Chargekarte

Chargekarte
Kreditkarten

Eine Kreditkarte ist eine Karte zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Sie ist weltweit einsetzbar, sowohl im realen täglichen Geschäfts- wie Privatleben als auch bei Online-Geldtransaktionen. Sie wird im Fall von MasterCard oder Visa von Banken in Zusammenarbeit mit den Kreditkartenorganisationen ausgegeben, oder – im Falle von Diners und American Express – direkt von der Kartengesellschaft. Diese vier Gesellschaften teilen sich den gesamten europäischen Kreditkartenmarkt. Der Name Kreditkarte entstand aus der Tatsache, dass Kreditkarten dem Karteninhaber oftmals einen Kredit gewähren.

Erwähnt wurde der Begriff Kreditkarte das erste Mal im Jahre 1887 im Science-Fiction-Roman Looking Backward von Edward Bellamy.

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Mit dem Begriff Kreditkarte werden in den deutschsprachigen Ländern sowohl echte Kreditkarten als auch Chargekarten, Daily-Chargekarten, Scheckkarten bzw. Debitkarten und Prepaidkarten bezeichnet (zu den jeweiligen Begriffen s. u.). Im Allgemeinen werden nur solche Debit- und Prepaidkarten als Kreditkarten angesehen, die das Akzeptanzzeichen einer der Kreditkartenorganisation besitzen und daher überall dort akzeptiert werden, wo auch mit echten Kreditkarten und Chargekarten gezahlt werden kann. Allerdings wird der Begriff in anderen Teilen der Welt in abweichender Weise verwendet, so werden in englischsprachigen Ländern nur klassische Kreditkarten als credit card bezeichnet. Andere Karten, wie beispielsweise Debit- oder Chargekarten, werden unabhängig davon ob sie das Akzeptanzzeichen einer der Kreditkartenorganisation besitzen grundsätzlich als eigenständige Formen kartenbasierter Zahlungsmittel angesehen.

Bei einer echten bzw. klassischen Kreditkarte erhält der Karteninhaber monatlich eine Abrechnung über sämtliche erworbenen Waren und Dienstleistungen (Rechnungen im umsatzsteuerrechtlichen Sinn erhält der Karteninhaber nur vom jeweiligen Händler/Dienstleister). Diese kann sofort beglichen oder in Raten abgezahlt werden. Letztere Möglichkeit, der so genannte Revolving Credit, wurde durch Kreditinstitute bisher vornehmlich im anglo-amerikanisch geprägten Raum angeboten, erfreut sich aktuell jedoch insbesondere auch in Deutschland wachsender Beliebtheit.

Bei einer Chargekarte erhält der Karteninhaber monatlich eine Rechnung, die sofort bzw. innerhalb einer Frist von bis zu 30 Tagen fällig ist. Der Kunde erhält also für den Zeitraum zwischen der Bezahlung einer Ware und der Fälligkeit der Rechnung einen zinslosen Kredit mit sehr kurzer Laufzeit.

Bei einer Debitkarte erfolgt nach Bezahlung eine sofortige Belastung des Karteninhabers (in der Regel über das Girokonto des Karteninhabers). In Deutschland ist die gängigste Debitkarte die Maestro-Karte (von MasterCard ausgegeben). Ein anderes Beispiel ist die im deutschsprachigen Raum weniger verbreitete VISA-Electron-Karte (von Visa ausgegeben). Diese Karten können mangels Hochprägung (s. Technik/Karte) nicht überzogen werden, besitzen eigene Akzeptanzzeichen und daher auch ein eigenes Netz von Akzeptanzstellen. Aus diesem Grund werden sie allgemein nicht als Kreditkarten angesehen. Daneben gibt es aber auch MasterCard- und Visa-Debitkarten (vor allem in den USA verbreitet) welche als Kreditkarten angesehen werden, da sie das Kreditkarten-Akzeptanzzeichen dieser Organisationen besitzen. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, sind diese Karten nicht von Chargekarten oder echten Kreditkarten zu unterscheiden, in anderen Ländern, beispielsweise in den USA oder Großbritannien sind solche Karten dagegen generell durch den zusätzlichen Aufdruck Debit gekennzeichnet. In beiden Fällen sind sie aber nahezu immer mit Hochprägung versehen und daher überziehbar.

Eine Daily-Chargekarte ist eine Kombination aus einer Charge- und einer Debitkarte. Die Abrechnung erfolgt über ein technisches Kartenkonto, das im Guthaben geführt werden kann. Zusätzlich wird ein zulässiger monatlicher Kreditrahmen eingeräumt. Während man Guthaben hat, werden die Umsätze dem Kartenkonto sofort belastet. Beim aufgebrauchten Guthaben kann zusätzlich der Kreditrahmen genutzt werden. Nach der Monatsabrechnung werden alle Soll-Beträge sofort vom Referenzkonto des Karteninhabers (meistens einem Girokonto) per Lastschrift eingezogen. Damit kommen keine Verzugszinsen, wie bei dem Revolvierenden Kredit der Chargekarten, zustande.

Bei einer Prepaid-Kreditkarte muss vor dem Bezahlen ein Betrag auf die Karte eingezahlt werden, diese Karten gewähren also keinen Kredit. Sie werden trotzdem zu den Kreditkarten gezählt, da sie generell überall dort akzeptiert werden, wo auch mit anderen Arten von Kreditkarten gezahlt werden kann. Zu den wenigen Ausnahmen gehören z. B. Autovermieter, die Prepaid-Kreditkarten meist nicht akzeptieren. Im deutschsprachigen Raum sind diese Karten in aller Regel nicht mit einer Hochprägung versehen. In einigen anderen westeuropäischen Ländern gibt es allerdings durchaus auch Prepaid-Kreditkarten mit Hochprägung. Das bei diesen hochgeprägten Karten technisch mögliche Überziehen des Kartenkontos hat neben dem sofortigem Verlust der Karte meist auch relativ hohe Vertragsstrafen zur Folge.

