Ludwig Popp

Ludwig Popp

Ludwig Popp (* 3. Juli 1911 in Kulmbach; † 24. Mai 1993 in Bimöhlen in Holstein) war ein deutscher Bakteriologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur an der Oberrealschule Bayreuth studierte Ludwig Popp ab dem Sommersemester 1930 Medizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, später in München, Heidelberg, Brünn, Düsseldorf und abschließend wieder in Würzburg. Er wurde Mitglied der Corps Rhenania Würzburg (1930) und Marchia Brünn (1933).[1] Im November 1935 bestand er das medizinische Staatsexamen. Nach der Promotion im Jahre 1936 erhielt er 1937 die Approbation.

Er vertrat zunächst Landärzte in Oberfranken, wendete sich dann aber der Ausbildung in Bakteriologie und Hygiene im Krankenhaus St. Georg in Hamburg zu. Zu Beginn der Zweiten Weltkrieges wurde er zur Luftwaffe eingezogen, erst als Flieger, dann kurz als Truppenarzt. Er wurde zur Abteilung für Bakteriologie und Serologie am Hamburger UKE und 1942 für zwei Jahre an das Hygienische Institut der Universität Würzburg kommandiert.

1944 wurde er zum stellvertretenden Leiter der Bakteriologisch-hygienischen Untersuchungsstelle der Luftwaffe in Paris ernannt und anschließend als Leiter des Luftgaus 5 in Westfrankreich (Arras), Essen und bis zum Kriegsende in Bad Harzburg eingesetzt.

Nach Kriegsende ging er als wissenschaftlicher Oberassistent zum Medizinaluntersuchungsamt Braunschweig. 1948 wurde er dessen kommissarischer Leiter. 1950 wurde er zum Leiter dieses Institut zunächst als Medizinalrat und zuletzt als Medizinaldirektor ernannt. 1949 wurde er zum Lehrbeauftragten und 1960 zum Honorarprofessor für Bakteriologie und Hygiene der Technischen Hochschule Braunschweig berufen. Im Jahre 1975 wurde er pensioniert. Neben diesen Tätigkeiten gründete er eine MTA-Schule, die er auch noch nach seiner Pensionierung leitete, wie er auch weiterhin Vorlesungen an der Technischen Universität Braunschweig hielt.

Ludwig Popp verfasste etwa einhundert wissenschaftliche medizinische Arbeiten über Bakteriologie, Wasserhygiene, Salmonelleninfektionen und Rindertuberkulose sowie deren Übertragung auf den Menschen, die in den wichtigsten nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

1980 wurde Ludwig Popp mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Im Jahre 1988 erhielt er die Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen.

Ludwig Popp war ein anerkannter Kunstsammler und Mitglied in wissenschaftlichen und kulturellen Vereinigungen wie der Kestner-Gesellschaft in Hannover, der Raabe-Gesellschaft in Braunschweig, den Freunden der Plassenburg[2] oder Den ehrlichen Kleidersellern zu Braunschweig.

Nach seiner Pensionierung befasste er sich gemeinsam mit seiner Frau Cecilie mit zahlreichen historischen Studien, vornehmlich zur Geschichte seiner Heimatstadt Kulmbach. 1978 wurde er besonders wegen seines spendablen Mäzenatentums mit der Stadtmedaille der Stadt Kulmbach ausgezeichnet

Quellen

  • Kurt Stucke, In memoriam Ludwig Popp, Trier 1994 in Märkerbrief Nr. 75
  • Norbert Koniakowsky: Corps Marchia Brünn 1865-1995, Trier 1995
  • Kösener Corpslisten 1996, 94, 216

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 143, 578; 18, 186
  2. Homepage der Freunde der Plassenburg e.V.

Weblinks


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