigentliche, runde Kapelle schließt sich im Hintergrund an und besitzt eine Dachlaterne mit einer Glocke. Die komplette linke Bildhälfte ist von einem Wald mit einem durchführenden Weg gestaltet. Der Hintergrund der Bildoberseite ist mit einem wolkenverhangenen Himmel gestaltet.

Martyrium dreier Kartäuser in London 1535
Martyrium dreier Kartäuser in London 1535

Das vierte und letzte Deckenfresko, welches sich im westlichen Joch befindet, zeigt das Martyrium dreier Kartäuser in London 1535. Die rechte Bildseite ist von einem von Pflanzen umgebenen Podest gestaltet. Vor dem Podest ist ein brauner Hund zu sehen. Über dem Podest taucht ein in eine goldene Rüstung gekleideter, berittener Soldat auf. Er blickt zu einem Soldaten hinunter, welcher in seiner ausgestreckten linken Hand ein Herz hält, das er in dem auf dem Podest lodernden Feuer verbrennen will. Unterhalb des stehenden Soldaten, dessen Blick zu dem berittenen Soldaten zeigt, liegt ein Kartäusermönch. Dessen Kutte ist ihm bis zu den Lenden heruntergezogen. Die Mitte seiner Brust ist mit einer blutigen Wunde versehen. Sein Kopf ist von einem leicht angedeuteten Strahlenkranz umgeben. Links neben dem toten Kartäuser liegt ein weiterer, nackter Kartäuser unter einer Kurbelvorrichtung. Ein Haken an einem Seil, welches von dieser Kurbelvorrichtung, ähnlich der eines Brunnens, herabhängt, wird von einem in Tüchern gekleideten, geharnischten Soldaten in seinen Bauch eingeführt. An dieser Stelle ist eine blutige Wunde zu sehen. Die Hände des Kartäusers sind über den Kopf gestreckt, die linke über dem Kopf angewinkelt. Ein kleiner, weißbärtiger Mann bewegt die Kurbel, welche sich rechts über dem liegenden Kartäuser befindet. Hinter ihm steht ein Soldat mit Liktorenbündel. Die linke Bildhälfte wird von einer Landschaft bestimmt. In dieser Landschaft reitet ein Mann, der hinter seinem Pferd einen am Boden liegenden, die Arme zum Himmel gerichteten Kartäuser herzieht. Den Hintergrund der Szene bestimmt eine Felsenklippe. Hinter dem Soldaten in goldener Rüstung ist ein Balkon gezeichnet, von dem aus einige Personen dem Martyrium zusehen. Über der Szene befinden sich Wolken, aus denen ein Engel schaut. In seinen Händen hält er Palmzweige, in der linken zusätzlich einen Lorbeerkranz, für die zu Tode Gefolterten. Links neben dem Engel sind zwei Putten zu sehen.

Lettnergewölbe

Das Lettnergewölbe schmücken drei Fresken von Johann Baptist Zimmermann, die zwischen 1711 und 1713 entstanden sind. Sie haben alle eine Vierpass-Form mit Halbkreisbögen.

Martyrium des Heiligen Bartholomäus
Martyrium des Heiligen Bartholomäus

Das nördliche Fresko zeigt das Martyrium des Heiligen Bartholomäus. Die linke Ausbuchtung ist von einem Baumstamm gegliedert. Im rechten Hintergrund sind mehrere Zypressen zu sehen. An dem Baumstamm ist der Heilige Bartholomäus an einem über ihm befindlichen Ast gefesselt und hängt an diesem. Der nackte, muskulöse Heilige hat ein ausdrucksloses Gesicht, welches leicht nach links geneigt ist. Er ist bereits bis unterhalb der Brust gehäutet, weshalb sein Oberkörper rot gemalt ist. Die Hautlappen hängen an der Seite herab. Seine Beine hängen nach vorne in der Luft. Vor Bartholomäus kniet ein Mann, der nur am Oberkörper ein Hemd und Schuhe trägt. Sein blankes Gesäß ist dem Betrachter zugewandt, in seiner rechten Hand hält er ein Messer. Dem aufgehängten Heiligen wird von einem rechts von ihm befindlichen, sehr muskulösen Mann über eine Wunde an der Brust das Herz herausgerissen. Die Hand des Peinigers ist komplett in der Brust des Heiligen. Vor diesem ist ein Mann zu sehen, der gerade mit der Häutung des linken Fußes beginnen will und dazu das das Messer wetzt. Der untere Bildrand wird von dem steinigen Boden gestaltet. Rechts neben der Peinigerszene rücken geharnischte Soldaten mit Schwert und Schild an. Diese sind teilweise auch beritten. Die obere Ausbuchtung wird vom Himmel, welcher wolkenverhangen dargestellt ist, gestaltet. Aus den Wolken kommen zwei Putten. Der linke trägt einen Lorbeerkranz, der rechte einen Palmenzweig und sehen auf die Peinigerszene hinunter.

