Ludwig-Meyn-Gymnasium

Ludwig-Meyn-Gymnasium
Ludwig-Meyn-Gymnasium
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Schulform Gymnasium
Gründung 1923
Ort Uetersen
Land Schleswig-Holstein
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 41′ 12,8″ N, 9° 39′ 24″ O53.6868888888899.6566666666667Koordinaten: 53° 41′ 12,8″ N, 9° 39′ 24″ O
Schüler ca. 1300
Lehrer ca. 85
Leitung OStD Alexej Stroh
Website www.lms-sh.de
Die Schule als Königlich-Preußische Seminar um 1884
Die Schule als Königlich-Preußische Seminar um 1905
Die Schule heute (Teilansicht)

Das Ludwig-Meyn-Gymnasium (LMG) ist das Gymnasium der Stadt Uetersen.

Das Gymnasium wurde 1923 als Internat für auswärtige Schüler eröffnet. Seinen Namen bekam es durch den deutschen Agrarwissenschaftler, Bodenkundler, Geologen, Journalisten und Mineralogen Ludwig Meyn. Das Gymnasium besuchen derzeit ca. 1300 Schülerinnen und Schüler, die von 80 Lehrern unterrichtet werden. Seit 2008 beträgt die reguläre Schulzeit bis zum Abitur auf dem LMG acht anstatt neun Jahre (G8).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1873 wurde das erste preußische Lehrerseminar Schleswig-Holsteins in Uetersen gegründet. Dazu errichtete man 1877/78 das heutige Hauptgebäude aus gelben Ziegelmauerwerk im Stil des Historismus mit gotischen Gestaltungsmerkmalen, dessen Vorderansicht streng symmetrisch ausgerichtet ist und der Mitteleingang und der mittlere Südflügel gestalterisch hervorgehoben wurde. 1923 wurde das Seminar wieder geschlossen und die Aufbauschule, aus der dann am 18. März 1929[1] das dritte Gymnasium im Kreis Pinneberg, die Ludwig-Meyn-Schule, hervorging, gegründet. Das Internat, welches heute als Hauptgebäude genutzt wird, wurde 1971 geschlossen. 1974 errichtete man eine Sporthalle, die drei Felder für sportliche Aktivitäten zur Verfügung stellt. Das heutige Unterstufengebäude an der Richthofenstraße wurde 1983 eingeweiht. 1998 fand die Einweihung des Anbaus am Hauptgebäude, in dem sich auch die Computerräume befinden, statt. Im März 2008 wurden die Sanierungsarbeiten für die 3000m² Dachfläche begonnen, nachdem gesundheitsschädliche Schimmelpilze gefunden wurden, und kamen im Oktober 2009 zum Abschluss. Anfang 2010 starteten die Bauarbeiten für die Mensa der Ludwig-Meyn-Schule und der benachbarten Rosenstadtschule. Im Jahr 2010 wurde der Name offiziell von Ludwig-Meyn-Schule in Ludwig-Meyn-Gymnasium geändert. Seit 1976 steht das Ludwig-Meyn-Gymnasium wegen seines besonderen architektonischen, historischen und städtebaulichen Wertes als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Namensgeber

Der Namensgeber des Gymnasiums ist Ludwig Meyn. Er war Sohn eines praktischen Arztes und wurde in Pinneberg, wo er dann auch eine Bürgerschule besuchte, geboren. Nach seinem Studium in Berlin,arbeitete er als Privatdozent für Gesteins- und Bodenkunde in Kiel und gleichzeitig unterrichtete er Naturwissenschaften an einem Gymnasium. Dort setzte sich Ludwig Meyn sehr für die Förderung der Natur- und Heimatkunde ein. Sein Ziel war es, den skeptischen Bauern zu vermitteln, dass die Nährstoffe, die aus den Pflanzen gezogen werden, wieder durch Kunstdünger hinzugefügt werden müssen. In Uetersen übernahm Dr. Ludwig Meyn Anfang 1854 eine alte Sägemühle und gründete eine Fabrik für Bau- und Düngermittel. Nicht nur das Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte, wurde nach ihm benannt, sondern auch das Geologisch-Paläontologische Institut in Kiel. Außerdem tragen viele Straßen in der näheren Umgebung Uetersens seinen Namen.

Lage

Das Ludwig-Meyn-Gymnasium liegt in Uetersen und zählt zu den größten Gymnasien in Schleswig-Holstein. Der Einzugsbereich, in dem ca. 50.000 Menschen leben, umfasst die Orte Uetersen, Tornesch, Moorrege, Heidgraben, Heist, Groß Nordende und die Marschgemeinden Haselau, Haseldorf, Hetlingen und Neuendeich.

