Lambersart

Lambersart
Lambersart
Wappen von Lambersart
Lambersart (Frankreich)
Lambersart
Region Nord-Pas-de-Calais
Département Nord
Arrondissement Lille
Kanton Lille-Ouest
Koordinaten 50° 39′ N, 3° 2′ O50.653.02523Koordinaten: 50° 39′ N, 3° 2′ O
Höhe 23 m (17–34 m)
Fläche 6,16 km²
Einwohner 28.047 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 4.553 Einw./km²
Postleitzahl 59130
INSEE-Code
Website http://www.ville-lambersart.fr/

Lambersart: Am Ufer der Deûle.

Lambersart ist eine französische Gemeinde im Département Nord in der Region Nord-Pas-de-Calais. Sie gehört zum Arrondissement Lille, zum Kanton Lille-Ouest und zum Gemeindeverband Lille Métropole Communauté urbaine.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lambersart liegt im nordfranzösischen Ballungsraum Lille-Roubaix-Tourcoing und grenzt unmittelbar an die nordfranzösische Metropole Lille, von der es nur durch die kanalisierte Deûle (Canal de la Deûle) und den Park Bois de Boulogne getrennt ist. Die Grenze nach Belgien liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Lambersart.

Nachbargemeinden von Lambersart sind Saint-André-lez-Lille im Nordosten, Lille (mit den Stadtteilen Canteleu und Lomme) im Osten, Südosten und Süden sowie Lompret und Verlinghem im Nordwesten.

Stadtteile

Lambersart besteht aus 7 Stadtteilen:

  • Le Bourg-Mairie
  • Le Canon d’Or-Champs de course
  • Le Canteleu
  • La Cessoie-Conquérants
  • Le Nord-Ouest
  • Le Pacot-Vandracq
  • 7. Stadtteil oder Quartier des Muchaux (im Aufbau)

Das Wappen von Lambersart

Blason de la ville de Lambersart (59) Nord-France.svg

Das Wappen von Lambersart zeigt drei in Rot gehaltene Streifen aus Hermelinpelz, von denen der erste mit 3, der zweite mit 6 und der dritte wiederum mit 3 goldenen Muscheln bestückt ist.

Besonders erwähnenswert ist dabei, dass das Wappen von Lambersart in Wirklichkeit eigentlich jenes des nahegelegenen Ortes La Madeleine war, was auf einen Abschreibefehler innerhalb eines Registers im Jahre 1867 zurückging.[1] Von 1909 bis 1926 führten beide Kommunen dasselbe Wappen, bis La Madeleine seines dann im Jahr 1926 änderte.[1]

Verwaltung

Im Jahre 2010 wurde die Stadt Lambersart mit dem Qualitätslabel „Ville Internet @@@@“ ausgezeichnet.[2]

Liste der Bürgermeister von 1790 bis heute

Zeitraum Name Partei Zeitraum Name Partei
1790-1792 Paul-Joseph Duribreux 1888-1892 Alfred Becquart
1792-1793 A.-J. Delplanque 1892-1897 Félix Clouet des Pesruches
1793-1795 Noël Deleplanque 1897-1916 Auguste Bonte
1795-1800 ? 1916-1925 Henri Delécaux
1800-1808 Philippe-Joseph Meurisse 1925-1929 Georges Petit
1808-1816 Athanase-Joseph Dusautoir 1929-1935 Albert Mabille de Poncheville
1816-1831 Charles Marlier 1935-1940 Charles Vancauwenberghe
1831-1833 Jean-Baptiste Masurel 1940-1944 ?
1833-1857 Charles Meurisse 1944-1947 Albert Liévin MRP
1857-1861 M. du Lac de Fugères 1947-1950 Julien Corbeil RPF
1861-1865 Louis Selosse 1950-1968 Marcel Caloone
1865-1866 Charles Cousin 1968-1973 Jules Maillot
1866-1870 Louis Lelong 1973-1988 Georges Delfosse CDS
1870-1871 Auguste Delcourt 1988-2004 Marc-Philippe Daubresse UMP
1871-1874 Casimir Becquart 2004-2005 Jacques-Yves Wambergue UMP
1874-1876 Louis Lelong seit 2005 Marc-Philippe Daubresse UMP
1876-1888 Richard Bailly

Bevölkerung und Gesellschaft

Demographie

Demographische Entwicklung

Dank der in Lambersart durchgeführten Volkszählungen ist die Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1793 bekannt:[3][4][5]

Bevölkerungsentwicklung von Lambersart zwischen 1793 und 1866
1793 1800 1806 1821 1831 1836 1841 1846 1851 1856 1861 1866
783 734 856 852 940 966 1 026 1 161 1 219 1 328 1 615 1 852
Bevölkerungsentwicklung von Lambersart zwischen 1872 und 1931
1872 1876 1881 1886 1891 1896 1901 1906 1911 1921 1926 1931
2 240 2 425 2 775 3 450 4 050 4 820 6 804 7 984 9 326 10 472 11 927 14 377
Bevölkerungsentwicklung von Lambersart zwischen 1936 und 2008
1936 1946 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2007 2008
16 197 17 675 19 092 21 807 26 833 29 614 28 494 28 275 28 133 28 543 28 410

Alterspyramide

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Kirche
Saint-Calixte

Bildungseinrichtungen

  • Collège Anne Frank

Kirchen in Lambersart

Die Kirchen Saint-Calixte, Notre-Dame de Fátima, Saint-Sépulcre und das Pfarrzentrum Saint-Gérard bilden die katholische Kirchengemeinde Sainte Trinité, deren Pfarrer Jean-François Bordarier ist.
Die Pfarrei Sainte Trinité ist Teil des Dekanats Rives de la Deûle (die Ufer der Deûle), das zum Erzbistum Lille gehört.