Schlüsselübergabe an Petrus
Schlüsselübergabe an Petrus

Das mittlere der drei Fresken zeigt die Schlüsselübergabe an Petrus. In der Bildmitte ist Petrus dargestellt. Der kniende Apostel trägt ein blaues Gewand und einen goldenen Umhang. Er ist als alter Mann mit weißem, spärlichem Haupthaar und weißem Vollbart dargestellt. In seinem linken Ellenbogen hält er einen Hirtenstab. Sein Blick ist nach oben in Richtung des vor ihm stehenden Jesus gerichtet. Jesus trägt ein rosarotes Gewand mit einem roten Umhang, hat volles, langes hellbraunes Haupthaar und einen Vollbart in der selben Haarfarbe. Seine linke Hand zeigt mit der Handfläche gen Himmel, in seiner rechten hält er einen Schlüsselbund mit zwei Schlüsseln in goldener bzw. silberner Farbe für die geistliche und weltliche Herrschaft. Den goldenen Schlüssel – als Schlüsselzähne ist ein Kreuz eingefräßt – hat Petrus bereits in seine rechte Hand genommen. Vor Petrus liegen zwei Schafe, die die untere Bildseite einnehmen. Hinter Petrus kommt ein weiteres Schaf angelaufen. Hinter Jesus stehen zwei sich unterhaltene Männer, die die linke Bildseite bilden. Im Hintergrund von Petrus ist ein steiler Felsen zu sehen, auf dem eine Rundkirche steht. Die rechte Bildhälfte nimmt eine felsige Landschaftsmalerei ein.

Martyrium des Heiligen Sebastian
Martyrium des Heiligen Sebastian

Das südliche Fresko zeigt das Martyrium des Heiligen Sebastian. Der Heilige Sebastian nimmt, rückwärts an einen Baum gefesselt, die linke Bildseite ein. Seine nach oben gestreckte rechte Hand ist an einen Aststumpf gebunden. Von der erhobenen Rechten bis zu seinem linken Fuß ist sein Körper sichelförmig gebogen, sein abgewinkeltes rechtes Bein hält er hinter den Baum, sein linkes ausgestreckt nach vorne. Er ist lediglich mit einem weißen Lendenschurz bekleidet. An einen weiteren Aststumpf in Höhe der Lendenregion des Heiligen ist ein rotes Tuch gelegt. In Sebastian stecken insgesamt fünf gefiederte Pfeile, je einer in der linken Schulter, der Brust, im linken Unterarm und in den Oberschenkeln. Ihm gegenüber haben mehrere Bogenschützen Stellung bezogen, die ihre Waffen auf den Heiligen richten. Den vordersten Platz nimmt ein Krieger ein, der sich von den anderen dadurch abhebt, dass er mit Schild und Helm ausgerüstet ist. Er hat wohl gerade den Befehl gegeben, auf Sebastian zu schießen, denn seine linke Hand ist mit drei gespreizten Fingern in einer demonstrativen Geste gegen Sebastian gerichtet. Über den Angreifern ist eine Wolke mit einem blondgelockten Putten zu sehen, der mit seiner rechten Hand einen Lorbeerkranz, mit der linken einen kleinen Palmzweig bringt, das Attribut des Märtyrers. Der Hintergrund des Bildes wird von einer grünen, fast schon impressionistischen Landschaftsmalerei gestaltet.

Emporengewölbe

Die drei Joche unter der Empore sind mit je einem Gewölbefresko ausgestattet. Die drei Bilder mit marianischen Motiven haben dieselbe Form wie die Fresken des Lettnergewölbes. Das Bild im mittleren Joch ist von vier freskierten Marienemblemen umgeben.[* 9]

Tempelgang Mariens
Tempelgang Mariens

Im südlichen Fresko ist der Tempelgang Mariens zu sehen. Es zeigt in der Bildmitte die junge Maria auf einer, den unteren Bildrand einnehmenden Treppe. Sie trägt ein trachtartiges Gewand mit weißer Bluse, rosa Gewand, ecrufarbener Schürze und blauem Überwurfgewand. Ihr blondes Haar ist zu einem Knoten geflochten, ein paar lockige Strähnen fallen ihr an der Schulter herunter. Die linke Hand hält sie an ihrem Schürzengürtel, die rechte ist fallend an ihrem Überwurfgewand. Sie blickt mit einem treuherzigen Gesicht nach oben zu einem Hohepriester. Dieser steht auf der obersten Treppenstufe innerhalb einer barocken Vorhalle mit Säulen. Er trägt eine nach vorne offene, weiße Mitra, welche innen mit rotem Stoff verkleidet ist. Der Patriarch hat einen weißen, langen, wallenden Vollbart. Er trägt ein naturweißes Gewand mit einem goldenen Überwurfgewand, auf dem der hohepriesterliche Brustschild zu sehen ist. Seine rechte Hand von ihm zeigt mit der Handfläche auf Maria, die linke ist nach links mit der Handfläche nach vorne ausgestreckt. Hinter ihm ist schwach ein jungenhafter Mann zu erkennen. Hinter Maria steht ihre Mutter Anna, mit weißem Kopftuch, grünem Gewand und rotem Überwurfgewand, welches um die Hüfte geschlungen ist, dargestellt. Hinter Anna sind mehrere Gestalten zu erkennen. Der vorderste ist dem Betrachter mit dem Rücken zugewandt, der links neben ihm stehende Mann spricht mit ihm. Dahinter sind mehrere Personen schwach abgebildet.

Zum Tempelgang Mariens gehört das Emblem mit dem Lemma UNI SPONSO (vermählt mit dem Einen), das auf die Verbindung zwischen Gott und Maria hinweist. Auf dem Bild steht zwischen zwei Säulenpaaren ein Himmelbett. Wie die folgenden drei Embleme ist auch dieses monochrom grün gestaltet.