Zu beachten ist, dass der Begriff Kreditkarte international nicht einheitlich verwendet wird. So ist es z. B. in englischsprachigen Ländern üblich, nur echte Kreditkarten und (teilweise) Prepaid-Kreditkarten als credit card zu bezeichnen, wobei letztere nur ihres Namens wegen zu den Kreditkarten gerechnet werden und diese Sichtweise keineswegs unumstritten ist. Andere Karten wie Debitkarten oder Chargekarten werden dagegen generell als eigenständige Zahlungsmittel-Typen angesehen, unabhängig davon ob sie ein Kreditkarten-Aktzeptanzzeichen besitzen.

Die gängigste Kreditkartenart in Deutschland ist eine Visa-, AMEX- oder MasterCard-Chargekarte. Das Kreditkartengeschäft besteht wie auch das Debitkartengeschäft aus dem Issuing, der Kartenausgabe, und dem Acquiring, der Akzeptantenabrechnung.

Gebühren

Händler

Die Gebühren bzw. Transaktionskosten trägt der Händler, bei dem der Karteninhaber seine Waren oder Dienstleistungen erwirbt. Sie werden in Form eines Abschlags (Disagio) erhoben. Die Höhe des Disagios ist je nach Branche und Transaktionsvolumen des Verkäufers unterschiedlich und üblicherweise von der Kreditkartengesellschaft vorgegeben. In Ausnahmefällen kann der Händler hierüber auch verhandeln. Üblich sind 3 % bis 5 % plus eine fixe Pauschale (0,10–0,25 Euro) pro Transaktion − je nach Branche kann der Satz aber auch nur bei 1 % oder bis zu 10 % sein. Zusätzlich entstehen dem Verkäufer monatliche Fixkosten durch die Bereitstellung der Systeme. Einzelne Vertragspartner mit sehr hohem Transaktionsvolumen erhalten von den Kreditinstituten gelegentlich auch Sonderkonditionen. Als Gegenleistung gewährt das ausgebende Kreditinstitut dem Verkäufer bei Einhaltung aller Verfahrensanweisungen eine Zahlungshaftung, auch Delkredere genannt. Grundsätzlich gilt aber, dass die Gebühren wesentlich höher sind als bei der Zahlungsabwicklung mit einer Maestro- oder ec-Karte.

Käufer/Karteninhaber

Viele Kreditinstitute geben Kreditkarten kostenlos an ihre Kunden aus. Manche verlangen einen gewissen Umsatz auf der Kreditkarte, damit diese für den Kunden kostenlos ist. Andere verlangen eine Jahresgebühr. Es gibt auch die Möglichkeit, sogenannte Motivkarten zu erwerben, welche dann einmalig etwa 10 bis 15 Euro mehr kosten.

Kreditkarten werden entweder von einer Bank (MasterCard, Visa, JCB) oder einem Kreditkarteninstitut (AMEX, Discover, Diners Club) an den Karteninhaber ausgegeben. Voraussetzung zum Erhalt einer Kreditkarte ist eine ausreichende Bonität, die häufig in Form regelmäßiger Zahlungseingänge nachgewiesen werden muss. Hierbei gibt es eine Ausnahme, die neuen Prepaidkarten – für sie ist keine positive Bonität erforderlich.

Dachmarkengesellschaften

Es existieren aktuell folgende Kreditkarten:

International ausgegeben:

Regional ausgegeben:

Die Dachmarkengesellschaften MasterCard und Visa sind nach einem Vereinsprinzip aufgebaut. Banken, die diese Kreditkarten ausgeben, sind Mitglieder. In verschiedenen nationalen, regionalen (Europa, Amerika, usw.) und globalen Gremien finden dann Abstimmungen über gemeinsame Standards (bezüglich Technik, Branding usw.) statt.

Kreditkartenakzeptanz

Für den Einsatz der Kreditkarte ist es erforderlich, dass die Karte auch vom Händler bzw. Geldautomaten akzeptiert wird. Am weitesten verbreitet sind MasterCard und Visa mit jeweils etwa 400.000 Akzeptanzstellen in Deutschland und etwa 50.000 Bargeldautomaten bzw. weltweit bei 23 Mio. Akzeptanzstellen und 800.000 Bankautomaten (ATM). Kreditkarten werden von Vertragsunternehmen sowohl in Deutschland als auch an Akzeptanzstellen weltweit akzeptiert. Das Land mit der höchsten Akzeptanzrate sind die Vereinigten Staaten.

