Klösterle (Schwäbisch Gmünd)

Klösterle (Schwäbisch Gmünd)
Das Klösterle von Südosten

Das Klösterle in Schwäbisch Gmünd beherbergte das Franziskaner-Tertianerinnenkloster zum Hl. Ludwig in der Nachbarschaft des Kapuzinerklosters und dient heute als Schulhaus einer Grundschule und der Volkshochschule.

Geschichte

Die Stiftung des heutigen Klösterles fand am 15. Dezember 1445 durch die Gmünder Witwe Anna Hammerstätter statt, doch schon um 1400 existierte im Bereich des Klösterle ein Seelhaus. Die Seelschwestern passten ihre Lebensweise schnell, nämlich angeblich schon 1447, sicher aber seit 1476, den Drittordensregeln des Franziskus von Assisi an. 1658 wird ein Umbau des Klösterles beurkundet, kurz darauf, ab 1684 kam es dann zu Streitigkeiten zwischen den Seelschwestern und dem Rat der Stadt, da dieser befand, dass das Schwesternhaus zu einem vornehmen Kloster geworden sei. Auch die angrenzende Pfarrei war mit der Entwicklung des Schwesterhauses nicht einverstanden, schloss aber mit den Schwestern 1700 einen Vertrag, wonach die Schwestern eine Kapelle errichten durften, aber ohne stadtseitigen Eingang. Die erste Messe in dieser Kapelle wurde schon 1701 gefeiert. Trotz dem anders lautenden Vertrags, hatte diese Kapelle einen stadtseitigen Eingang und sogar einen Dachreiter mit Glocke. Da die Stadt wohl eine Expansion des Klosters befürchtete, musste sich das Kloster 1756 verpflichten, die an das Kloster angrenzende, geschenkte Scheuer, nicht in Wohnungen umzuwandeln. Keine zehn Jahre später, 1765 wurde schon der Grundstein für einen Klosterneubau mit Klosterkirche gelegt. Der Neubau wurde vom Stadtbaumeister Johann Michael Keller errichtet.

1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation geschlossen und die Wertgegenstände wie der Kirchenschatz aus dem Kloster entfernt. Doch die Schwestern dürfen nach kurzer Zeit zurückkehren. Das Klösterle wird zur Mädchenschule. In den Jahren 1816 bis 1820 ging das Klösterle stückweise an die Stadt über. Die Kirche wird zur Turnhalle, die oberen Stockwerke zu einer Lateinschule. 1825 endet die Ära der Schwestern im Klösterle endgültig. 1909 wird das Gebäude für die reine Schulnutzung umgestaltet. Seit dem beherbergte das Klösterle viele Schularten, heute werden die Räumlichkeiten durch die Klösterle-Grundschule und die Gmünder Volkshochschule genutzt.

Literatur

  • Richard Strobel, Landesdenkmalamt Baden Württemberg: Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd. Band 2, Kirchen der Altstadt ohne Heiligkreuzmünster; Deutscher Kunstverlag, München 1995, ISBN 3-422-00569-2.

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