Sprachenfolge

Die erste Fremdsprache, Englisch, wird ab der 5. Klasse unterrichtet. In der 6. Klasse kommt Französisch oder Latein hinzu. In der 8. Klasse kann entweder Französisch oder Latein als dritte Fremdsprache dazu gewählt werden. In der 11. Klasse kann zudem mit Spanisch eine der drei Fremdsprachen ersetzt werden.

Profile

Der Unterricht in der Oberstufe wird in Profilklassen gegeben.

Das ästhetische Profil:

Im ästhetischen Profil liegt der Schwerpunkt auf Kunst und Musik. Der Schüler oder die Schülerin kann zwischen den beiden Fächern wählen und bestimmen, welches als Kernfach unterrichtet werden soll.

Das sprachliche Profil:

Im sprachlichen Profil liegt der Schwerpunkt auf den Sprachen Englisch, Latein und Französisch.

Das naturwissenschaftliche Profil- Physik:

Im naturwissenschaftlichen Profil liegt der Schwerpunkt auf dem Fach Physik.

Das naturwissenschaftliche Profil- Biologie:

Im naturwissenschaftlichen Profil liegt der Schwerpunkt auf dem Fach Biologie.

Das gesellschaftswissenschaftliche Profil:

Im gesellschaftswissenschaftlichen Profil liegt der Schwerpunkt auf dem Fach Wirtschaft und Politik (WiPo).

Angebote

Am Ludwig-Meyn-Gymnasium werden viele verschieden Aktivitäten, auch in AGs, angeboten. Es gibt zum einen sehr viele AGs mit musikalischem Hintergrund wie den Unterstufenchor, den die Schüler in der 5.und 6. Klasse besuchen können. Danach geht es dann weiter in dem großen Chor des LMGs. Dort sind dann Sänger und Sängerinnen bis zum Abiturjahrgang vereint. Außerdem kann man noch bei den Blechbläsern reinschnuppern und als Anfänger mitmachen, aber auch als Fortgeschrittener findet man dort seinen Platz. Zuletzt gibt es in dem musikalischen Bereich noch die Gitarren-AG, das Vororchester, das große Orchester und die sehr beliebte Ludwig-Meyn-Band. Auch im sportlichen Bereich gibt es nennenswerte Angebote. Dort kann man zum Beispiel Tanzen, Turnen, Badminton, Tischtennis und Volleyball spielen, aber auch Uni-Hockey, Inline-Hockey und Fußball werden in angeboten. Kreatives Schreiben, die Kunst-AG, das Unterstufentheater oder das große Theater des LMGs können die Schüler ebenso am Nachmittag nach der Schule besuchen. In dem wissenschaftlichen Bereich werden Jugend forscht und BioWISSENschaft angeboten. Außerdem kann man sich noch in einer Fairtrade-AG, bei den Streitschlichtern oder bei der Aquariums-AG engagieren. Interessierte Schüler können auch noch an einem Japanischunterricht, an der Schachspiel-AG oder an der Regionalgeschichten-AG teilnehmen. Die Angebote und Aktivitäten werden meist von einem Lehrer oder einer Lehrerin der Schule geleitet, aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen ein Schüler oder eine Schülerin die Leitung übernimmt.

Erfolge

Im Jahr 2005 wurde das Ludwig-Meyn-Gymnasium zur Umweltschule in Europa gekürt. Nach zahlreichen Aktionen mit vielen Kursen oder auch mit der gesamten Schule zum Thema Umwelt, bewarb man sich als Umweltschule in Europa. Ein Projekt war der LMG-Zukunftswald, für den viele Klassen ihre Wandertage nutzten, um Bäume an der Krückau zu pflanzen und somit einen eigenen Beitrag für den Naturschutz zu leisten. Auch drei Abiturientenkurse arbeiteten an der Entwicklung des LMG-Zukunftswaldes mit, sodass dort mittlerweile 1100 standortgerechte Laubbäume stehen. Ziel der Maßnahme ist es, durch Initialpflanzungen die Naturwaldbildung auf der Brachfläche zu beschleunigen. So entsteht durch die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der Auwald der Zukunft. Dadurch kann die Krückau wieder zu einem Waldbach werden, in dem das Wasser aufgrund der Filterwirkung des Waldes immer sauberer wird.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde des Ludwig-Meyn-Gymnasiums mit dem besonderen Prädikat „Wir arbeiten im Netzwerk!“ ausgezeichnet, 2008, 2009 und 2010 mit dem Prädikat "Wir setzen Impulse!". Diese sind beide Auszeichnungen in Schleswig-Holstein angelehnt an andere Verfahren im Rahmen der Agenda 21. Die Agenda 21 ist ein weltweites entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert. Sie beschreibt, was für die Zukunft getan werden sollte.