Umwelt

Naturnahe Gestaltung des kanalisierten Ufers der Deûle

Die dicht bebaute und bewohnte Stadt soll dennoch grün und baumbewachsen sein und profitiert von der Nähe des Bois de la Citadelle und der Steilufer der Deûle, die seit den 2000er Jahren zu Objekten einer ökologischen Grünanlagenpflege wurden. Einige Parks sowie einige öffentliche und zahlreiche private Gärten bieten zwar einer Vielzahl von Vögeln Unterschlupf, aber die Zahl von Bienen, Schmetterlingen und vieler anderer Insekten hat seit den 1960er und 1970er Jahren doch stark abgenommen.

Die staatliche französische Wasserstraßenverwaltung VNF, deren Verwaltung zum Teil in Lambersart ansässig ist, ließ bereits in den 1990er Jahren die Steilufer der stark kanalisierten Deûle umgestalten und mit naturnahen Lagunen versehen (→ siehe auch das Bild links), was einer der ersten Versuche seiner Art in der Region Nord-Pas-de-Calais und in Frankreich überhaupt war.
Als Folge dieser Maßnahme zirkuliert das Wasser, parallel zur Fließrichtung der kanalisierten Deûle, durch die Lagunen des Uferbereichs und reinigt sich dabei. Wasser- und Sumpforganismen finden hier eine gegen Schiffsbrandung (Verdrängungswellen) schützende Umgebung, die nun den ursprünglichen Lebensraum, der durch künstliche Uferbegradigungen und Schiffsbrandung zerstört worden war, ersetzt.

Städtebauliches und kulturelles Erbe

Viele kleine Häuser im Art déco-Stil haben den Zweiten Weltkrieg überdauert.

Städtebau

Lambersart ist seit dem 19. Jahrhundert eine reiche Wohn-Stadt, wo sich nicht wenige Industrielle der Region Residenzen bauten, oft von Gärten umgeben, möglichst an der Deûle oder etwas ländlich. Die infolge des Bevölkerungswachstums zunehmende Verstädterung der Vorortlandschaft von Lille ließ Felder und Wiesen verschwinden, aber die Stadt Lambersart bewahrte sich eine Architektur, die an manche Badeorte in der Region erinnert, wie z.B. Le Touquet oder Malo-les-Bains.
Wie fast überall in der Region Nord-Pas-de-Calais dominieren auch hier die roten Klinker (wie übrigens auch in weiten Teilen Belgiens, der Niederlande, Nord- und Westdeutschlands), aber der Stil der Häuser hat doch seine Eigentümlichkeiten. Als weitere Besonderheit dieses Städtchens fallen vergleichsweise kleine Straßen auf, die als «avenue» oder «boulevard» bezeichnet werden. Unter den bemerkenswerten Gebäuden sind dabei besonders hervorzuheben:

  • Das Château de la Cessoie
  • Das Château des Ormes
  • Die Ferme du Mont Garin
  • Die Villa Saint-Charles befindet sich auf der Avenue de l'Hippodrome Nr. 193 und wurde 1893 durch den Architekten Victor Mollet für seinen Onkel Charles Mollet gebaut. Diese im neoflämischem Stil errichtete Residenz, die sozusagen das architektonische Highlight dieser Straße darstellt, ist typisch für den Eklektizismus der Architektur in der Region Lille zur Zeit der Belle Époque. Seit dem Jahr 2000 steht das Gebäude als «monument historique» unter Denkmalschutz.[6]
  • Die Villa Saint-Georges befindet sich auf der Avenue de l'Hippodrome Nr. 218 und wurde 1897 durch den Architekten Albert Baert erbaut. Sie steht als «monument historique» seit 2001 unter Denkmalschutz.[7]
  • Das Haus Art-Déco, auf der Avenue Bailly-Ducroquet Nr. 60, vom Architekten Alphonse Stevens, seit dem Jahr 2000 als «monument historique» unter Denkmalschutz.[8]
  • Die Villa Sdez auf der Avenue de l'Hippodrome Nr. 308, wurde 1932 durch den Architekten Marcel Boudin errichtet und steht seit 2001 als «monument historique» unter Denkmalschutz.[9]

Parkanlagen

  • Das Castel Saint-Gérard
  • Der Parc de la Cessoye
  • Der Parc des Charmettes
  • Der Parc du Clos Saint-Pierre