Technik

Karte

Die Kreditkarte ist eine aus Plastik (meist PVC) hergestellte Karte im Format einer Scheckkarte (ISO 7810). Auf der Vorderseite der Kreditkarte sind die Kartendaten erhaben geprägt (sog. Hochprägung), nur bei manchen Prepaid- und Debit-Karten ist dies nicht der Fall. Solche Prepaid-Karten besitzen ein vorausbezahltes Guthaben und haben, in den meisten Fällen, keine erhabene Prägung, können aber überall dort genutzt werden, wo Kreditkarten akzeptiert werden (z. T. in manchen Branchen eingeschränkt nutzbar). Die Karten ohne Hochprägung können nicht überzogen werden, weil diese mit so genannten „Imprintern“, umgangssprachlich „Ritschratsch-Geräten“, nicht genutzt werden können. Die Imprinter belasten die Karte nicht sofort, sondern erst, wenn die Transaktionsbelege vom Verkäufer bei der Kartengesellschaft eingereicht werden. Auf der Rückseite trägt jede Karte die Unterschrift des Karteninhabers und häufig eine Kartenprüfnummer (KPN) (bei American Express auf der Vorderseite). Sie hat auf der Rückseite einen Magnetstreifen, auf dem die Kartendaten gespeichert sind. Seit 2004 werden von einigen Banken und Sparkassen zusätzlich zum Magnetstreifen auch Chips auf der Vorderseite angebracht, die mittelfristig den Magnetstreifen ersetzen sollen. Bis 2010 werden wohl alle deutschen Kreditkarten (Mastercard, Visa, American Express) einen EMV-Chip bekommen, auch um die SEPA-Kompatibilität zu erreichen. Die dazugehörige Spezifikation nennt sich EMV (Europay, MasterCard, Visa). Eine weitere Neuerung, zur Erhöhung der Sicherheit, ist der Hologramm-Magnetstreifen. Die neuen Mastercard- und VISA-Karten haben nun kein Hologramm mehr auf der Vorderseite, sondern stattdessen einen Magnetstreifen, der selbst ein Hologramm ist. Dieses neue Kartendesign wurde von Visa zusammen mit der Einführung ihres neuen Logos initiiert und unmittelbar von MasterCard übernommen.

Kartendaten

Kreditkarte.
  • Name des Karteninhabers: sichtbar geprägt auf der Vorderseite (zusätzlich auf dem Magnetstreifen gespeichert)
Der BIN-Code ist in der Regel sowohl gedruckt als auch geprägt.
  • Kartennummer: eindeutige Identifikationsnummer mit üblicherweise 16 (American Express: 15) Stellen, sichtbar geprägt auf der Vorderseite und elektronisch gespeichert
    • Die ersten 4 Ziffern stehen für die Kreditkartengesellschaft: Bank Identification Number (BIN-Code)
    • Die 5. Ziffer steht für die Kreditkartenart (z. B. bei American Express: blau, grün, gold, platin)
    • Die 6. Ziffer dafür, ob es sich um eine Zweitkarte, Partnerkarte, Firmenkarte etc. handelt
    • Diese sechs Ziffern bilden den BIN-Code.
    • Die restlichen 10 Ziffern sind die Kontonummer mit der letzten Ziffer als Prüfziffer
  • Verfallsdatum: Monat und Jahr, sichtbar geprägt auf der Vorderseite (zusätzlich auf dem Magnetstreifen gespeichert)
  • Prüfziffer: CVC1 bzw. CVV1, nur auf dem Magnetstreifen gespeichert, nicht sichtbar
  • Unterschrift: sichtbar auf der Rückseite (nicht geprägt, nicht auf dem Magnetstreifen gespeichert, sondern vom Karteninhaber in ein vorgesehenes Feld zu setzen)
  • Kartenprüfnummer (CVC2 oder CVV2): sichtbar, aber weder geprägt noch elektronisch auf dem Magnetstreifen gespeichert
  • PIN: Es gibt Kreditkarten mit und ohne PIN. Mit Kreditkarten mit PIN kann man nicht nur Waren und Dienstleistungen bezahlen, sondern auch Bargeld an Geldautomaten abheben. Die PIN ist nicht vom Magnetstreifen ablesbar, sondern wird immer online beim jeweiligen Kreditkartenherausgeber abgeglichen.

Bezahlen

  • Einsatz Kreditkarte, Übertragung der Daten von der Karte durch den Verkäufer per Hand
  • MOTO (Mail Order, Telephone Order): Übermittlung der vom Karteninhaber eingegeben Daten über das Internet, per Brief, per Fax oder per Telefon. (Hierfür ist meist die Kartenprüfnummer zur Identifikation notwendig)
  • Elektronisches Auslesen bei Einsatz der Kreditkarte unter Vorlage der Karte durch den Karteninhaber vom Magnetstreifen oder Speicherchip
  • Umsatzanfrage am POS-Terminal des Händlers
  • Autorisierungsanfrage – Routing über Netzbetreiber, Acquiring-Prozessor und Visa/MasterCard Prüf-Routinen auf den technischen Systemen des Issuing-Prozessors
  • Autorisierungs-Antwort (positiv)
  • Nutzung einer mechanischen Vorrichtung (Imprinter) zum Übertragen der Hochprägung auf Papier
  • Kaufvertrag und Herausgabe, Auslieferung der Ware

Wechseln

  • Geld innerhalb einzelner, geschlossener Kartengruppen zu wechseln ist möglich. Somit müssen zwei Karteninhaber innerhalb eines geschlossenen Kartensystems zum Ausgleich gegenseitiger Verbindlichkeiten nicht den Umweg über einen herkömmlichen Geldtransfer gehen. Das spart Zeit und Kosten, welche z. B. bei einer Einzahlung auf ein fremdes Konto entstehen könnten.

