Kontaktraster

Kontaktraster

Der Kontaktraster ermöglicht die Auflösung von Halbtonbildern in druckbare Rasterpunkte. Es gibt ihn als Grau- und Magentaraster, wobei der Magentaraster die besseren Ergebnisse erzielt. Zuvor konnte nur mit Hilfe des von Georg Meisenbach erfundenen Glasgravurrasters ein Halbtonbild aufgerastert werden. Der Unterschied zwischen beiden Verfahren besteht hauptsächlich darin, dass sich der Glasgravurraster im Strahlengang der Reprokamera befindet, das bedeutet, zwischen Raster und lichtempfindlichem Material, dem Film, muss ein Abstand bestehen, während der Kontaktraster direkten Kontakt zum Film hat und unter Vakuum belichtet wird.[1]

Vier Druckfarben CMYK und deren Winkelungen.
Cyan (C 15°)
Magenta (M 75°)
Gelb (Y 0°)
Schwarz (K 45°)

Die Vorteile des Kontaktrasters gegenüber dem Glasgravurraster sind erstens eine größere Schärfe und Detailwiedergabe der Rasterbilder, zweitens eine bessere Differenzierung der Tonwerte und drittens eine einfachere Kontrastregelung. Glasgravurraster erzeugen hinter jedem Rasterfenster eine Lichtbeugung, die einen Schärfeverlust verursacht und die Detailzeichnung mindert. Bei Kontaktrastern entfällt diese Beugung durch den direkten Kontakt zwischen Raster und Film.[1]

Dichtekurve. Der lineare Bereich befindet sich zwischen den Punkten B und C

Mit Farbfiltern bei der Belichtung kann der Kontrast der Rasterbilder gesteuert werden. Ein Gelbfilter reduziert im Zusammenwirken mit der Magentafärbung des Kontaktrasters den Kontrast des Rasterpositivs, während ein Magentafilter den Kontrast erhöht. Damit können Halbtonaufnahmen je nach ihrem Dichteumfang gezielt aufgerastert werden.[1]

Die Aufrasterung mit einem Kontaktrasters erfolgt in einer Reprokamera oder einem Kontaktgerät unter Vakuum. Dabei wird der unbelichtete Film mit seiner Schichtseite auf die Schichtseite des Kontaktrasters, davor die Halbtonaufnahme positioniert und mittels Vakuum angesaugt. Bei Farbsätzen müssen die entsprechenden Rasterwinkelungen berücksichtigt werden, was mit Hilfe von Markierungen geschieht. Unter der vorher berechneten Dosierung von weißem, gelbem und rotem Licht erfolgt die Belichtung.[1]

Im Jahr 1972 wurden auf der Fachaustellung drupa erstmals Vierfarbendrucke gezeigt, die mit elektronisch gerasterten Farbauszügen am Trommelscanner Chromagraph DC 300 von Rudolf Hell erstellt worden waren. Die elektronische Rasterung der Druckvorlagen verdrängte in den folgenden Jahren sowohl den Glasgravur- als auch den Kontaktraster aus der Druckvorstufe.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d Grundlagen: Kontaktraster, abgerufen am 16. Januar 2010
  2. Grundlagen: Rastertechniken, abgerufen am 16. Januar 2010

Weblinks

Literatur

  • Helmut Kipphan (Hrsg.): Handbuch der Printmedien. Springer-Verlag, November 2000. ISBN 3-540-66941-8
  • Michael Limburg: Der digitale Gutenberg. Springer-Verlag, November 1996. ISBN 3-540-61204-1

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