Landwüst

Landwüst
Landwüst
Koordinaten: 50° 16′ N, 12° 20′ O50.27083333333312.330833333333600Koordinaten: 50° 16′ 15″ N, 12° 19′ 51″ O
Höhe: 600 m ü. NN
Einwohner: 329 (1990)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 08258
Vorwahl: 037422

Landwüst ist ein Ortsteil von Markneukirchen im Vogtland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

St. Laurentiuskirche in Landwüst

Das Dorf liegt am Nordosthang des Wirtsberges (664 m) im Elstergebirge in einer Höhe zwischen 570 m und 640 m. Die Grenze zu Tschechien ist im Südosten nur knapp zwei Kilometer von Landwüst entfernt.

Nachbarorte sind im Nordwesten das ebenfalls zu Markneukirchen gehörende Schönlind sowie der nordöstlich gelegene Erlbacher Ortsteil Wernitzgrün. Im Süden grenzt Bad Brambach mit den beiden Ortsteilen Rohrbach und Hennebach an Landwüst. Westlich liegt das wenig besiedelte Tal des Rauner Baches, durch das die Bundesstraße 92 von Adorf zum tschechischen Grenzübergang Vojtanov/Schönberg führt.

Geschichte

Der Ort wird als Lantwste im Jahre 1319 erstmals urkundlich erwähnt, 1542 taucht der Name Landtwuest auf. Die adligen Herren von Landwüst werden mit Bernhard Hermann von Landwüst 1325 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Das ehemalige Rittergut wurde frühzeitig aufgelassen, in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts verschwinden die von Landwüsts aus dem Vogtland.

An der alten Straße von Adorf nach Eger gelegen, war Landwüst oftmals von den negativen Folgen kriegerischer Ereignisse betroffen. 1385 verwüsteten fränkische Feudalherren mordend und brandschatzend den Ort. Meißnische Söldner besetzten Landwüst im 15. Jahrhundert um von hier aus die Grenzdörfer zu „verhauen“ und Schanzen anzulegen. Im Dreißigjährigen Krieg forderte die Pest zahlreiche Opfer. Während des Bauernkrieges 1525 war Landwüst Mittelpunkt des Aufstandes im Oberen Vogtland.

Landwüst wurde im Jahr 1999 per Gesetz ein Ortsteil von Markneukirchen.[2]

Sehenswürdigkeiten

Taubenhaus im Vogtländischen Freilichtmuseum
  • Vogtländisches Freilichtmuseum Landwüst, wurde 1968 eröffnet. Darstellung der Arbeits- und Lebensweise der ländlichen Bevölkerung im Oberen Vogtland vom Anfang des 19. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu besichtigen sind mehrere Gebäude, die zum Teil in der Zeit vor 1800 entstanden sind. An einem 1782 erbauten Wohnstallhaus ist ein typischer Egerländer Fachwerkgiebel mit Giebelumgebinde zu sehen.
  • Aussichtsturm auf dem 664 m hohen Wirtsberg. Das Gebäude wird wegen seiner Form im Volksmund „Zitronenpresse“ genannt.
  • St. Laurentius Kirche am südlichen Ortseingang mit einer Orgel des Adorfer Orgelbaumeisters Trampeli
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
  • Kursächsische Postmeilensäule, Viertelmeilenstein von 1725 mit der Reihennummer 79 an der Schönlinder Straße Abzweig Rauner Straße, Nachbildung einer Ganzmeilensäule vor dem Museum
  • Schwedenschanze, zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges angelegte Verteidigungsanlage, 1632 verstärkt

Weblinks

 Commons: Landwüst (Markneukirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Akademie der Wissenschaften der DDR: Das Obere Vogtland, Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme, Akademie-Verlag, Berlin 1976

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A, 41. Jg. 1942
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999

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