Annehmen

  • Geld direkt auf die Karte annehmen zu können, ist möglich. Das entscheidende Merkmal ist die Geschwindigkeit des Transfers, woraus eine schnelle Verfügbarkeit in Echtzeit auf der Karte und somit Auszahlmöglichkeit per Bankautomat möglich wird. Interessant wird es, wenn es sich gerade um ausländische Transaktionen und Zahlungsanweisungen für Produkte und Dienstleistungen in umgekehrter Richtung, z. B. Gewinnauszahlung oder Gelderstattung aus Reklamationen etc. handelt. Auch kann ein Karteninhaber nunmehr schon deshalb schneller über sein Geld weltweit verfügen, da der Weg des Geldes zwischen dem Zahlungspflichtigen und dem Karteninhaber nicht mehr über den Transferumweg der Bank geht. Auch Fehlbuchungen und Verzögerungen jeglicher Art werden dadurch unterbunden, da die Transaktion innerhalb des geschlossenen Kartensystems abläuft und erneute Angaben nicht notwendig sind. Kreditkarten können herkömmlich nur per Banküberweisung aufgeladen werden.

Auszahlen

  • Auszahlungen von Guthaben auf Kreditkarten finden in der Regel ausschließlich an Bankautomaten statt. In Europa nicht gern gesehen und in der Regel auch nicht möglich ist es, sich einen Teil des Guthabens im Zusammenhang einer zu bezahlenden Rechnung gegenüber einer gewerblichen Akzeptanzstelle (Einzelhändler, Restaurant etc.) auszahlen zu lassen. Anders ist dies beispielsweise im ländlichen Raum Australiens (Outback). Aufgrund der Abgeschiedenheit ist es hier generell üblich, im Supermarkt einen „Cashout“ zu bekommen.
  • (Die Handelskette Rewe ermöglicht in Deutschland neuerdings oben beschriebenes Verfahren ab einem Einkaufswert von 20 € bis zu einem Auszahlungsbetrag von 200 €. Gilt nicht nur für Kreditkarten, auch für EC-Karten)

Aufladen

Die Aufladung von Prepaid-Kreditkarten findet ebenso über sogenannte Aufladeterminals am OCP (Online Charging Point) oder am POS (Point of Sale) in Echtzeit statt. Die POS-Aufladeterminals mit der Ad-hoc-Aufladung begegnen einem bereits z. B. bei der Aufladung von Prepaid-Handykarten per Kreditkarte an Tankstellen oder direkt im Internet. Interessant ist jedoch die Echtzeit-Aufladung an sogenannten OCP mit Barzahlungsmöglichkeit. An OCPs können die Prepaidkarteninhaber weltweit an vielen Orten wie z. B. Internetcafés, Wettbüros oder an ausgezeichneten Dienstleistungspunkten, die vor allem eine längere Öffnungszeit bieten, ihre Prepaidkarte gegen eine Gebühr mit Bargeld aufladen.

Eine weitere Art der Guthabensaufladung bietet die Topcard24 MasterCard per SMS-Aufladung an.

Die PrepaidCard „Generation2Go“, die seit Juni 2008 zentral von allen deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken an Kunden ab 12 Jahren ausgegeben wird, lässt sich per Bareinzahlung am Schalter sowie per Überweisung oder Dauerauftrag aufladen.

Betrug

Der Kreditkartenbetrug gilt als negative Auswirkung des regen Kreditkarteneinsatzes.

Haftung bei Kartenmissbrauch

Sobald der Verlust einer Kreditkarte gegenüber dem kartenausgebenden Institut angezeigt wird, hat der Karteninhaber für missbräuchliche Verfügungen, die nach diesem Zeitpunkt getätigt werden, nicht mehr einzustehen. Für Schäden, die vor Eingang der Verlustanzeige eintreten, beschränkt sich die Haftung des Karteninhabers in der Regel auf einen Höchstbetrag von 50 EUR je Karte; es sei denn, die grob fahrlässige Verletzung der Verpflichtungen des Karteninhabers, wie z. B. der Pflicht zur sorgfältigen Aufbewahrung der Karte, der Geheimhaltung der Geheimzahl (PIN) oder der unverzüglichen Benachrichtigung nach Bekanntwerden des Verlustes haben zum Missbrauch beigetragen (z. B. Aufbewahrung der Kreditkarte im Auto).

In der Regel sind die Haftungsbestimmungen des Verbrauchers bei den kartenausgebenden Instituten in Deutschland die gleichen. Grundsätzlich sind aber im Einzelfall die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu beachten, da dort die Haftungsbedingungen aufgeführt werden müssen.

Sicherheit

Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.

Kartensperrung

Im Falle des Verlustes der Karte sollte die Sperrung der Karte unverzüglich veranlasst werden. In Deutschland stehen folgende Nummern zur Verfügung:

  • Zentraler Sperr-Notruf: 116 116 (grundsätzlich alle sperrbaren Medien z. B. maestro-Karten und Kreditkarten).
  • Maestro Notfallservice: 0 18 05 - 02 10 21
  • American Express: 0 69 - 97 97 10 00
  • Diners Club: 0 18 05 - 07 07 04
  • Girocard (EC-Card): 0 18 05 - 02 10 21
  • Mastercard: 0 800 - 819 1040
  • Visa: 0 800 - 811 8440

Außerhalb Deutschlands stehen zur Verfügung:

Geschichte

Die ersten Kreditkarten

Die Kreditkartenidee kommt ursprünglich aus den USA, wo es bereits seit 1894 Kreditkarten gibt. Die ersten wurden von Hotels an gute Gäste ausgegeben. In den zwanziger Jahren folgten dann Mineralölkonzerne und Kaufhausgesellschaften. Andere Branchen wie Restaurantketten und Fluglinien begannen erst nach 1945 damit. Diese Kundenkreditkarten – heute Spezialkreditkarten (Proprietary Credit Cards) – ermöglichen Kreditkäufe, Leistung jetzt/Zahlung später, ausschließlich bei dem Unternehmen, das sie ausgegeben hat. Sie sollten die Zahlung erleichtern und die Marken- bzw. Firmentreue festigen.