Mariä Verkündigung
Verkündigung

Im mittleren Fresko ist die Verkündigung zu sehen. Die linke Seite ist mit dem Erzengel Gabriel gestaltet. Er ist auf einer rosa bis altrosa farbenen Wolke dargestellt. Seine weißen Flügel sind weit gespannt, seine Bekleidung ist in Ockergelb gehalten, der Überwurfmantel in Rosatönen. Seine linke Hand zeigt nach oben auf die Taube des Heiligen Geistes, in der rechten hält er eine Lilie, welche er in Richtung Maria zu tragen scheint. Maria füllt die linke Bildhälfte aus. Sie kniet auf einer Kniebank, welche auf zwei großen Stufen steht. Sie ist in ein rosa Kleid mit blauem Überwurfmantel gekleidet. Mit der linken Hand stützt sie sich auf die Bank, die rechte hält ihren Überwurfmantel an der Brust zusammen. Sie trägt ein bronzefarbenes Kopftuch als Kopfbedeckung. Ihr Kopf ist leicht gehoben, ihr Blick geht in Richtung der Taube, welche einen Lichtstrahl auf sie sendet. Links und rechts von der Taube sind je zwei in pastellrosa gemalte Puttenköpfe mit kleinen Flügeln in einer pastellrosa Wolke zu sehen. Rechts neben Maria hält ein nackter Putte einen ecrufarbenen Vorhang nach oben.

Zwei Embleme stehen in Verbindung mit der Verkündigungsszene. Das eine trägt das Lemma QUIA RESPEXIT (weil sie zurückgeblickt hat) und zeigt den Widerschein der Sonne in einer großen Wolke. Wie die Wolke durch den Schein der Sonne zurückstrahlt, nimmt auch Maria die Botschaft des Erzengels Gabriel demütig an. Das Lemma des zweiten Emblems lautet PLENA SIBI ET ALIIS (voll für sich und die anderen). Abgebildet ist der Vollmond über einem Springbrunnen, der sich im Zentrum eines Hortus conclusus befindet. Wie der Vollmond sein Licht auf die Erde schickt und der Brunnen überläuft, wird Maria zur Gnadenquelle für alle Menschen.[* 10]

Mariä Heimsuchung
Heimsuchung

Das nördliche Fresko zeigt die Heimsuchung. An zentraler Stelle ist Maria dargestellt. Sie steht in der Mitte des Bildes auf einer mit einem Tunnel versehenen Eingangsstufe. Maria trägt einen Sonnenhut, ein weißes Untergewand mit einem rosa Übergewand. Ein blauer Überwurfmantel ist um ihre linke Schulter und die Hüfte geschlungen. Ihr rosa Übergewand ist am rechten Ärmel nach oben geschoben und zeigt das weiße Untergewand. Die rechte Hand von Maria hält sich am Treppengeländer fest, während die linke in Richtung der Schulter von Elisabet geht. Diese steht vor ihr. Sie ist als alte Frau mit grünem Gewand und einem rosa Überwurfmantel, welcher über die Schultern geschlagen ist, dargestellt. Sie trägt ihr graues langes Haar offen. Ihr rechter Arm ist nach vorne abgewinkelt, die rechte Hand fühlt mit dem abgespreizten Zeigefinger Marias schon runden Bauch. Elisabet schaut zu Maria auf. Zwischen den beiden Damen winselt ein Hund in Marias Richtung. Hinter Maria steht Elisabets Mann Zacharias und ist in ein Gespräch mit Marias Mann Josef von Nazaret vertieft. Zacharias ist als alter Mann mit weißem Haar dargestellt. Er trägt ein weißes Untergewand mit burgundenfarbenem Umhang. Er wird, mit Ausnahme seines Kopfes und des rechten Armes, den er Josef auf die Schulter legt, von Maria verdeckt. Josef betritt soeben die letzte Stufe der Treppe. Er ist nach vorn gebeugt und hält in seiner rechten Hand seinen Hut, die linke fasst um Zacharias rechten Arm. Josef ist in ein lilafarbenes Gewand mit goldenem Überwurfmantel bekleidet. Er ist barfüßig. Die obere Bildhälfte wird von der barocken Eingangshalle mit Säulen und Weinreben dargestellt.

Mit diesem Fresko ist das Emblem mit dem Lemma MUTUA SE PACE SALUTANT (gegenseitig grüßen sie sich in Frieden) verbunden. Zwei Palmen, die sich einander zuneigen, symbolisieren die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth.

Emporenwand

Emporenfresken

An der östlichen Emporenwand befinden sich drei Fresken in einem ovalen Stuckrahmen. Sie zeigen Kartäusermönche.

Der Gekreuzigte erscheint Wilhelm von Fenoglio

Das südliche Fresko zeigt Der Gekreuzigte erscheint Wilhelm von Fenoglio.[16] Wilhelm von Fenoglio kniet in einer weißen Kartäuserkutte vor einem Kreuz. Seine Arme sind an der Brust überkreuzt und halten ein flammendes Herz fest. Dessen Flammen züngeln in Richtung des vor Wilhelm von Fenoglio stehenden Kruzifixes, welches in einer rosa Wolke erscheint. Der Gekreuzigte hat zahlreiche Wunden, aus denen das Blut tropft. Seine rechte Hand macht eine Segensgeste in Richtung des Mönches, es strahlen dabei gelbe Strahlen in Richtung Wilhelm von Fenoglios. Der Kopf des Gekreuzigten schaut mit kleinen Augenschlitzen in dieselbe Richtung. Der linke Hintergrund ist von einem hellen, breiten Strich gekennzeichnet, ähnlich einem Türrahmen, ganz links das Fenster der Zelle.

