Ludwig von Heyl zu Herrnsheim (1886–1962)

Ludwig von Heyl zu Herrnsheim (1886–1962)

Ludwig Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim (* 11. Dezember 1886 in Worms; † 6. November 1962 ebenda) war ein deutscher Industrieller und Politiker (DVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Ludwig Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim wurde am 11. Dezember 1886 als eines der sieben Kinder des Lederwarenfabrikanten Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim und seiner Frau Sofie geborene Stein (1847–1915) in Worms geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in seiner Heimatstadt absolvierte er ein Studium der Chemie an den Universitäten in Heidelberg und Karlsruhe. Er leistete von 1909 bis 1911 Militärdienst in Berlin und nahm ab 1914 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1919 wurde er aus der Reichswehr entlassen.

Nach dem Tode seines Vaters übernahm sein Bruder Cornelius (1874–1954) die Leitung der Lederwerke. Er selbst war zeitweise Betriebsleiter der Wormser Lederwerke Heyl-Liebenau und fungierte daneben von 1942 bis 1944 als Vorsitzender der Wirtschaftsgruppe Lederindustrie mit Sitz in Berlin. 1952 wurde er dann Aufsichtsratsvorsitzender des in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Unternehmens. Am 29. Januar 1917 heiratete er Eva Maria geborene von der Marwitz-Stein (1889–1959). Ludwig von Heyl zu Herrnsheim war evangelisch. Freiherr von Heyl zu Herrnsheim starb am 6. November 1962 in Worms.

Politik

Freiherr von Heyl zu Herrnsheim trat in die Deutsche Volkspartei (DVP) ein und war während der Zeit der Weimarer Republik Stadtverordneter in Worms. Von 1924 bis 1927 war er Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen.

Am 20. März 1945, ca. sechs Wochen vor Adolf Hitlers Selbstmord, beendete der Einmarsch der US-amerikanischen Truppen die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus in Worms. Freiherr von Heyl zu Herrnsheim wurde am 23. März 1945 von der US-amerikanischen Besatzungsmacht mit der Bezeichnung „Stadtältester“ zum Leiter der Stadtverwaltung ernannt. Bereits am 21. Mai 1945 wurde er durch Ernst Kilb (SPD) ersetzt, der nach einer schweren Erkrankung bereits am 6. Januar 1946 starb.

Ehrungen

Literatur

  • Volker Brecher: Kriegswirtschaft in Worms. Arbeitsbedingungen ausländischer und deutscher Beschäftigter in der Lederindustrie und anderen Wirtschaftszweigen 1939–1945. Verlag Stadtarchiv, Worms 2003, ISBN 3-9809002-1-5 (Der Wormsgau Beiheft 37).
  • Hans-Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 135 (Darmstädter Archivschriften 5).

Weblinks


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