Zu echten Kreditkarten – Universalkreditkarten (General Purpose Credit Cards) – kam es erst etwas später und zwar wieder in den USA. Diese werden an Konsumenten mit entsprechender Bonität ausgegeben und können nicht nur bei einem Unternehmen zur Zahlung eingesetzt werden, sondern bei allen, die einen Akzeptanzvertrag für die jeweilige Kreditkarte abgeschlossen haben. Die erste derartige Universalkreditkarte war die des Diners Club, der im Februar 1950 in Form eines Clubs gegründet wurde. Sie sollte – wie schon der Name sagt – vorerst lediglich von den Clubmitgliedern – Freunden und Bekannten der zwei Gründer Frank MacNamara und Ralph E. Schneider – in ausgewählten New Yorker Restaurants zum Speisen auf Kredit eingesetzt werden. Doch bald wurden die enge Zielgruppendefinition sowie Branchen- und Ländergrenzen überwunden. Die nächste Universalkreditkarte war im August 1951 die der Franklin National Bank von Rockville Center auf Long Island im Staate New York. Hier ging es primär darum, das Konsumentenkreditgeschäft zu forcieren und einfacher zu administrieren.

Die weitere Entwicklung

Seit der Ausgabe dieser Kreditkarten unterscheidet man zwischen Travel- & Entertainment-Kreditkarten, die von Diners Club initiiert wurden, und Bankkreditkarten, welche auf die Franklin National Bank zurückgehen.

Travel- & Entertainment-Kreditkarten, Firmenkreditkarten

Travel- & Entertainment-Kreditkarten sowie Firmenkreditkarten sind von der Grundidee primär auf die Bedürfnisse der geschäftlich und privat Vielreisenden ausgerichtet. Sie sollten es diesen ermöglichen, insbesondere im Umfeld der Reisebranche – in Hotels, Restaurants, bei Mietwagengesellschaften und Fluglinien – weltweit bargeldlos zu bezahlen. Typisch für diese Kartenform war daher die internationale Verbreitung der Vertragsunternehmen. Für Travel- & Entertainment-Kreditkarten wird eine (relativ hohe) Jahresgebühr berechnet. Die Zahlung der Monatsrechnung erfolgt in der Regel sofort nach Erhalt.

Diners Club blieb auf diesem Geschäftsfeld Jahre allein auf dem Markt und konnte daher ohne Konkurrenz rasch expandieren. War diese Expansion anfangs nur auf die USA ausgerichtet, so wurde sie bald auch auf andere Länder ausgedehnt. Dies erfolgte durch Franchisenehmer, die in der Regel sowohl Karten ausgeben als auch Vertragspartner gewinnen. Bereits 1952 wurde der Diners Club Great Britain gegründet, womit Diners Club die erste international einsetzbare Kreditkarte wurde. 1954 folgten Diners Clubs in Frankreich und Spanien, 1955 in Mexiko, 1956 in der Schweiz, Deutschland, Australien und Brasilien, 1957 in den Benelux-Ländern und 1958 in Italien. Heute ist Diners Club in nahezu jedem Land der Welt vertreten.

Zur Diners Club-Karte kam am 1. Oktober 1958 als zweite Travel- & Entertainment-Kreditkarte für zahlungskräftige Kunden die American Express Card hinzu. American Express war vor Aufnahme des Kreditkartengeschäfts weltweit als Reisescheck-Emittent und als Reisebüro bekannt. Mit ein Grund für den Einstieg in das Kreditkartengeschäft war die befürchtete Konkurrenzierung des American Express Reiseschecks: Umsatzverluste beim Reisescheck sollten durch Umsatzgewinne bei der Kreditkarte aufgefangen und ggf. überkompensiert werden. Durch eine professionelle Vorbereitung, die hohe Bekanntheit und die Aufbereitung des Marktes durch Diners Club in den vorhergegangenen Jahren war die American Express in kurzer Zeit im Kreditkartengeschäft sehr erfolgreich. Nach 3 Monaten Geschäftstätigkeit gab es Ende 1958 bereits etwa 32.000 Vertragsunternehmen und rund 475.000 Karten. Von Anfang an war American Express sowohl bei der Kartenausgabe als auch bei der Vertragspartnergewinnung international tätig. Bald wurde Diners Club nach Karten-, Vertragspartner- und Umsatzzahlen überholt. Anders als bei Diners Club wurde die internationale Expansion nicht von Franchisenehmern, sondern von eigenen Tochtergesellschaften bzw. Niederlassungen getragen.

Bankkreditkarten

Bankkreditkarten sind von der Grundidee her primär auf das Konsumentenkreditgeschäft ausgerichtet. Derartige Kreditkarten sind üblicherweise mit einem revolvierenden Kredit ausgestattet, wobei die ausgebende Bank Kreditzinsen für den Betrag berechnet, der innerhalb einer festgelegten Frist nicht abgedeckt worden ist. Vertragsunternehmen gab es zunächst nur im lokalen bzw. regionalen Einzugsbereich der ausgebenden Bank.