Maria und das Jesuskind erscheinen Petrus Petronius

Das mittlere der drei Freskos zeigt Maria und das Jesuskind erscheinen Petrus Petronius.[16] Zentral in der Mitte steht die Jungfrau Maria. Sie trägt ein rotes Kleid, einen blauen Überwurfmantel und ein goldenes Kopftuch. Um ihren Kopf ist ein Strahlenkranz zu sehen. Sie steht vor einem barocken Altar. Ihre rechte Hand zeigt mit drei geöffneten Fingern auf das auf dem Altartisch sitzende Jesuskind. Ihre linke Hand liegt umarmend auf der Schulter von Petrus Petronius. Das Jesuskind auf dem mit einem weißen Altartuch geschmückten Altar streckt sein linkes Händchen in Richtung Maria und Petrus. Es trägt ein weißes Kleid und eine Kette mit einem goldenen Kreuz, in seiner rechten Hand hält es einen blauen Reichsapfel. Der Kopf des Jesuskind ist mit einem Strahlenkranz versehen und es schaut zu Maria auf. Die linke Bildseite wird von dem barocken Altar, welcher zwei Säulen besitzt, eingenommen. Auf dem Altarblatt, welches zu einem kleinen Teil zu sehen ist, befinden sich mehrere Menschen. Die rechte Bildhälfte wird von Petrus Petronius gestaltet. Er kniet in einer weißen Kartäuserkutte auf der ersten Altarstufe. An seiner linken Hüfte ist schwach ein Rosenkranz zu erkennen. Seine linke Hand zeigt mit der Handfläche zu dem Jesuskind, seine rechte Hand greift an seine Brust. Hinter dem Mönch ist der in Rottönen getünchte Kirchenraum mit einem barocken Fenster zu sehen.

Maria Magdalena erscheint einem Donatbruder

Das nördliche Fresko zeigt Maria Magdalena erscheint einem Donatbruder.[16] Im Zentrum des Bildes ist Maria Magdalena zu sehen. Sie ist in ein blaues und lila Gewand und einen goldenen Umhang gekleidet. Sie trägt Sandalen, ihr braunes Haar ist unter einem altrosafarbenen Kopftuch verborgen, lediglich ein kleiner Teil des langen Haares ist zu sehen. Um ihren Kopf ist ein Strahlenkranz zu sehen. In Ihrer linken Hand hält sie einen goldenen Kelch, die rechte ist mit der Handfläche nach vorne abgewinkelt. Vor ihr ist in einer Felsenkapelle ein Kartäusermönch zu sehen. Er kniet vor einem Altar auf dem ein Kruzifix und ein aufgeschlagenes Buch liegen. Am Altar hängt ein Rosenkranz herunter. Der kahle Kartäusermönch blickt sich um zu Maria Magdalena, seine Hände dabei auf der Brust gekreuzt. Die linke Bildseite hinter Maria Magdalena wird von einer in einer waldigen Landschaft stehenden Kirche dominiert, welche vermutlich die Kartausenkirche darstellen soll. Sie besitzt einen Brüder- und Priesterchor, sowie den Dachreiter.

Marienkapelle

Von den sechs Fresken in der Marienkapelle stammen die fünf Deckenfresken von Johann Baptist Zimmermann, das Fresko an der Südwand von einem unbekannten Maler. Sie illustrieren Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei und sind nach den Kupferstichen des Buches Elogia Mariana Ex Lytaniis Lauretanis Deprompta von Isaac Oxoviensis aus dem Jahre 1700 gestaltet.[17] Im Zentrum des Deckengewölbes der Marienkapelle befindet sich ein großes rundes Fresko, das von vier kleinen ovalen Fresken umgeben ist. Sie sind durch eingedrungene Feuchtigkeit beschädigt, bei drei kleinen Fresken sind nur noch spärliche Reste erkennbar. Da sich Zimmermann sehr stark an der Buchvorlage orientiert hat, kann man dennoch die abgebildeten Motive bei allen Fresken zweifelsfrei feststellen.

Mater castissima – Keusche Mutter
Gewölbefresken der Marienkapelle

Das Hauptfresko zeigt in seiner unteren Hälfte Mose vor dem brennenden Dornbusch. Er sitzt links auf einem Felsen vor zwei Bäumen und zieht sich die linke Sandale aus. Der rechte Fuß ist bereits nackt. Er trägt ein olivgrünes Gewand mit einem rosafarbenen Umhang. Sein kahles Haupt ist mit einem weißen Vollbart versehen. Am rechten Bildrand ist der brennende Dornbusch abgebildet. In ihm ist allerdings entgegen der biblischen Darstellung nicht Gott zu sehen, sondern Maria als Halbfigur. Sie trägt ein rotes Gewand und einen blauen Umhang. Ihre Hände sind dachförmig zum Gebet gefaltet, der Blick ist auf Mose gerichtet. Zwischen ihm und Maria weiden Schafe in der Landschaft. Maria ist gleichzeitig Teil des Motivs Mariä Verkündigung, das in der oberen Hälfte des Freskos thematisiert wird. Über Mose schwebt auf einer pastellrosa Wolke ein Engel mit einer Lilie in seiner Rechten heran und gibt sich mit diesem Attribut als Erzengel Gabriel zu erkennen. Ein roter Schal flattert hinter seinen nach oben ausgespannten Flügeln. Mit der linken Hand hält er einen Spiegel empor, der einen Lichtstrahl, der aus dem Himmel kommt, auf Maria reflektiert. Schemenhaft taucht hinter Gabriel ein zweiter Engel auf, der mit seiner linken Hand auf Maria hinweist. Ein Vergleich mit der Verkündigungsszene am Emporengewölbe zeigt eine große Ähnlichkeit bei der Darstellung Gabriels, der auch dort auf einer Wolke zu sehen ist. Da die obere Hälfte des Freskos Schäden aufweist, hilft ein Blick auf den Kupferstich weiter.[18] Dort kommt der Lichtstrahl aus einem Dreieck im Himmel, in dem der Jesusknabe mit einem Kreuz in der Hand zu sehen ist. In den Spiegel ist die Taube des Heiligen Geistes eingefügt und Maria und Gabriel sind Worte aus der Verkündigungsszene nach Lukas (Lk 1, 31-35) beigegeben.

