Kontiguitätstheorie

Kontiguitätstheorie

Die Kontiguitätstheorie ist eine behavioristische Lerntheorie. Sie wurde von Edwin Guthrie[1] entwickelt und 1935 in seinem Buch The Psycology of Learning (Die Psychologie des Lernens) veröffentlicht.

Guthrie geht davon aus, dass ein Verhalten (eine Bewegung), die im Zusammenhang mit einer Kombination von Reizen stand, dann wiederholt wird, wenn diese Reize erneut auftreten. Das Verhalten wird seiner Meinung nach unmittelbar gelernt (One-Trial Learning), Wiederholungen spielen keine Rolle, sie festigen lediglich das Gelernte durch Herausbilden von Gewohnheiten. Für das Lernen ist nach Guthrie einzig das zeitliche Zusammentreffen von Reiz und Reaktion, das als Kontiguität bezeichnet wird, von Bedeutung.[2][3]

Bis 1966 war Kontiguität fundamentales Prinzip des klassischen konditionierens. Rescorla und Garcia legten nahe, dass räumliche oder zeitliche Nähe zweier Ereignisse nicht ausreich, sondern dass der CS den US gut voraussagen müsse, d. h. ein zuverlässiger Prädiktor sein müsse. Es wurde das Konzept der Kontingenz erarbeitet, das zwei Wahrscheinlichkeiten in Beziehung setzt: P(US | CS) − P(US | keinCS)

Einzelnachweise

  1. en:Edwin Ray Guthrie (1886-1959)
  2. Sandra Winkel, Franz Petermann, Ulrike Petermann: Lernpsychologie. Uni-Taschenbuch. Schoningh Paderborn, 2006, ISBN 3-8252-2817-7, S. 95 ff.
  3. B. R. Hergenhahn: An Introduction to the History of Psychology. Cengage Learning, 2009, ISBN 0-4955-0621-4, S. 438 ff.

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