Die Franklin National Bank von Rockville Center blieb mit ihrer Bankkreditkarte nicht lange allein. Viele Banken der damals noch stärker als heute fragmentierten Bankenlandschaft folgten. 1958 stieß die Bank of America mit ihrer BankAmericard und 1959 die Chase Manhattan Bank mit ihrer Bank Charge Card hinzu. 1968 hatte jede zehnte US-Bank ein Kreditkartenprogramm laufen, doch war der räumlich begrenzte Akzeptanzbereich unbefriedigend. Eine Ausdehnung der Gültigkeit der Bankkreditkarten wurden mit mehreren Interchange-Abkommen – vorerst national, später international – erreicht, aus denen sich schließlich die MasterCard- und die Visa-Organisation entwickelt haben.

Die MasterCard ist eine der beiden großen Bankkreditkarten, an deren Beginn 1966 der Zusammenschluss mehrerer regionaler US-Bankkreditkartenvereinigungen zur Interbank Card Association stand. In der Folge schlossen sich eine große Anzahl von Banken aus allen Teilen des Landes an. Aber auch eine rasche Internationalisierung folgte. So wurde bereits 1968 durch ein Kooperationsabkommen mit Eurocard International, einer Gesellschaft europäischer Banken, die Kartenausgabe und -akzeptanz in Europa sichergestellt. 1981 in MasterCard International umbenannt ist dieses Kreditkartensystem heute auf allen Kontinenten vertreten – in Europa aufgrund eines Alliance Agreements durch Europay International, der Nachfolgeorganisation von Eurocard International.

Die Visa-Kreditkarte hat ihren Ursprung in der BankAmericard, die erstmals 1958 von der Bank of America ausgegeben wurde. Von 1966 an vergab diese Lizenzverträge an andere Banken in den USA und in anderen Ländern. 1970 wurde die Kreditkarte national und 1974 international unter dem Namen Ibanco verselbständigt, wobei alle Mitgliedsbanken vertreten waren. 1977 übernahm Ibanco den Namen Visa für alle Karten und Aktivitäten.

Sowohl MasterCard International als auch Visa International sind heute keine reinen Bankkreditkartenorganisationen mehr, sondern sind auch bei Debitkarten (Maestro/MasterMoney/MasterCard Electronic bzw. Interlink/VisaCheck/Visa Electron) und Geldausgabeautomaten (Cirrus/Plus) aktiv.

Zu den Kreditkartenorganisationen mit weltweitem Anspruch kam relativ spät die JCB Card hinzu. 1981 entschied sich diese bis dahin nur in Japan aktive Kreditkartenorganisation mit mehr als 4 Mio. Kreditkarten und über 300.000 Vertragspartnern international zu agieren. 1982 begann JCB das Vertragspartnernetz sukzessive außerhalb Japans auszubauen. Die ersten Vertragspartner wurden – den japanischen Touristen folgend – in Singapur, Hongkong, Taiwan und Hawaii akquiriert. Danach wurden insbesondere in den Ländern Kartenausgabeaktivitäten – zum Teil mit Partnerbanken – gesetzt, wo viele Japaner leben. Heute ist JCB überall in der Welt vertreten, in den meisten Ländern jedoch nur bei solchen Vertragspartnern, wo relativ häufig japanische Kunden Zahlungen tätigen.

Angleichung

Was die ehemals großen Unterschiede zwischen Travel- & Entertainment-Kreditkarten und Bankkreditkarten betrifft, so sind diese im Laufe der Zeit weitgehend eingeebnet und die Unterscheidung ist nahezu obsolet geworden. Alle Universalkreditkarten sind – wie dargestellt – mittlerweile weltweit vertreten und bringen bei Kundenbedürfnissen Kreditkarten mit revolvierendem Kredit auf den Markt.

Von Anbeginn an herrschte zwischen den am Markt befindlichen Kreditkarten ein intensiver Wettbewerb um Karteninhaber und Vertragspartner. Dies hatte auch zur Folge, dass alle Kreditkarten bald international werden mussten, da sie ansonsten gegenüber den Mitbewerbern einen Konkurrenznachteil aufgewiesen hätten. Da aber international einsetzbare Kreditkarten, bedingt durch den wachsenden Tourismus und die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft, in eine Marktlücke stießen, konnten alle Kreditkartenorganisationen Fuß fassen und mehr oder weniger rasch expandieren.

Der Wettbewerb spielte sich aber nicht nur zwischen den Kreditkartenorganisationen, sondern in zunehmenden Ausmaß zwischen den einzelnen Geldinstituten ab, die ihre Kunden mit Kreditkarten an sich binden wollten.

All dies hatte zur Folge, dass die Anzahl der international einsetzbaren Kreditkarten rasch anwuchs. Gab es 1958 lediglich 1,2 Mio. im Umlauf befindliche internationale Kreditkarten, so wurde 1975 die 100-Millionen-Schwelle, 1991 die 500-Millionen-, 1997 die 1-Milliarde- und 2004 die 2-Milliarden-Schwelle überschritten.

Wenngleich die T&E-Kreditkarten zuerst auf der Bildfläche des internationales Marktes erschienen, wurden sie schon zu Beginn der Internationalität der Bankkreditkarten von diesen zahlenmäßig übertroffen. Seit damals hat sich die Kluft zwischen den beiden Kartentypen sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual laufend verbreitert.

Mittels Lizenz- und Franchise-Politik haben sich die beiden Bankkreditkartenorganisationen MasterCard und Visa zuerst rasch in den USA und ab 1968 beginnend mit Kanada, Mexiko und Europa auch auf den anderen Kontinenten durchgesetzt. Heute gibt nahezu jedes im Privatkundengeschäft tätige Geldinstitut seiner Strategie entsprechend Kreditkarten einer der beiden oder Kreditkarten beider Kreditkartenorganisationen aus.