Die Offenbarung Gottes im brennenden Dornbusch gegenüber Mose erfährt hier eine Übertragung auf Maria, wird zur Offenbarung Gottes durch seinen Sohn. So ist der Rubus incombustus, der unverbrennbare Dornbusch, ein Symbol für Maria. Der Spiegel in der Hand des Erzengels Gabriel weist auf Maria als Speculum sine macula, als makelloser Spiegel hin. Er ist ebenso ein Symbol der Keuschheit wie die Lilie in der Hand Gabriels und der Lilienstrauch, der vor dem brennenden Dornbusch blüht.

Virgo clemens – Gütige Jungfrau

Von den kleinen Bildern ist nur das süd-östliche Fresko mit der Darstellung eines Meeresstrandes relativ gut erhalten. Die Landseite, auf der ein paar Gebäude erkennbar sind, wird ganz rechts von einem hohen Laubbaum begrenzt. Links auf dem Meer kämpft sich ein Schiff durch einen Gewittersturm. Über dem Schiff kniet Maria in rotem Gewand mit blauem Umhang auf einer rosa Wolke. In ihrer linken Hand hält sie einen Schild, mit dem sie Pfeile abwehrt, die von Christus, der über ihr am Himmel erscheint, geschleudert werden und Meer und Land bedrohen.[19] Ein Pfeil steckt noch in ihrem Schild, andere fallen kraftlos zur Erde. Maria wird hier als Clipeus sperantium, als Schutzschild der Hoffenden, als Schützerin der Christenheit verehrt.[20]

Virgo praedicanda – Lobwürdige Jungfrau

Im Uhrzeigersinn folgt das Bild der Virgo praedicanda. Auf dem Kupferstich[21] ist groß die Weltkugel dargestellt, umgeben von den personifizierten vier Erdteilen. Auf der Kugel sitzt Maria mit dem Jesuskind in einer von zwei Pferden gezogenen Kutsche. Maria sind die Worte aus dem Magnifikat zugeordnet: ex hoc beatam me dicent omnes generationes (von nun an preisen mich selig alle Geschlechter). Mit diesem Ausspruch wird der Bezug zum Motiv der lobwürdigen Jungfrau verdeutlicht. Am Fresko erkennt man die Erdkugel mit der Personifikation Afrikas rechts hinten. Ein Teil der Kutsche mit einem Rad ist noch über dem Globus sichtbar, alles andere ist durch Feuchtigkeit zerstört.

Stella matutina – Morgenstern

Blauer Himmel im Zentrum des Bildes, Wolken und ein Teil der Landschaft mit pflanzlichem Bewuchs sind beim nächsten Fresko erhalten geblieben. Die Gestaltung des Bodens mit dem strauchartigen Gebilde links entdeckt man in der Kupferstichsammlung nur beim Motiv der Stella matutina.[22]

Ianua caeli – Pforte des Himmels

Im Buch[23] ist über dem Himmelstor Maria mit Kind abgebildet und an höchster Stelle ist Gottvater mit der Weltkugel in der Hand in den Wolken zu sehen. Gottvater und die goldene rechte Spitze der Pforte des Himmels sind am Fresko noch erkennbar.

Regina patriarcharum – Königin der Patriarchen
Regina patriarcharum – Königin der Patriarchen

Über dem Ausgang an der Südwand ist ein Fresko eines unbekannten Malers mit dem Thema Maria als Königin der Patriarchen zu sehen. Maria ist dabei in einem roten Spitzdachzelt mit goldener Bordüre, das die obere Bildhälfte einnimmt, dargestellt. Sie trägt ein weißes Kleid mit einem blauen Umhang. Die auf einem Thron sitzende Mutter Gottes trägt eine Krone, um ihr Haupt ist ein dreiteilig gestufter Heiligenschein zu sehen. In ihrer rechten Hand hält sie eine Blume, deren Blüte durch das Christusmonogramm IHS ersetzt ist, die linke ist zum majestätischen Gruß erhoben. An den nach außen gezogenen Zeltwänden stehen links die Worte Regina Atavis und rechts Edita Regibus, was auf Deutsch in etwa Königin, entsprossen aus königlichen Vorfahren heißt.[24] Unterhalb von Maria sind sechs Patriarchen versammelt, erkennbar an ihren Attributen. Links außen ist Abel mit einem Lamm in seinem Arm dargestellt. Auf ihn folgen Jakob mit einer Leiter und Mose mit den Schrifttafeln der Zehn Gebote. Neben ihm ist Salomo mit einem Schwert und Isaak mit seinem Opferholz abgebildet. Ganz rechts hält Noah die Arche in seiner Hand.[25] Die ersten drei Patriarchen halten eine Krone in der linken Hand, die letzten drei haben eine Krone in ihrer rechten. Mose weist mit der Rechten mahnend auf die Gesetzestafeln und ist als einziger direkt dem Betrachter zugewandt. Auch der Maler dieses Freskos hat sich strikt an die Kuperstichvorlage[26] gehalten.

