Levins Mühle

Levins Mühle
Filmdaten
Originaltitel Levins Mühle
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1980
Altersfreigabe FSK o. A.
Stab
Regie Horst Seemann
Drehbuch Horst Seemann
Musik Horst Seemann
Kamera Jürgen Kruse
Schnitt Bärbel Bauersfeld
Besetzung

Levins Mühle ist ein deutscher Spielfilm von Horst Seemann aus dem Jahr 1980. Der Film ist eine Literaturverfilmung nach dem Roman „Levins Mühle: 34 Sätze über meinen Großvater“ von Johannes Bobrowski.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung des Films spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in einem Dorf in Westpreußen, in dem Deutsche, Polen, Juden und Zigeuner leben. Johann, der reiche, deutsche Mühlenbesitzer, meint Sonderrechte zu haben. Der jüdische Bootsmüller Levin ist ihm ein Dorn im Auge. Deshalb öffnet er das Wehr, damit dessen Mühle weggeschwemmt wird. Alle restlichen Dorfbewohner solidarisieren sich. Ohne Erfolg versuchen sie sich mit einer Klage vor Gericht zu wehren. Die Klage wird jedoch abgewiesen, die Zigeuner werden verjagt, die polnischen Mühlenarbeiter entlassen, Josepha, die Predigersfrau, geht ins Wasser – zerbrochen an einer herzlosen Welt. Trotzdem ist es nicht mehr wie zuvor: Der Mühlenbesitzer Johann wird moralisch verurteilt. Sein Dasein im Dorf ist ihm verleidet. Deshalb zieht er weg in die Stadt. Somit ist sein Sieg ebenfalls eine Niederlage.

Kritiken

„Die Geschichte eines Mühlenbesitzers, der 1874 in einem kleinen westpreußischen Dorf seinem Konkurrenten, einem jüdischen Müller aus Polen, die Bootsmühle zerstört. Im Prozess kommt der Jude nicht zu seinem Recht. Eine ätzende Attacke auf religiöse Scheinheiligkeit und deutschnationale Gefühle. Gemessen an der sprachlichen Kunstfertigkeit der Vorlage ist die Verfilmung nur bedingt gelungen; bemerkenswert erscheint die Umsetzung der bildhaften Romanelemente, der Atmosphäre und des Lebensgefühls der Personen. In erster Linie allerdings bestechen die exzellenten schauspielerischen Leistungen.“

Lexikon des Internationalen Films [1]

Auszeichnungen

Auf dem Nationalem Spielfilmfestival der DDR von 1982 wurden Käthe Reichel als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Außerdem wurde Horst Seemann für seine Regiearbeit der Spezialpreis der Jury verliehen.

DVD-Veröffentlichung

Im Oktober 2006 wurde der Film von der Icestorm Entertainment GmbH auf DVD veröffentlicht.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Internationalen Films - Levins Mühle
  2. Amazon.com - Levins Mühle

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