Parallel zur Issuing-Konkurrenz, dem Wettbewerb der kartenausgebenden Geldinstitute, spielt sich im Kreditkartengeschäft die Acquiring-Konkurrenz, der Wettbewerb der vertragspartnerabrechnenden Geldinstitute, ab. Wenngleich nicht so stürmisch wie die Entwicklung der Kartenanzahl hat sich die Anzahl der Vertragspartner kontinuierlich ausgeweitet. Gab es 1958 gerade einmal 40.000 Vertragspartner, die American Express- und/oder Diners Club-Karten akzeptierten, so waren es 2003 über 22 Mio. die MasterCard- und Visa-Karten, in etwa 9 Mio. die American Express-, Diners Club- und JCB-Karten und etwa 4 Mio. die Discover-Karten annahmen.

Produktangebot

Die Art des Produktangebots ist damals wie heute von Land zu Land unterschiedlich und hat sich im Laufe der Zeit verändert.

So werden z. B. bei der Kreditkarte zusätzlich zur Zahlungs- und Bargeldbehebungsfunktion in den Ländern, wo es keine bequeme Privatkreditmöglichkeit insbesondere für kurzzeitige finanzielle Engpässe gibt, revolvierende Kredite angeboten (z. B. USA, Großbritannien, Australien). In anderen Ländern, wo diese Möglichkeit der kurzfristigen Geldbeschaffung z. B. durch Überziehung des Girokontos vorhanden ist (v. a. Deutschland), kommt dieser Aspekt der Kreditkarten nicht oder nicht dominierend vor.

Gab es anfangs nur eine Kreditkarte, so hat sich die Produktpalette im Laufe der Jahre verfeinert. Die Kreditkarte gibt es nunmehr nahezu überall als Classic Card mit einem Standardangebot an Produktfeatures, die Gold Card mit besonderen Zusatzleistungen und die Business Card als Kreditkarte zu Lasten der mitantragstellenden Firma, meist mit speziellen Abrechnungsfunktionen. Neuerdings gibt es darüber hinaus „Above Gold Cards“, die meistens als Platinum Cards auftreten, und meist ein Einkommen über ca 100.000 US-Dollar voraussetzen. American Express lancierte schließlich die Centurion Card zur Zurschaustellung elitärer Angehörigkeit. Mastercard folgte mit der World Signia, welche Top-Kunden vorbehalten ist und nur auf Einladung der ausstellenden Bank erhältlich ist. Visa hat z.Z. solche Karten (Platinum und höher) nicht im Angebot. Sehr hohe Jahresgebühren aber auch – vor allem für Vielreisende – exklusive Privilegien erwarten den Kunden. Und schließlich noch die Corporate Cards, die für die Mitarbeiter von Großunternehmen mit eigenen Abrechnungsmodalitäten ausgegeben werden. In Zusammenarbeit mit Nichtbanken werden seit Ende der Achtziger- und Anfang der Neunziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts von den kartenausgebenden Geldinstituten weiterhin Affinity Cards und Co-Branding-Cards ausgegeben, die meist entsprechend angepasste Kartenfeatures und ein spezielles auf den Affinity- oder CoBranding-Partner ausgerichtetes Kartendesign aufweisen. Zum Beispiel gibt die Deutschen Kreditbank AG in Kooperation mit Lufthansa die Lufthansa Kreditkarte – Lufthansa Miles & More Credit Card – heraus. Diese bietet neben reisenahen Zusatzleistungen (z. B. Versicherungen, Sonderkonditionen) eine Meilensammelfunktion (1 Euro Umsatz = 1 Meile) im Lufthansa-Kundenbindungsprogramm Miles & More.

Bedingt durch die zeitgemäßen Produkte und einen intensiven Wettbewerb hat das Kreditkartengeschäft gewaltige Ausmaße angenommen. So wurden im Jahr 2003 die damals vorhandenen knapp 2 Mrd. Kreditkarten der fünf international tätigen Kreditkartenorganisationen über 57 Mrd. Mal eingesetzt. Das den Karteninhabern in Rechnung gestellte Volumen belief sich 1999 auf 4.744 Mrd US-$.

Das Kreditkartengeschäft wurde im Laufe der Jahre immer internationaler. Bis 1990 waren die USA das Land, in dem die Mehrheit der international einsetzbaren Kreditkarten ausgegeben wurde. Erst seit 1991 gibt es außerhalb der USA mehr derartige Kreditkarten als innerhalb. Das Umsatzvolumen außerhalb der USA hatte jedoch bereits 1988 das in den USA übertroffen.

Technische Entwicklung

Parallel mit zunehmender Karten- und Vertragspartneranzahl, sowie zunehmenden Transaktions- und Umsatzzahlen wurde die Abwicklung des Kreditkartengeschäft sukzessive automatisiert. Bei den Vertragspartnern geschah dies durch die Installation von kreditkartenakzeptierenden POS-Terminals und bei den In-House-Operations durch Einsatz von modernster Hard- und Software.

Sowohl die POS-Terminals als auch die internen Datenverarbeitungssysteme haben aber nicht nur zu einer effizienteren Abwicklung der Transaktionen beitragen, sondern auch die Sicherheit, die bei einem internationalen Massenzahlungssystem von besonderer Bedeutung ist, auf einen hohen Stand gebracht. Der nächste Schritt wird hier die Ausstattung der Kreditkarten mit einem Chip auf Basis der EMV-Spezifikationen sein. Kombiniert mit EMV-fähigen POS-Terminals soll dann eine Fälschung der Kreditkarten nicht mehr möglich sein. Dies kann dann die Grundlage für Kreditkarten sein, von Transaktionen, die auf Unterschrift basieren, auf Transaktionen, die auf PIN basieren, umzusteigen.