Sakristei

Das Deckengewölbe ist mit zwei Fresken von Johann Baptist Zimmermann aus der Zeit von 1711 bis 1712 verziert. Das nördliche Fresko zeigt die Verherrlichung des Namens Gottes, das südliche Jakobs Traum von der Himmelsleiter.

Verherrlichung des Namens Gottes

Das Fresko Verherrlichung des Namens Gottes ist das nördliche der beiden Sakristeifresken. Im oberen Drittel ist der hebräische Eigenname Gottes zu sehen. Er steht in einem Dreieck, das einem Kreis einbeschrieben ist, von dem Strahlen in alle Richtungen ausgehen. Von einer Putte gehalten schließt sich nach oben hin halbkreisförmig eine Girlande aus Blüten und Puttenköpfen an. In der unteren Hälfte sind zwei große Engel abgebildet. Der rechte Engel, dessen Kleidung in Rottönen gehalten ist, schwingt als Zeichen der Anbetung und Verherrlichung des Namens Gottes ein Weihrauchfass. Sein Blick ist nach oben auf das Tetragramm gerichtet. Der linke Engel, in Blau, Gold und Rot gekleidet und dadurch farblich betont, blickt ebenfalls nach oben und weist mit der rechten Hand auf den Namen Gottes hin. Eine Besonderheit an diesem Engel ist, dass an einer Stelle die Malerei in Stuck übergeht: Ab dem Schienbein ragt der linke Fuß des Engels aus dem Bild heraus.

Jakobs Traum von der Himmelsleiter
Jakobs Traum von der Himmelsleiter

An der rechten Bildseite ist schlafend Jakob an einen Fels gelehnt dargestellt. Er trägt ein blaues Gewand und einen roten Umhang. Neben ihm liegt auf dem Boden ein Wanderstab, mit einem am oberen Drittel angebundenen Gefäß. Die rechte Hand hat Jakob auf seinem Bauch gelegt, mit der linken stützt er seinen Kopf am Felsen ab. Die Augen sind geschlossen. Entgegen der biblischen Erzählung weicht hier der Maler größtenteils davon ab. Über ihm ist auf einer weißen Wolke liegend ein in Gold und rotem Tuch gekleideter Engel zu sehen. Der linke Flügel ist aus gespreizt, der rechte wird von dem roten, weit nach oben flatternden Tuch verdeckt. Die rechte Hand des Engels zeigt auf seine Brust, die linke zeigt mit geöffneter Hand auf den darunter schlafenden Jakob. Dieser Engel kommt in der Bibel nicht vor. Der Himmel, welcher das obere Bild einnimmt, ist Nachtblau mit wenigen Wolken. Links von Jakob beginnt die Himmelsleiter. Johann Baptist Zimmermann malte diese Leiter als zwölfstufige Treppe. Auf der dritten und vierten Stufe kommen zwei Engel herunter. Die Flügel des linken, in weiß gekleideten Engels sind weit gespreizt. Seine linke Hand zeigt nach oben, die linke nach unten, auf das Ende der Treppe. Direkt neben ihm ist der zweite Engel abgebildet. Er ist in rotem Gewand mit blauem Tuch gemalt. Sein Gesicht sieht auf den neben ihm laufenden Engel. Die Hände des Engels sind mit den Handflächen nach vorn gerichtet, wie als ober einen Sturz abfangen wollte. Auf der siebten und achten Stufe folgt ihnen ein weiterer Engel. Aufgrund der weiten Entfernung nun schon deutlich kleiner als die vorderen beiden. Auf der vorletzten Stufe, welche in einem hellen kreisrunden Licht endet, ist der letzte Engel abgebildet. Das Licht steht sinnbildlich für Gott. Der Engel ist der einzige, der die Treppe nach oben steigt. Die Treppe wird links von einer Palme mit Früchten und einem Laubbaum begrenzt. Unter der Palme sind zwei Putten, welche sich zu unterhalten scheinen, zu sehen. Der stehende untere trägt einen blaues Tuch, der von oben herunter schwebende, ein rotes Tuch um die Lenden.

Stuck

Klosteransicht in der Marienkapelle

Der Stuck des Priester- und Brüderchores wurde während der Barockisierung der Klosterkirche zwischen 1709 und 1711 von Dominikus Zimmermann erstellt. Er ist teilweise in pastellenen Farbtönen, teilweise weiß gehalten. Bei manchen Bildern ist er als herausragendes Bildteil geformt. Sämtliche Fresken der Kirche umrahmte Dominikus mit aufwändigen Stuckrahmen mit Girlanden aus Blatt- und Fruchtkränzen. Im Priesterchor sind dazu diagonale, flache Engel zu sehen. Mit aufwändigen Frucht- und Blütengehängen sind die Gewölbegrate geschmückt. Die Gurte des Gewölbes sind mit Vasen, aus denen Blätter und Rankenwerk wachsen, stuckiert. Die Bogengänge und Fensternischen sind größtenteils mit Blumen geschmückt. In der Marienkapelle formte Dominikus Zimmermann ebenfalls den Stuck, einschließlich einer Ansicht des Klosters oberhalb des Ausganges der Marienkapelle. Bei der Kirchenrenovierung 1956 wurde bei diesem Relief an der Westfassade der Kirche die Inschrift + Renov. 1956 Jos. Lutz angebracht. Es zeigt noch die gotische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die kurze Zeit später abgerissen wurde und durch einen barocken Neubau, den ebenfalls Dominikus Zimmermann realisierte, ersetzt wurde. Dieses Relief zählt zu den besten Stuckarbeiten der Kirche. An der Westseite des Chorbogens ist eine meisterhafte Pieta angebracht.[27]

