Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Goar

Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Goar

In der Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Goar sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Sankt Goar einschließlich der Stadtteile Biebernheim, Fellen und Werlau aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 14. März 2011).

Inhaltsverzeichnis

Sankt Goar

Sankt Goar, Denkmalzone Burg und Festung Rheinfels
Sankt Goar, Denkmalzone Kernstadt
Sankt Goar, Heerstraße 71: „Rheinhotel“ (Bildmitte)
Sankt Goar, Oberstraße 32: Bahnhof
Oberstraße: Evangelische Stiftskirche

Denkmalzonen

  • Denkmalzone Burg und Festung Rheinfels: eine der größten Burgruinen am Rhein, bedeutsam sowohl für die Burgenbaukunst der Grafen von Katzenelnbogen im 14. Jahrhundert, als auch für den Schloss- und Festungsbau des 16. und 18. Jahrhunderts. der Landgrafen von Hessen-Kassel
    1245 von Graf Diether von Katzenelnbogen anstelle einer älteren Talburg gegründet; im 13. und 14. Jahrhundert Ausbau zur Residenz der Niedergrafschaft, im 14. und 15. Jahrhundert Mittelpunkt am Mittelrhein; nach dem Aussterben der Katzenelnbogener 1479 an die Landgrafen von Hessen; 1567–83 Residenz des Landgrafen Philipp II. von Hessen-Rheinfels, anschließend an Hessen-Kassel; 1626–47 an Hessen-Darmstadt, dann wieder an Hessen-Kassel; 1692 im Pfälzischen Erbfolgekrieg Belagerung der Franzosen abgeschlagen; 1794 französischen Truppen überlassen, ab 1796 durch Sprengung schrittweise zerstört und als Steinbruch genutzt; seit 1925 in städtischem Besitz
    Viereckige Kernburg mit nur im Fundament erhaltenen Bergfried; im 14. Jahrhundert Bergfried in „Butterfaßform“ aufgestockt, „Frauenbau“, Schildmauer mit 2 Türmen; 1480 bis 1527 Ausbau zur Festung; Halsgraben zwischen Kernburg und Schildmauer von Tonnengewölbe überdeckt, Rheinseite und zum Gründelbachtal Vorwerke, am Biebernheimer Feld Außenwerke; um 1570/80 Ausbau zur Renaissance-Residenz: vor allem der Rheinflügel („Darmstädter Bau“) mit Fachwerk-Bauten ausgestattet (alle nicht erhalten); Anfang des 17. Jahrhunderts unter anderem Minengänge; in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nochmals Ausbau, 1657–67 Fort „Scharfeneck“ und „Noli me tangere“, „Neue Ravelin“ (heute außerhalb und in Privatbesitz) und „Hohe-Ernst-Schanze“
    Die Denkmalzone umfasst die Festungen inklusive des Bergs, auf dem sie steht, und reicht spornartig nach Süden bis zur Stadtmauer, deren Rest in die Denkmalzone aufgenommen sind. Dazu gehört auch der Paradeplatz, die sogenannte „Weiße Villa“ oder „Gut Rheinfels“ (kurz vor 1900 von dem Fabrikanten Reusch errichtet; exponierte Lage neben der Ruine Rheinfels; Putzbau mit gotisierenden Elementen, rustizierter Sockel, Giebelrisalit an der Hangseite, Standerker an der Talseite, Aussichtsaltan und Turm)
  • Denkmalzone Kernstadt; endet im Norden mit der katholischen Kirche, stößt von dort direkt an die südwestlich stehenden hangseitigen Reste der Stadtmauer, verläuft entlang der Stadtmauer bis zum neuzeitlichen Rundturm kurz vor dem Tunnel, wendet sich von dort nach Nordosten dem Rhein zu und endet in Höhe des dort nachgewiesenen, heute nicht mehr erhaltenen Stadtmauerturms; am Rhein verläuft die Grenze entlang der B 9 (bergseitig)

