Ludger Müller

Ludger Müller

Ludger Müller (* 25. August 1952 in Ratingen) ist ein römisch-katholischer Kirchenrechtler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Müller studierte von 1972 bis 1985 die Fächer Katholische Theologie, Philosophie, Musikwissenschaft, Geschichte und Kanonisches Recht an den Universitäten in Bonn, Münster, Eichstätt und München. 1982 schloss er sein Studium mit einem Lic. theol. in Eichstätt ab. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Hubert Müller an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1980/81) und bei Peter Krämer an der Katholischen Universität Eichstätt (1981 bis 1985). 1985 wurde er bei Peter Krämer mit einer kirchenrechtlichen Arbeit über den Jesuiten Franz Xaver Zech zum Dr. theol. promoviert. 1990 wurde er in München mit der Arbeit über den Rechtscharakter der kirchlichen Rechtsordnung promoviert. Nach kurzer Tätigkeit als Offizialatsrat in Osnabrück war er von 1986 bis 2000 Wissenschaftlicher Angestellter am Kanonistischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1996 habilitierte sich Müller für das Fach Kirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte in München mit der Schrift „Der Rechtsbegriff im Kirchenrecht. Zur Abgrenzung von Recht und Moral in der deutschsprachigen Kirchenrechtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts“. Er war als Privatdozent in München und Lehrbeauftragter in Regensburg und Eichstätt tätig.

Nach einer Lehrstuhlvertretung für Kirchenrecht an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erhielt er 2000 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Kanonisches Recht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Seit 2001 ist er ständiger Gastprofessor an der Theologische Fakultät Lugano (Facoltà di Teologia di Lugano).

Müller war Diözesanrichter in Osnabrück sowie an den Konsistorien Augsburg, München und Regensburg und an den Erzbischöflichen Offizialaten Freiburg im Breisgau, Köln und Bamberg tätig.[1] Seit 2006 ist er Ehebandverteidiger, Kirchenanwalt und Vernehmungsrichter am Bischöflichen Diözesangericht St. Pölten.

Im April 2011 wurde Müller von Papst Benedikt XVI. zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte ernannt.[2]

Ludger Müller ist verheiratet.

Schriften

  • Kirche, Staat, Kirchenrecht, Pustet Regensburg 1986, ISBN 3-7917-1024-9
  • Kirchenrecht - analoges Recht?, EOS-Verlag St. Ottilien 1990, ISBN 3-88096-576-5
  • Der Rechtsbegriff im Kirchenrecht, EOS-Verlag St. Ottilien 1999, ISBN 3-88096-352-5
  • Religionsunterricht zwischen Norm und Wirklichkeit, Bonifatius Paderborn 2000, ISBN 3-89710-082-7, zusammen mit Stephan Leimgruber
  • Kirche ohne Recht? : Stand und Aufgaben der Kirchenrechtswissenschaft heute, Bonifatius Paderborn 2003, ISBN 3-89710-082-7, zusammen mit Libero Gerosa
  • "Strafrecht" in einer Kirche der Liebe : Notwendigkeit oder Widerspruch?, Lit Berlin/Münster 2006, ISBN 3-8258-9272-7 (Herausgeber)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Papst beruft Kirchenrechtler Müller und Pree in Kommission“ kathweb.at, 15. April 2011
  2. „Deutsche Kirchenrechtler zu Beratern des Papstes berufen“ Liborius.de, 14. April 2011

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludger Zurstraßen — (* 24. November 1731 in Warendorf; † 3. April 1798) war römisch katholischer Priester und von 1767 bis 1798 vorletzter Abt des Klosters Liesborn. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Ludger Keitlinghaus — Land Deutschland  Deutschland Geboren 24. Juli 1965 Titel Großmeister (1998) Internationaler Meis …   Deutsch Wikipedia

  • Kerstin Müller — im Dezember 2008 bei der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Krefeld zur Bundestagswahl 2009 Kerstin Müller (* 13. November 1963 in Siegen) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Sie war von 2002 bis 2005 Staa …   Deutsch Wikipedia

  • Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien — Die Katholisch Theologische Fakultät der Universität Wien wurde am 21. Februar 1384 von Herzog Albrecht III. gegründet[1]. Sie ist die älteste ununterbrochen bestehende Theologische Fakultät der Welt. Neben der Katholisch Theologischen Fakultät… …   Deutsch Wikipedia

  • Ratingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Baffin Island — Infobox Islands name = Baffin Island Île de Baffin image caption = image size = locator map custom = no native name = ᕿᑭᖅᑖᓗᒃ ( Qikiqtaaluk ) native name link = Inuktikut nickname = location = Northern Canada coordinates =… …   Wikipedia

  • Adelheid (HRR) — Adelheid von Burgund, „Weg der Ottonen“, Magdeburger Domplatz Adelheid (* um 931 im Burgund; † 16. Dezember 999 im Kloster Selz im Elsass) war eine Kaiserin des mittelalterlichen römischen Reiches und wird als Heilige verehrt …   Deutsch Wikipedia

  • Adelheid von Burgund (HRR) — Adelheid von Burgund, „Weg der Ottonen“, Magdeburger Domplatz Adelheid (* um 931 im Burgund; † 16. Dezember 999 im Kloster Selz im Elsass) war eine Kaiserin des mittelalterlichen römischen Reiches und wird als Heilige verehrt …   Deutsch Wikipedia

  • Apostolischer Visitator — Ein Apostolischer Visitator ist ein Beauftragter des Papstes, der mit besonderen und umfassenden Befugnissen ausgestattet ist. Die Untersuchten sind laut Kirchenrecht verpflichtet, „vertrauensvoll mit dem Visitator zusammenarbeiten, indem sie auf …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Boas — Franz Boas, um 1915 Franz Boas (* 9. Juli 1858 in Minden; † 21. Dezember 1942 in New York) war ein deutschstämmiger US amerikanischer Anthropologe, Ethnologe, Physiker und Geograph …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”