Virtuelle Kreditkarten

Für Einkäufe im Internet gibt es sogenannte virtuelle Kreditkarten. Diese Karten bestehen nur aus den zum Telefon- oder Onlinekauf notwendigen Kartendaten. Innerhalb des Internets funktioniert sie wie eine normale Kreditkarte, da hier, im Gegensatz zu einem Einkauf in einem Geschäft, die Kreditkarte nicht physisch vorhanden sein muss. Die Kartendaten einer virtuellen Kreditkarte bestehen aus Kreditkartennummer, Gültigkeit, Karteninhabername und CVC/CVV (Sicherheitsprüfnummer). Anbieter von virtuellen Kreditkarten ist u. a. die Wirecard Bank (MasterCard).

Prepaid-Kreditkarten

Mittlerweile gibt es auch Prepaid-Kreditkarten, d. h. Zahlungen werden nicht auf Kredit-, sondern auf Guthabensbasis abgewickelt. Der zu bezahlende Betrag wird aus einem vorher bezahlten Guthaben beglichen, es handelt sich also um Guthabenkarten. Diese Karten sind nicht mit einer Hochprägung versehen und können nur an solchen Kreditkartenakzeptanzstellen verwendet werden, die online angebunden sind. Dadurch soll ein Überziehen des Guthabens verhindert werden. Zudem ist die Karte mit einem Vermerk „Electronic use only“ versehen.

Prepaid-Kreditkarten werden auch an nicht kreditwürdige Personen ausgegeben, die beispielsweise noch nicht volljährig sind oder für die ein Negativeintrag in der SCHUFA vorliegt. Für diese Personen können solche Karten nützlich sein, um beispielsweise ein Auto zu mieten, oder sonstige Zahlungen (z. B. im Internet) zu leisten.

Prepaid-Karten werden in Deutschland und der Schweiz von verschiedenen Banken und auch Drittanbietern vertrieben, teilweise auch mit Guthabenverzinsung.

Der Nachteil der Prepaid-Kreditkarte sind in einigen Fällen die Gebühren. Bei manchen Anbietern wird bei jeder Transaktion eine Gebühr fällig. Einige Anbieter verlangen 1 Euro für das Aufladen der Karte und für die Benutzung nochmals 1 Euro, oder 1,5 % des Umsatzes. Einige Banken bieten auch Prepaid-Kreditkarten an, für die nur eine einmalige Jahresgebühr bezahlt werden muss. Auch dort fallen Gebühren für bestimmte Dienstleistungen an, wie Bargeldbezug am Automaten. Das Benutzen oder das Aufladen der Karte sind gebührenfrei.

Einzelnachweise


Literatur

  • Haun/Neuberger, „Kreditkartengeschäft“, in: Bankrecht und Bankpraxis (Loseblatt), 6. Teil 7. Abschnitt (ISBN 978-3-86556-009-4)
  • Uwe Blaurock, „Kreditkartengeschäft“, in: Handbuch zum deutschen und europäischen Bankrecht, 2. Aufl. 2009, § 49 (ISBN 978-3-540-76644-5)

Weblinks

Siehe auch


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  • Chargekarte — ⇡ Zahlungskarte, die zur bargeldlosen Zahlung eingesetzt wird (⇡ bargeldloser Zahlungsverkehr). Der Karteninhaber kann mit der C. im Rahmen seiner persönlichen Bonität oder eines vorgegebenen Limits bargeldlos zahlen: Die Kartentransaktionen… …   Lexikon der Economics

  • Kreditkarte — Kreditkarten Eine Kreditkarte ist eine Karte zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Die meisten Kreditkarten sind weltweit einsetzbar, sowohl im realen täglichen Geschäfts wie Privatleben als auch bei Online Geldtransaktionen. Sie wird im… …   Deutsch Wikipedia

  • Firmenkreditkarte — Kreditkarten Eine Kreditkarte ist eine Karte zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Sie ist weltweit einsetzbar, sowohl im realen täglichen Geschäfts wie Privatleben als auch bei Online Geldtransaktionen. Sie wird im Fall von MasterCard oder …   Deutsch Wikipedia

  • Gold Card — Kreditkarten Eine Kreditkarte ist eine Karte zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Sie ist weltweit einsetzbar, sowohl im realen täglichen Geschäfts wie Privatleben als auch bei Online Geldtransaktionen. Sie wird im Fall von MasterCard oder …   Deutsch Wikipedia

  • Visa — ist ein Verbund von Banken und Sparkassen mit mehr als 1,2 Mrd. ausgegebener Karten (Stand: 3. Quartal 2002). Die Dachorganisation V. gibt selbst keine Karten aus, die Kartenemission erfolgt ausschließlich durch Mitgliedsinstitute. Die Visa Karte …   Lexikon der Economics

  • Zahlungskarte — l. Begriff: Z. ist eine Ausweiskarte, die den Inhaber berechtigt, bei den an den Zahlungsverfahren angeschlossenen Vertragsunternehmungen Rechnungen ohne Bargeld zu begleichen. 2. Arten: a) Nach der Liquiditätswirkung für den Karteninhaber: (l)… …   Lexikon der Economics

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