Auch im sportlichen Bereich konnte die Schule schon Erfolge verbuchen. Sie trat 2010 bei dem Crosslauf mit zahlreichen Läufern und Läuferinnen an und konnte sich Plätze in der Leistungsspitze sichern. Ebenso erfolgreich waren die Fußballerinnen des Gymnasiums. Sie durften dank ihrer hervorragenden Leistungen bei Jugend trainiert für Olympia (JtfO) nach Berlin zum Bundesfinale fahren, bei dem sie den 11. Platz von insgesamt 380 Mannschaften aus ganz Deutschland errangen. Im Rahmen des JtfO konnten auch die Tischtennisspieler punkten. Sie kämpften um den Landesmeistertitel.

Kommunikation in der Schule

Um die Kommunikation innerhalb der Schule zu verbessern (Forderung im Schulprofil) und die vielfältigen Aktivitäten sichtbar zu machen, wurde das Meyn-Info ins Leben gerufen. Dieses erscheint seit Oktober 2009 viermal jährlich online. Des Weiteren erscheint regelmäßig die MeYnungsFreiheit (MYF), die Schülerzeitung der Schule. Aus dieser ist auch der TV-Sender entstanden, der inzwischen aber unabhängig agiert. Monatlich berichten die Redakteure der "MeyNews" (MYN) über Aktuelles aus dem Schulalltag.

Bekannte Schüler

Bekannte Lehrer

  • Manfred Bock (1941-2010), deutscher Leichtathlet, Zehnkämpfer und Olympiateilnehmer bei den Olympischen Spielen 1960.
  • Eduard Clausnitzer (1870-1920), deutscher Theologe, Pädagoge und Schriftsteller.
  • Peter Ingwersen (1885–1958), Doktor der Philosophie, Autor, Seminaroberlehrer, Schul- und Oberregierungsrat
  • Richard Kabisch (1868-1914), evangelischer Theologe, Pädagoge und Schriftsteller.
  • Hubertus Lehner (1907-2006), deutscher Maler, Schüler Otto Muellers und bedeutender Vertreter der „Breslauer Schule“.
  • August Hermann Rottgardt (1869-1969), deutscher Autor, Lehrer und Schulrat.
  • Hugo Willich (1859, † Unbekannt), deutscher Autor und Musiker.

Direktoren

  • 1. Julius Schmarje (1844-1902), deutscher Autor und Lehrer
  • 2. Eduard Keetmann (1840-1910), deutscher Theologe, Pfarrer und Oberstudiendirektor
  • 3. Robert Vent (1849-1902), deutscher Theologe
  • 4. Richard Kabisch
  • 5. Eduard Clausnitzer
  • 6. Oskar Löber (*1869, † Unbekannt), deutscher Autor, evangelischer Pfarrer, Theologe und Oberregierungsrat.
  • 7. Alfred Ursinus (1888-1966), deutscher Autor, evangelischer Theologe, Philosoph und Oberstudienrat.
  • 8. Bernhard Pein ( 1891-1970)
  • 9. Hinrich Apfeld (1891-1981)
  • 10. Hans Gloyer (* 1893) (kommissarisch im Zweiten Weltkrieg)
  • 11. Walter Schadow (kommissarisch nach dem Zweiten Weltkrieg)
  • 12. Walter Koppenhagen (1903-1979)
  • 13. Christian Hülsen
  • 14. Michael Lohmann (1989-2010)
  • 15. Peter Hormann (2010-2011 kommissarisch)
  • 16. Alexej Stroh (ab 2011)

Literatur und Quellen

  • Stadt Uetersen: 750 Jahre Uetersen – 1234–1984 - Lothar Mosler - Unsere Schulen. C.D.C. Heydorns, Uetersen 1984
  • 50 Jahre Königlich-Preussisches Lehrerseminar; 60 Jahre Ludwig-Meyn-Schule zu Uetersen. C.D.C. Heydorns, Uetersen 1985
  • Stadt Uetersen: 775 Jahre Uetersen – Jürgen Wolff – Das Uetersener Schulwesen. C.D.C. Heydorns, Uetersen 2009
  • Sönke Zankel (Hrsg.): Uetersen im Nationalsozialismus. Schüler der Ludwig-Meyn-schule erforschen die Geschichte ihrer Stadt. Schmidt & Klauding, Kiel 2009 ISBN 978-3-88312-416-2
  • Sönke Zankel (Hrsg.): Uetersen und die Nationalsozialisten. Von Weimar bis in die Bundesrepublik. Neue Forschungsergebnisse von Schülern des Ludwig-Meyn-Gymnasiums. Schmidt & Klauding, Kiel 2010 ISBN 978-388312-4179
  • Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte , Band 112. Wachholtz Verlag, Neumünster 1987

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Ferdinand Bubbe:Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen - Teil II, Seite 203 (Heydorn, Uetersen 1932)

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