Leisure 17

Leisure 17
Leisure 17 Segelzeichen
Leisure 17.jpg
Technische Daten (Überblick)
Schiffstyp: Segelyacht
Länge (ü.a.): 5,18 m
Breite (ü.a.): 2,13 m
Tiefgang: 0,65/1,00 m
Rumpfgeschwindigkeit: 5,3 kn
Leergewicht: 670 kg
Masthöhe: 6,1 m
Antriebsart: Segel / Außenboarder
Passagierkapazität: 2 - 4
Baujahre: 1965 - 1990
Bauwerft: Cobramold Ltd, Großbritannien

Leisure 17 ist eine Serie von Sportbooten der britischen Firma Cobramold Ltd (die später in Brinecraft Ltd umbenannt wurde). Die Yacht ist hauptsächlich für Fahrten in küstennahen Gewässern geeignet. Die Kimmkielversion ist aufgrund ihres geringen Tiefgangs und der Fähigkeit zum Trockenfallen für Fahrten in Tidengewässern gebaut. In Deutschland ist die Leisure 17 im Wattenmeer sehr beliebt.

Trockengefallene Leisure 17 am Alten Anleger in Spiekeroog

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Werbeprospekt der Leisure 17 aus den 1970er Jahren
Leisure 17 KK
Leisure 17 SL

Segelyachten der Leisure 17-Serie wurden in den Jahren 1965 bis 1990 gebaut, insgesamt wurden ca. 4500 Einheiten produziert. Das Boot hat einen im Handauflegeverfahren hergestellten glasfaserverstärkten Kunststoff-Rumpf mit einer Qualität von mindestend 1836 Gramm pro m² (6 oz./feet²) sowie einen Kiel aus Gusseisen. Die Leisure 17 wurde als Kimmkielversion (Leisure 17 KK) mit 65 cm Tiefgang und Mittelkielversion (Leisure 17 MK) mit 100 cm Tiefgang gebaut, wobei wesentlich mehr Kimmkieler gebaut wurden. Ab 1980 wurde die Leisure 17 SL mit einem neuen Design vermarktet, der Aufbau wurde etwas höher und die Kajüte etwas geräumiger.

Deck

Das Cockpit bietet bei gutem Wetter bequem Platz für vier Personen. Zwischen Cockpit und Heck befindet sich eine geräumige Backskiste, wobei einige Schiffe auch mit einer zweiten Backskiste unter einer der Duchten ausgestattet waren. Die Leisure 17 hat in der Regel keine Seereling, jedoch zumeist einen Bug- und Heckkorb, die in unterschiedlichen Ausführungen existieren. Auf dem Vorschiff führt bei älteren Schiffen ein Rohr die Ankerkette in den darunter liegenden Kettenkasten, ein anderes Deckslayout weist in der Vorpiek einen geräumigen Ankerkasten auf, der durch eine große Klappe vom Vorschiff aus zugänglich und vom Innenraum vollständig abgetrennt ist.

Besegelung und Rigg

Rigg der Leisure 17

Die Leisure 17 ist als toppgetakelte Sloop getakelt und kann mit einem Großsegel sowie mit Sturmfock, Fock, Genua oder Spinnacker gesegelt werden. Das Großsegel kann um den drehbaren Baum mit einem Schneckenreff gerefft werden. Wird das Segel gerefft, kann der Baumniederholer nicht mehr eingesetzt werden. Inzwischen sind einige Boote von ihren Besitzern auch mit Rollgenua und (selten) auch Rollgroßsegel nachgerüstet worden, das Schneckenreff kann leicht durch ein herkömmliches Bindereff ersetzt werden.

Der Mast besteht aus einem unverjüngtem Aluminiumprofil und besitzt ein Salingspaar mit Ober- und Unterwanten, das Achterstag ist über eine Hahnepot angeschlagen. Für die Leisure 17 gab es auch ein um etwa 30 cm höheres Binnenrigg. Zum Legen und Stellen des Mastes können die Unterwanten angeschlagen bleiben. Als Großschotführung kann zwischen Cockpit und Backskiste eine Travellerschiene vorhanden sein, auch für die Fockschot gibt es auf den Seitendecks Travellerschienen. Zum Dichtholen der Vorsegel waren ursprünglich einfache Knarrpoller und Curry-Klemmen verbaut, die Fallen werden nach Altvätersitte ohne Winschen auf Klampen am Mast belegt.

Segel Segelfläche in
Großsegel 7,7
Genua (Segel) 9,3
Fock 6,0
Sturmfock 3,7
großer Spinnaker 19,3
kleiner Spinnaker 13,9

Motorisierung

Als Motor kommt bei den meisten Leisure 17 ein Außenborder zum Einsatz. Mit 3,68 kW Motorleistung kann die Rumpfgeschwindigkeit bereits erreicht werden.

Kajüte

Der Aufbau einer Leisure 17
Chaos im Inneren einer Leisure 17

Die Kajüte der Leisure 17 besteht nur aus einem einzigen Raum, der von der Vorpiek bis zum Niedergang mit einer Innenschale verkleidet ist, je nach Herstellungsort und -datum kann die Ausbauqualität variieren. Die Sitzbänke des Salons lassen sich als Kojen nutzen. Zusätzlich befinden sich unter den Sitzbänken des Cockpits zwei Hundekojen. Das Boot wurde als Familienboot für vier Personen gebaut und verkauft, in der Praxis bietet die Leisure 17 jedoch nur Schlaf- und Lebensraum für maximal zwei Personen.

An der Maststütze kann ein schwenkbarer Tisch montiert werden. Unter dem Niedergang kann ein ausziehbarer Kocher eingebaut sein, für diesen gibt es in der Backskiste eine eingeformte Mulde zur Aufnahme einer Gasflasche. Diese Lagerung ist allerdings inzwischen nicht mehr statthaft, da evtl. austretendes Gas nicht abfließen kann. Unter den Sitzbänken des Salons befinden sich Stauräume, hinter den Rückenpolstern sind als Staufächer sog. „Schwalbennester“ vorhanden.

Im Vorschiff kann unter einer Abdeckung eine Chemie- oder Trockentoilette eingebaut sein, die keinen Abfluss nach außen aufweist; die Nutzung dieser Örtlichkeit stellt sich allerdings für größere Personen aufgrund der geringen Deckenhöhe und der sich unmittelbar davor befindlichen Maststütze als kaum durchführbar dar.

Das ursprüngliche Deckslayout verfügt über Plexiglasfenster („Perspex“), die mit Gummirahmen und Kederleisten eingesetzt sind. Die SL-Version hat verklebte Fenster bekommen. Einige Boote sind mit einer hölzernen Gräting als Bodenbelag ausgerüstet, allerdings schließt die Innenschale auch den Bodenbereich mit ein. Eine Bilge im klassischen Sinne existiert nicht.

Interessantes

John Adams 1968 auf seiner Leisure 17

Die Leisure 17 ist trotz ihrer geringen Größe erstaunlich seegängig. Bewiesen hat dies John Adam, der 1967 mit einer Leisure 17 auf seiner Reise von England nach Kuba den Atlantik innerhalb von 32 Tagen überquerte.[1]

Eine Besonderheit der Leisure 17 ist ihr kleiner Trailer, auf dem das Boot rückwärts, Heck an Heck mit dem Zugfahrzeug auf den beiden Kielen und der Kielhacke steht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John Adams überquert den Atlantik - Homepage von Windpilot

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