Leinwandbilder

Hauptartikel: Leinwandbilder in St. Maria (Buxheim)

In der Kirche befinden sich Leinwandbilder von Johann Friedrich Sichelbein und Johann Georg Bergmüller. Sie wurden zwischen 1694 und 1718 gemalt und in der Kirche aufgehängt. Das älteste ist das Bild der Kredenz von Sichelbein, das jüngste von 1718 ist das Bild des Hochaltars von Bergmüller. Sie basieren auf biblischen Texten oder zeigen Kartäusermönche in für sie charakteristischen Situationen.

Wappensteine

An der Emporenwand befinden sich zwei Wappensteine aus Sandstein zwischen den Fresken. Der südliche Wappenstein trägt die Inschrift Chorum istu(m) et altare nobil(e) et valid(um) Georgi(us) Gossenprait de Hohenfreiperg et Radgunda Eggen(n)bergeri(n) uxor ei(us) fundaverunt An(n)o d(omi)ni 15(12).[28] Der nördliche Wappenstein zeigt das Wappen der Grafen Waldbott von Bassenheim und die Worte Sub comitibus de Waldbott-Bassenheim MDCCCVI-MCMXXVI. Die Wappensteine wurden 1956 von den Altären auf der Westempore an die Emporenwand versetzt. Die Stuckrahmen wurden dabei ergänzt.[29]

Orgel

Die Orgel auf der Empore mit dem Spieltisch auf der rechten Seite

Die Orgel wurde 1956 als Opus 279 vom Biberacher Orgelbauunternehmen Reiser Orgelbau erbaut. Sie ist viergeteilt. Zwei Teile stehen auf der Westempore, zwei auf dem Kreuzganglettner. Sie hat folgende Disposition:

I Hauptwerk C–g3
19 Prinzipal 8'
18 Hohlflöte 8'
17 Oktav 4
16 Rohrflöte 4'
15 Waldflöte 2'
14 Mixtur 2
13 Trompete 8'
II Positiv C–g3
5 Coppelflöte 8'
4 Quintade 8'
3 Principal 4'
2 Quint 12/3'
1 Cymbel 2/3'
III Schwellwerk C–g3
12 Gedackt 8'
11 Salizet 8'
10 Italienisch Principal 4'
9 Quinte 22/3'
8 Larigot 2'
7 Krummhorn 8'
6 Tremulant
Pedal C–f1
23 Subbass 16'
22 Oktavbass 8'
21 Choralbass 4'
20 Lieblich Posaune 16'

Glocke

Haube mit Glocke auf dem Dachreiter

In dem Dachreiter hängt eine Glocke. Die erste Glocke, welche nachweisbar ist, stammt aus dem Jahr 1711. Im Jahr 1723 gossen Matthias Langenegger und Anton Benedikt Ernst aus München bereits eine neue Glocke. Warum dies geschah, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Die heutige Glocke wurde 1772 von Johann Georg Ernst aus Memmingen gegossen. Sie ist 65 Zentimeter hoch und besitzt einen Durchmesser von 81 Zentimeter. Die Schulter ist als Friesenstab mit sich darüber legenden Blättern gestaltet. Die Inschrift beginnt mit einem Malteserkreuz, daneben steht SEMPER OSANNA CLAMET HAEC CAMPANA. Darunter befindet sich ein Friesband aus einem Löwenkopf, welches von zwei Meerfrauen gehalten wird, deren Leib in eine Volute mit Blüte übergeht. Seitlich wird es von Rollwerkkartuschen mit Rosette begrenzt, die Flanke ist in zwei Stege geteilt, welche von den Reliefs verdrängt werden.

Das erste Relief zeigt den Heiligen Bruno im Kartäuserhabit, in der linken ein Kreuz haltend. Was er in der rechten Hand hält, ist nicht eindeutig zuzuordnen. Es könnte sich dabei um einen Bergstock als Zeichen für die Gründung des Ordens oder ein Arbeitsgerät als Zeichen für die Handarbeit darstellen. Er kniet vor einem Totenschädel mit einem unterlegten, stilisierten Armknochen. Hinter ihm ist eine umgekehrte Mitra und ein Kreuz zu sehen, was auf die von ihm abgelehnte Erzbischofswürde hindeuten soll. Das zweite Relief zeigt das Wappenschild der Reichskartause Buxheim in einer ovalen Kartusche aus Akanthuszweigen. Es wird von zwei Engeln getragen mit der Überschrift PRDD HIERONYMUS PRIOR. Das PRDD soll für Plurimum Reverendus Dominus Dominus stehen. Darunter ist der Heilige Hugo, Bischof von Lincoln zu sehen. Er wird als Kartäuser mit Bischofsstab und Brustkreuz, Schwan und Kelch mit dem Jesuskind mit Kreuz in Ekstase vor dem Kelchwunder dargestellt. Darunter ist eine Rocaillekartusche mit der Gießerunterschrift angebracht. Diese lautet JOHAN / GEORG ERNST / GOS / MICH IN / MEMMINGEN. Darunter wird die Inschrift von den Zahlen 17 und 72 flankiert, der Jahreszahl des Glockengusses. Der Kronenbügel besitzt an der Vorderseite eine Rokokokartusche.[30]

Nutzung

Die Kirche ist nicht in eine Pfarrei inkorporiert, da der bayerische Staat ihr Eigentümer ist. Der Freistaat schloss mit dem Heimatdienst Buxheim e.V. einen Vertrag ab, mit dem er diesem Verein die Nutzung der Kirche überließ. Die Kirche wird heute als Ausstellungssaal des Deutschen Kartausenmuseums für Kunstschätze und sakrale Gegenstände des ehemaligen Kartäuserklosters verwendet. Für kirchliche Feste wie Taufen und Hochzeiten kann die Kirche vom Heimatdienst Buxheim e.V. gemietet werden. Dieser führt selbst mehrmals im Jahr Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte in den Kirchenräumen durch.