Sendeturm

Sender Lambersart
Sendeantennen an der Funkturmspitze

Der Sender Lambersart ist zwar schwächer als der von Bondues, versorgt dafür aber seit dem 31. März 2005 die Einwohner des Stadtverbands Lille Métropole und auch einiger Randgebiete mit dem digitalen terrestrischen Fernsehprogramm (DVB-T), was in Frankreich als TNT (télévision numérique terrestre) bezeichnet wird. (Ende 2006 konnten 63% der französischen Bevölkerung DVB-T empfangen, bis dahin waren 4 Millionen DVB-T-Receiver in Frankreich verkauft worden. Im Département Nord empfängt hingegen nur ein Viertel der Bevölkerung das DVB-T, weil sich aus der grenznahen Lage (zu Belgien) eine Art Gedränge um die TV-Frequenzen entwickelt hat und es Schwierigkeiten bei den grenzüberschreitenden Verhandlungen zu dieser Sache gibt.)

Bibliothek

  • Die Bibliothèque pour Tous (Bibliothek für alle), rue du Bourg

Kino

  • Das Ciné Lambersart, place Félix Clouet

Museum und Ausstellungsstätte

  • Das Colysée ist ein der zeitgenössischen Kunst gewidmeter Ort. Das Bauwerk wird von zwei Dreiecken aus Holz und Glas gebildet, die durch eine imposante Treppe aus Metall voneinander getrennt sind. Das Colysée wurde anlässlich der kulturellen Veranstaltung Lille 2004 am Ufer der Deûle errichtet (Lille war 2004 europäische Kulturhauptstadt). Diese architektonische Verrücktheit ist das einzige Gebäude von insgesamt einem Dutzend, das in allen seinen Teilen ausschließlich für Lille 2004 errichtet worden war. Es handelt sich um ein Werk von Pierre-Louis Carlier, Architekt der Hauptfassade der Kathedrale Notre-Dame de la Treille in Lille. Das Gebäude des Colysées zeichnet sich durch lineare Formen aus und ordnet sich in eine natürliche Umgebung von 3 000 m² ein, die aus einem Garten («mosaïque» genannt) und einem Feuchtbiotop besteht. Das Colysée ist heute eine Ausstellungs- und Freizeitstätte, die seit Mai 2005 eine permanente Ausstellung (Centre d’interpétation de la Deûle) beherbergt.

Sport

  • Stadion: Stade Guy Lefort
  • Sporthalle: Halle de sport du Béguinage
  • Sporthalle: Halle de sport Sainte-Cécile

Musik und Theater

  • Konzerte werden oft im Salle du Pré fleuri veranstaltet.

Mit Lambersart verbundene Persönlichkeiten

  • Henri Auguste Calixte César Serrur: Maler, 1794 geboren in Lambersart, 1865 in Paris gestorben. Zu seinen bekanntesten Werken zählen...
- La Mort de Mazet (Musée de Cambrai)
- Ajax (Musée des Beaux-Arts de Lille)
- Bataille sous le murs de Nicée (Kreuzfahrersäle im Château de Versailles)
- Eine Galerie mit den Portraits von 9 Päpsten von 1839/40 (Papstpalast Avignon)
  • Jean Baratte: Fußballspieler
  • Jean Vercoutter: Ägyptologe
  • Marc-Philippe Daubresse: Abgeordneter, Minister für Jugend und aktive Solidarität Nicolas Sarkozy seit März 2010.
  • Léonce Hainez: Hauptarchitekt des Départements Nord (1866-1916), in Lambersart gestorben.
- das Théâtre Sébastopol (Lille)
- das Präfekturgebäude von Lille
- das Familiensanatorium von Montigny-en-Ostrevent
... sind einige seiner Werke. Eine wichtige Übersicht über diesbetreffende private Archive findet sich in den Archiven des Départements Nord im Internetauftritt der Direction des Archives de France.[10]

Städtepartnerschaften

Es bestehen Städtepartnerschaften mit

Quellen

  1. a b Isabelle Ellender: L'énigme du vrai-faux blason de Lambersart enfin résolue !, La Voix du Nord, 20. Oktober 2010
  2. Offizielle Website des Verbandes Villes Internet. Abgerufen am 4. Dezember 2010 (pdf, französisch).
  3. 1793-1962: École des hautes études en sciences sociales (EHESS):
    Des villages de Cassini aux communes d'aujourd'hui, abgerufen am 29. Juli 2010
  4. 1968-2007: Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE):
    Évolution et structure de la population, abgerufen am 29. Juli 2010
  5. 1968-2007: Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE):
    Populations légales 2007 de la commune de Lambersart, abgerufen am 5. Dezember 2010
  6. Ministère de la Culture et de la Communication, Base Mérimée:
    Requête ((PA59000061) :REF )
  7. Ministère de la Culture et de la Communication, Base Mérimée:
    Requête ((PA59000077) :REF )
  8. Ministère de la Culture et de la Communication, Base Mérimée:
    Requête ((PA59000060) :REF )
  9. Ministère de la Culture et de la Communication, Base Mérimée:
    Requête ((PA59000069) :REF )
  10. Archives de France:
    Archives du cabinet d'architecture Léonce Hainez, architecte départemental

Weblinks

 Commons: Lambersart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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