Einzeldenkmäler

  • Stadtmauer: erhalten nur die Bergseite; nördlicher Mauerzug aus dem 14. Jahrhundert mit dreigeschossigem Kanzleiturm und dreigeschossigem, Ruine des Taubenturms in der Südhälfte; Neuer Turm, 17. Jahrhundert; Nappenturm, dreigeschossiges großes Blockhaus; südlicher Mauerzug mit Bastion (genannt Pastete), nach 1736
  • Am Hafen 2: ehemaliges Amtsgericht; dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1898
  • Am Hafen 4/6: Städtische Schule; späthistoristischer Walmdachbau mit Eckrisaliten, teilweise verschiefert, teilweise Fachwerk, 1901
  • Am Hafen 8: repräsentatives gotisierendes Wohnhaus, bezeichnet 1903
  • Am Hafen 10: Putzbau auf Bruchschiefersockel, um 1910; bauliche Gesamtanlage
  • Bismarckweg 1/3: ehemaliges Landratsamt; neubarocker Putzbau, 1914–18, Seitenflügel 1928
  • Grebelgasse 4: dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, verputzt, Walmdach, bezeichnet 1780
  • Gründelbach 4: Haus Tusculum; repräsentatives Wohnhaus, teilweise Zierfachwerk, Wintergarten, 1900; bauliche Gesamtanlage mit Garten
  • Heerstraße 5: repräsentatives Wohnhaus, teilweise Zierfachwerk, bezeichnet 1892
  • Heerstraße 9/ 11: Fachwerkvilla, Schweizer Stil, bezeichnet 1879; bauliche Gesamtanlage mit Garten
  • Heerstraße 13: winkelförmiger Putzbau, um 1890
  • Heerstraße 41, Oberstraße 81: Loreleyhaus; Fachwerkhaus, teilweise massiv, verputzt, 18. Jahrhundert
  • Heerstraße 59: Putzbau, im Kern vom Ende des 18. Jahrhunderts, Ladenvorbau aus den 1930er Jahren; Fachwerk-Hinterhaus, verputzt; im Hinterhof Aufzugsbalken, Bruchsteinmauer. Von 1888 bis 1990 befand sich dort die Rheinfels-Apotheke, die seit 1598 in St. Goar besteht.[1]
  • Heerstraße 63: Hotel „Silberne Rose“; dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, 17. Jahrhundert, im Kern wohl älter (bezeichnet 1524)
  • Heerstraße 71: „Rheinhotel“, vormals Gasthaus „Goldene Kette“; dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1789
  • Heerstraße 81: Kreissparkasse; dreizehnachsiger, dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1936
  • Heerstraße 82: Hotel „Zum goldenen Löwen“; dreigeschossiger Fachwerkbau, teilweise massiv, verputzt, 1881
  • Heerstraße 101: Fachwerkhaus, teilweise massiv, bezeichnet 1675, im Kern eventuell aus dem 16. Jahrhundert, Holzskulptur
  • Heerstraße 105: dreigeschossige Putzbau, frühes 19. Jahrhundert
  • Heerstraße 123: dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, bezeichnet 1682 (wohl Umbau)
  • Heerstraße 130: Rathaus; Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss, Mischformen aus Neugotik und Neuenaissance, bezeichnet 1880
  • Heerstraße 133: Katholische Pfarrkirche St. Goar und St. Elisabeth; neugotische Basilika, Bruchstein, 1887–91, Architekten Heinrich Wiethase und Eduard Endler, Köln; 1923 Turm des barocken Vorgängerbaus als Glockenturm einbezogen
  • Kirchplatz: Schwengelpumpe, wohl Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • (in) Markt 1: zweischiffiger Keller, wohl mittelalterlich
  • Markt 2: ehemaliges Kreis-Elektrizitätsamt; Mansarddachbau, 1922
  • Markt 3: Evangelische Stiftskirche; dreischiffige spätgotische Emporenhalle, Ostteil über romanischer Krypta, spätromanischer Chor, Chorflankentürme, Beginn des Turmausbaus bezeichnet 1469; umfangreiche Wiederherstellung, 1889–95, Architekt Heinrich Wiethase, Köln
  • Markt 4: ehemaliges Stiftsgebäude, sogenanntes Kloster; fünfzehnachsiger Putzbau, im Kern Fachwerk, bezeichnet 1724, im Kern älter
  • (gegenüber) Oberstraße 3: Hanbrunnen; Brunnenkammer in Bruchschiefermauer, bezeichnet 1788
  • Oberstraße 15: neunachsiger Walmdachbau, bezeichnet 1749; gusseiserne Pumpe, 19. Jahrhundert
  • Oberstraße 16: dreigeschossiger repräsentativer Walmdachbau, Mitte des 18. Jahrhunderts, Aufstockung im 19. Jahrhundert; bauliche Gesamtanlage mit Garten
  • Oberstraße 19: Mansarddachbau, Fachwerk verkleidet, Ende des 18. Jahrhunderts
  • Oberstraße 20: sechsachsiger Mansardwalmdachbau, bezeichnet 1764
  • Oberstraße 27: Haus Napp; Mansarddachbau mit ehemaligem Fabrikationsbereich, Fachwerk verputzt, bezeichnet 1780
  • Oberstraße 32: Bahnhof; expressionistischer Bruchsteinbau, 1926–28, im Kern gegen 1860, Güterabfertigungshalle, 1909/10; bauliche Gesamtanlage mit Unterführung und Gleisanlage
  • Oberstraße 34: „Hoffmanns Weinstube“; Bruchsteinbau, 1929, mit Teilen des Vorgängers des 18. Jahrhunderts
  • Oberstraße 38: „Alte Weinstube zur Krone“; Fachwerkbau, teilweise massiv, 18. Jahrhundert
  • Oberstraße 39: dreigeschossiges Wohnhaus, teilweise Fachwerk, Anfang des 20. Jahrhunderts
  • Oberstraße 77: neugotischer Backsteinbau, 1891
  • Pumpengasse: zwei Schwengelpumpen, wohl Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Schleiergasse 9: Fachwerkhaus, teilweise massiv und verschiefert, 18. Jahrhundert; bauliche Gesamtanlage mit Backsteinstall, um 1900
  • Schlossberg, Ecke Bismarckweg, auf dem Friedhof: Grabmal Böcking
  • Sonnengasse 6: Fachwerkhaus verputzt, bezeichnet 1779
  • Sonnengasse 8: ehemaliges Spritzenhaus; Fachwerkbau, teilweise massiv, verputzt, Mansardwalmdach, bezeichnet 1750
  • (im) Winterhafen: Tauschschacht „Kaiman“ der Rheinstrombauverwaltung, gebaut 1892, letztes von ehemals zwei Tauchglockenschiffen, die zwischen Köln und Karlsruhe für Arbeiten unter Wasser im Flussbett eingesetzt wurden

