Kurpark Malente

Kurpark Malente
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Der Kurpark Malente wurde 1962 auf einer Fläche von 56 Hektar auf dem Brahmberg und der benachbarten Schwentinewiese in Malentes Zentrum erbaut. Gestaltet wurde der Kurpark vom Hamburger Gartenarchitekten Karl Plomin und dem Ostholsteiner Architekten Peter Arp. Es entstand eine Kombination aus moderner Architektur und der gezielter Bepflanzung. Der Kurpark Malente zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er nicht wie andere Gärten Plomins überformt wurde, sondern im Original erhalten ist. Somit ist die besondere Pflanzenverwendung und die prägnante gärtnerische Gestaltung Plomins im Kurpark erlebbar.

Eingang Kurhaus

Inhaltsverzeichnis

Freizeiteinrichtungen

Im Kurpark finden regelmäßig Veranstaltungen statt, wozu vor allem das Haus des Kurgastes, das Freilichttheater mit 600 Plätzen, die Musikmuschel und die Liegehalle genutzt werden. Außerdem befinden sich um Kurpark Schachfelder, ein Kneippbecken, eine Boule-Bahn sowie Kaminhäuschen. Weiterhin erfolgen Führungen durch den Kurpark.

Geschichte

1955 wird Malente zum Kneippheilbad ernannt und muss für die Anerkennung einen Kurpark vorweisen. Der zentral gelegene Brahmberg, der schon seit Jahrzehnten als Erholungsort beliebt war, wird mit der angrenzenden Müllerwiese (Schwentinewiese) als idealer Standort dafür ausgewählt. Der Gartenarchitekt Karl Plomin (bekannt durch 1. Bundesgartenschau 1951 in Hannover, Internationale Gartenschau "Planten und Blomen" in Hamburg 1953) erhält 1958 von der Gemeinde den Auftrag, den Kurparks zu planen.

In den Jahren 1962 - 1964 werden auf der Schwentinewiese acht kreisrunde Teiche angelegt und ein Holzsteg über die Feuchtwiese errichtet. Sumpfzypressen, Judasblattbäume und Flügelnussbäume werden als prägende Gehölze gepflanzt. An der Wiesenpromenade entstehen drei Sonnenterrassen, die von üppigen Staudenflächen umgeben sind. Hier zeigt sich Plomins Kunst, mit großer Pflanzenkenntnis standortgerechte, farbenfrohe Gehölz- und Staudenstrukturen zu schaffen.

In den Folgejahren 1964-1969 wird der Brahmberg gestaltet. Zusammen mit dem bereits renommierten Architekten Peter Arp werden die Hochbauten der Liegehalle, Musikpavillon und Haus des Kurgastes scheinbar schwebend in das hügelige Gelände integriert. Dabei werden besonders die mehrstämmigen Buchen in das Konzept mit einbezogen. 1969 wird als letzte Baumaßnahme das Haus des Kurgastes eingeweiht. Auf dem Brahmberggelände verwirklicht Karl Plomin seine Idealvorstellung der Pflanzenkombination unter den vorhandenen Buchen und Eichen. 2500 Rhododendren werden neben Magnolien und Blumenhartriegeln gepflanzt. Ergänzt werden die Gehölze mit Waldstauden und verwildernden Zwiebelgewächsen.

Der 5,6 ha große Kurpark, der nach der Fertigstellung als einer der schönsten Parks Norddeutschlands gerühmt wurde, erlitt 1986 einen gravierenden Verlust: 25 der mehrstämmigen Buchengruppen im Bereich des Brahmberges und des benachbarten Steinbusches mussten wegen Verkehrssicherheit gefällt werden und wurden durch schnell wachsende Ahorne und Amerikanische Eichen ersetzt. Dadurch veränderte sich die Atmosphäre des Kurparks erheblich. Nach dem Abriss der maroden Holzstege und dem Absterben der großen Bambusbestände im Wiesenbereich und dem schleichenden Verfall der Hochbauten erreicht der Kurpark Ende des zweiten Jahrtausends seinen Tiefpunkt.

Sanierung

Durch die Initiative von Gartendenkmalpflegern und engagierten Malenter Bürgern wurde seit 2003 verstärkt auf den Wert des Kurparks hingewiesen. So können ab 2006 die umfangreiche Sanierung und Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung durchgeführt werden, nachdem vom Landschaftarchitekturbüro Siller ein umfangreiches konzeptionelles Gutachten erstellt worden war. Die Kieler Architekten Krug & Schwinghammer betreuten die Sanierung der Hochbauten.

Am 26. April 2008 wird der Kurpark offiziell wiedereröffnet.

Aktuell werden Spenden für die Sanierung der zerfallenen Steganlagen in der Schwentinewiese gesammelt. Initiator dafür sind die Freunde des Kurparks Malente e.V..


Weblinks

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