Kunstpalast (Düsseldorf)

Kunstpalast (Düsseldorf)
Kunstpalast (Zeichnung)

Der Kunstpalast in Düsseldorf (ursprünglich: Ausstellungspalast) wurde im Bereich des heutigen Rheinparks Golzheim parallel zum Rhein für die Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf im Jahr 1902 erbaut. Er entstand unter dem Eindruck der Weltausstellung von 1900 in Paris; es sollte ein „Klein-Paris am Rhein“[1] nach dem Vorbild des Petit Palais in Paris entstehen.

Beschreibung

Die Ausstellungshalle war eine Eisenkonstruktion mit reicher architektonischer Verkleidung. Den Grundriss entwarf der Düsseldorfer Architekt Albrecht Bender, dessen Entwurf bei dem vorausgehenden Wettbewerb ausgezeichnet wurde. Die Architektur entwarf und führte der Architekt Eugen Rückgauer aus, ein Mitarbeiter der Firma Philipp Holzmann & Cie. Pilaster in Kolossalordnung gliederten den Baukörper. Diese kontrastierten zum Mittelrisaliten, der einen triumphbogenartigen, monumentalen Eingang mit Dreiecksgiebel hatte.

Die Grundfläche betrug 8000 m², die Frontlänge 132 m und die Tiefe 90 m. Die Kuppel über der Eingangs- und Empfangshalle war 40 m groß, achtseitig und geschwungen, mit eingesetzten Ovalfenstern. Der Baukörper umfasste sieben große und sieben kleinere Ausstellungssäle. Die Hauptfront war in „wuchtigen Barockformen“[2] (Neobarock) gestaltet worden. Das Gebäude war aus Sandstein, Granit und Basalt gebaut worden. Die Kuppel hatte eine Kupfereindeckung. Hinter dem Kuppelsaal befand sich als „eine Hauptzierde der ganzen Bauanlage“[2] ein in Sandstein gearbeiteter Gartenhof „in italienischer Hochrenaissance“[2] (Neorenaissance). Die Statuen, Skulpturen und Reliefs im Giebelfeld und über dem Hauptportal wurden von dem Düsseldorfer Bildhauer C. H. Müller ausgearbeitet, die über den Portalen der Endrisalite und in den Brüstungen über den seitlichen Erdgeschossfenstern des Mittelbaus wurden vom Bildhauer A. Nieder gearbeitet. Der „betonte Traditionalismus“[1] dieser Architektur wurde von der Jury ausdrücklich für geeigneter empfunden als der Konkurrenzentwurf des Karlsruher Architekten Hermann Billing. Dessen Entwurf vertrat die „streng stereometrische Auffassung im archaisierenden Neoklassizismus“.[1] Dieser wurde jedoch als „schroffer Bruch mit der Überlieferung“[1] abgelehnt. Die Kosten betrugen über 1.300.000 Mark.

Der Kunstpalast wurde von Wilhelm Kreis im Rahmen der 1925 und 1926 errichteten Bauten zum Düsseldorfer Ehrenhof völlig umgestaltet. Vor dem nach Plänen von Oswald Mathias Ungers erfolgten Umbau von 1999 bis 2000 zum museum kunst palast wurde die letzte noch erhaltene Bausubstanz von 1902 völlig abgerissen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Georg Friedrich Koch: Museums- und Ausstellungsbauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau.. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 203-234, dazu S. 227.
  2. a b c Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 201f.
  3. Ulrich Bücholdt: Rheinisch-Westfälische Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf 1902. (tabellarische Übersicht der Ausstellungsbauten) – auf www.kmkbuecholdt.de, zuletzt abgerufen am 26. April 2011
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