Biebernheim

Einzeldenkmäler

  • An der Bach, Ecke Linnenstraße: Schwengelpumpe, Gusseisen, Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Auf der Schanz 2: spätklassizistischer Putzbau, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Dorfstraße 2: Fachwerkhaus, frühes 18. Jahrhundert
  • Dorfstraße 8: Evangelische Kirche; Mansarddachbau mit trapezförmigem Chor, 1702–05, mit Teilen des Vorgängers; bauliche Gesamtanlage mit umgebendem Areal
  • Kuhweg: Schwengelpumpe, Gusseisen, Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Linnengasse 52/54: zweiflügeliger Fachwerkbau, Walmdach, 18. Jahrhundert

Fellen

Einzeldenkmäler

Werlau

Denkmalzonen

Gemarkung

  • Denkmalzone Forsthaus Brandswald[2] (nordwestlich der Ortslage): eingeschossiger Bruchsteinbau, Wirtschaftstrakt, Scheune, Backhaus und Brunnen, frühes 19. Jahrhundert

Einzeldenkmäler

  • Kirchstraße: Evangelische St.-Georgs-Kirche; Saalbau, 1692–98, Umfassungsmauern des mittelalterlichen Vorgängers, Turm 1789–91, Betsaal 1892, Umbau, Neubau des Turms, 1906/07
  • Rheingoldstraße 52: ehemaliges Pfarrhaus; klassizistischer Walmdachbau, verkleidet (Fachwerk?), 1832/33, Bauinspektor Ferdinand Nebel, Koblenz

Literatur

Einzelnachweise

  1. Festschrift zum 100-jährigen Familienbesitz der Rheinfels-Apotheke
  2. Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis: Rechtsverordnungen zur Unterschutzstellung von Denkmalzonen im Rhein-Hunsrück-Kreis; abgerufen am 18. Oktober 2011

Weblinks

 Commons: Kulturdenkmäler in Sankt Goar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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