Literatur

  • Sybe Wartena: Die Süddeutschen Chorgestühle von der Renaissance bis zum Klassizismus. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität, München 2008.
  • Wolfgang Braunfels (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie. 1-8, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau u. a. 1968–1976, ISBN 3-451-22568-9.
  • Michael Petzet (Hrsg.): Das Buxheimer Chorgestühl. Beiträge zur Bau- und Kunstgeschichte der ehemaligen Reichskartause Buxheim und zur Restaurierung des Chorgestühls. In: Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, 66. München 1994, ISBN 3-87490-569-1.
  • Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Memmingen. Bayerische Kunstdenkmale. Deutscher Kunstverlag, München 1959, S. 81–87.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 223–226.
  • Michael Müller SDB (Hrsg.): Die Odyssee des Buxheimer Chorgestühls ist glücklich beendet. Das prachtvolle Chorgestühl ist zurückgekehrt. Eigenverlag, Buxheim 1980.
  • Michael Müller SDB: Kartausenführer: Buxheim. Kartausenkirche mit Chorgestühl, Pfarrkirche, Annakapelle, Mönchszelle, Kreuzgang und Museum. Eigenverlag, Buxheim 1982.
  • Hugo Schnell, Uta Schedler: Lexikon der Wessobrunner Künstler und Handwerker. Schnell & Steiner, München 1988, ISBN 3-7954-0222-0.
  • Christina Thon: Johann Baptist Zimmermann als Stukkator. Schnell & Steiner, München 1977, ISBN 3-7954-0406-1.
  • Gisela Richter: Johann Baptist Zimmermann als Freskant. Das Frühwerk. Tuduv-Verl.-Ges., München 1984, ISBN 3-88073-145-4.
  • Günther Bayer: Die Malerfamilie Sichelbein 1580–1758. Lebensbilder und Werke. Fink, Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-142-5.
  • Isaac Oxoviensis: Elogia Mariana Ex Lytaniis Lauretanis Deprompta. Steudner, Augustae Vindelicorum 1700.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt und Landkreis Memmingen, Seite 85
  2. Buxheim, Kartause und Pfarrkirche, Seite 1 und 15
  3. Dehio, Seite 223
  4. Dehio, Seite 224
  5. a b Das Buxheimer Chorgestühl, Seite 68
  6. a b c Das Buxheimer Chorgestühl, Seite 53
  7. a b c Das Buxheimer Chorgestühl, Seite 55
  8. Gisela Richter, Seite 187
  9. Buxheim Kartause und Pfarrkirche, Seite 34
  10. Das Buxheimer Chorgestühl, Seite 38
  11. a b c d e Stadt und Landkreis Memmingen, Seite 86
  12. Buxheim, Kartause und Pfarrkirche, Seite 18
  13. a b Die Malerfamilie Sichelbein, Seite 90 und 176
  14. a b Die Malerfamilie Sichelbein, Seite 91 und 175
  15. Michael Müller SDB: Kartausenführer: Buxheim, Seite 25
  16. a b c Das Buxheimer Chorgestühl, Seite 78 + 79
  17. Johann Baptist Zimmermann als Freskant, Seite 12
  18. Elogia Mariana, Elogium septimum, Seite 70
  19. Johann Baptist Zimmermann als Freskant, Seite 14
  20. Elogia Mariana, Elogium decimum octavum, Seite 160
  21. Elogia Mariana, Elogium decimum sextum, Seite 142
  22. Elogia Mariana, Elogium trigesimum secundum, Seite 302
  23. Elogia Mariana, Elogium trigesimum primum, Seite 292
  24. Nach der Übersetzung von Horaz Übersetzung von Horaz. Abgerufen am 17. Januar 2009.
  25. Buxheim Kartause und Pfarrkirche, Seite 34 und 35
  26. Elogia Mariana, Elogium trigesimum octavum, Seite 370
  27. Buxheim Kartause und Pfarrkirche, Seite 30
  28. Stadt- und Landkreis Memmingen, Seite 86
  29. Kirchenführer aus dem Jahr 1936 und aus dem Jahr 1958
  30. Franz Dambeck und Günther Grundmann: Deutscher Glockenatlas. Deutscher Kunstverlag München Berlin, MCMLXVII, S. 350-351.

Michael Petzet (Hrsg.): Das Buxheimer Chorgestühl. Beiträge zur Bau- und Kunstgeschichte der ehemaligen Reichskartause Buxheim und zur Restaurierung des Chorgestühls. In: Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, 66. München 1994, ISBN 3-87490-569-1.

  1. Seite 59 + 60
  2. Seite 61
  3. Seite 67
  4. Seite 56
  5. Seite 192
  6. Seite 86
  7. Seite 191
  8. Seite 93 bis 104
  9. Seite 80/81
  10. Seite 81
47.99955310.133901

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