Landanschluss

Landanschluss

Als Landanschluss (engl. dockside connection) wird vornehmlich bei Wasserfahrzeugen, wie Booten und Schiffen, eine Anschlussmöglichkeit des stromversorgenden Bordnetzes an das Landstromnetz während der Hafen- oder Werftliegezeit mittels entsprechender Landanschlusskabel und den entsprechenden Steckverbindungen bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Praxis

Steckverbindungen, wie sie in der Binnenschifffahrt häufig verwendet werden

Die elektrische Energie für den Bordbetrieb auf Schiffen in Häfen und Werften wird durch bordeigene Generatoren erzeugt. Um die Abgas- und die Abwärmebelastung durch die zu diesem Zweck laufenden Dieselmotoren zu reduzieren, wurde die Aufgabe gestellt, Schiffe im Hafen über einen Landanschluss aus dem Landstromnetz zu versorgen. Grund für diese Maßnahme war und ist eine Einsparung von Brennstoff für die meist mit Diesel betriebenen Generatoren und die Verringerung der Emissionsbelastung der Umwelt durch Abgase, Lärm und Abwärme.

In der Sportschifffahrt und Binnenschifffahrt wird dies seit längerer Zeit durch die Bereitstellung von Landanschlüssen in Form von Steckverbindern und IEC 60309-Steckverbindungen an deren Liegestellen realisiert. Für die Seeschifffahrt gibt es vorbereitende Maßnahmen. Da die meisten Bordnetze von Seeschiffen auf einem 60 Hertz-System[1] basieren, werden Anpassungen entwickelt.

Probleme

Da die Anschlussleistung von einigen Schiffstypen wie Kühlcontainerschiffen und großen Kreuzfahrtschiffen extrem hoch ist (5.000 - 12.000 kW), werden dafür sehr hohe Investitionen benötigt. Die Liegezeit und damit die Anschlusszeit dauert selten länger als 24 Stunden, d. h. der Kilowatt-Stundenpreis wird extrem hoch sein, damit sich die Investitionen rechnen. Außerdem sind Sicherheitseinrichtungen notwendig, damit Kurzschlüsse nicht im jeweils anderen Netz unzulässige Störungen verursachen. Daher werden Alternativen untersucht wie z. B. der Betrieb mit dem Brennstoff Gas, der bessere Abgaswerte als viele Landkraftwerke ermöglicht. Auch der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung mit Schiffs-Dieselgeneratoren liegt mit rund 40% auf ähnlichem Niveau, wie die meisten Landkraftwerke.

Inzwischen (d. h. seit 2010) sind neue Vorschriften bzgl. des Schwefelgehalts für die Brennstoffe der Dieselgeneratoren im Hafen in Kraft getreten, die nur noch 0,1% Schwefel erlauben. Auch die Vorschriften zu den Stickoxidemissionen von Schiffen wurde verschärft und die Grenzwerte reduziert.

Siehe auch Umweltschutz in der Seeschifffahrt

Literatur

  • Prof. Dr. K. Schwitalla, Prof. Dr. U. Scharnow: Lexikon der Seefahrt. diverse Jahrgänge, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, ISBN 3-344-00190-6.

Einzelnachweise

  1. Erläuterung zum System

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