Maria Kobel

Maria Kobel

Maria Kobel (* 5. August 1897 in Liegnitz, Schlesien, heute Polen; † 14. August 1996 in Kronberg im Taunus) war eine deutsche Chemikerin und spätere Abteilungsleiterin im Kaiser-Wilhelm-Institut für Biochemie.

Leben

Sie studierte von 1918 bis 1921 Chemie an der Universität Breslau und promovierte 1921 mit der Arbeit „Über die in der Literatur als Glyoxylharnstoff bezeichneten Stoffe“. 1921 zieht sie dann nach Berlin, wo sie von 1925 bis 1936 im Kaiser-Wilhelm-Institut für Biochemie, Berlin-Dahlem, arbeitet. Zwischen 1929 und 1936 hat sie den Posten der Abteilungsleiterin für Tabakforschung inne. Nach der Vertreibung von Carl Neuberg und der daraus resultierenden zwischenzeitlichen Schließung des Kaiser-Wilhelm-Institut für Biochemie, war sie ab 1936 am „Hofmann-Haus“ in Berlin beschäftigt. Ab 1941 gehörte sie als Mitarbeiterin, später Leiterin einer Abteilung, der Redaktion des Handbuches „Beilstein“ an. Bis 1945 war die Redaktion in Berlin, dann in Frankfurt/M..1962 wurde sie hier emeritiert.

Maria Kobels wissenschaftliche Leistungen betrafen die Fermentforschung. Im Handbuch „Die Methoden der Fermentforschung“ von Bamann/Myrbäck veröffentlichte sie mehrere Artikel.

Literatur

  • Bamann Eugen, Karl Myrbäck (Hrsg.): Die Methoden der Fermentforschung. 4 Bände. Thieme, Leipzig 1941.
  • Hinderk Conrads, Brigitte Lohff: Carl Neuberg – Biochemie, Politik und Geschichte. Lebenswege und Werk eines fast verdrängten Forschers. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08894-6, (Geschichte und Philosophie der Medizin 4).
  • Michael Engel: Geschichte Dahlems. Berlin-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-87061-155-3.
  • Michael Engel: Paradigmenwechsel und Exodus. Zellbiologie, Zellchemie und Biochemie. In: Wolfram Fischer u. a. (Hrsg.): Exodus von Wissenschaften aus Berlin. Fragestellungen - Ergebnisse - Desiderate. Entwicklungen vor und nach 1933. de Gruyter, Berlin u. a. 1994, ISBN 3-11-013945-6, (Akademie der Wissenschaften zu Berlin - Forschungsbericht 7), S. 296–342.
  • Fritz Lieben: Geschichte der Physiologischen Chemie. Mit einem Vorw. von Edith Heischkel-Artelt. Reprografischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig und Wien 1935. Olms, Hildesheim u. a. 1970, bes. S. 257, 369, 520.
  • Marilyn Ogilvie, Joy Harvey (Hrsg.): The biographical dictionary of women in science. Pioneering lives from ancient times to the mid-20th century. Volume 1: A – K. Routledge, New York u. a. 2000, ISBN 0-415-92039-6, S. 711.
  • Annette Vogt: Vom Hintereingang zum Hauptportal? Lise Meitner und ihre Kolleginnen an der Berliner Universität und in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08881-7, (Pallas Athene 17).
  • Annette Vogt: Wissenschaftlerinnen in Kaiser-Wilhelm-Instituten. A – Z. 2. erweiterte Auflage. Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin 2008, ISBN 978-3-927579-12-5, (Veröffentlichungen aus dem Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft 12), S. 98–100.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kobel — bezeichnet: das Nest eines Eichhörnchens bzw. einer Haselmaus eine Bauart von Funkenfängern am Schornstein einer Dampflokomotive ein mittelalterlicher Reisewagen, auch: Kobelwagen im süddeutschen und österreichischem Sprachraum einen… …   Deutsch Wikipedia

  • MARIA, S. (1) — 1S. MARIA, die seligste Jungfrau und Gottesgebärerin, die Königin aller Heiligen, theilt als die Mutter des Erlösers auch seine Vorgeschichte. In allen Weissagungen, die von Ihm handeln, ist sie stillschweigend, öfter aber ausdrücklich mit… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Burgstall Kobel — p1 Burgstall Kobel Entstehungszeit: Hochmittelalter Burgentyp: Turmhügelburg Erhaltungszustand: Burgstall Ständische …   Deutsch Wikipedia

  • 5. August — Der 5. August ist der 217. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 218. in Schaltjahren), somit bleiben noch 148 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Juli · August · September 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abteilungsleiterinnen in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft — Die Kaiser Wilhelm Gesellschaft war im Vergleich zu den Universitäten eine weniger frauenfeindliche Institution. In einigen Kaiser Wilhelm Instituten arbeiteten Wissenschaftlerinnen ab 1912, in 10 Kaiser Wilhelm Instituten gab es immerhin 14… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Götzis — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Götzis enthält die fünf denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Götzis, wobei drei Objekte per Bescheid, die anderen zwei durch den § 2a des Denkmalschutzgesetzes unter Schutz… …   Deutsch Wikipedia

  • Neusäss — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koa–Kod — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Neusäß — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Westheim (Neusäß) — Westheim Stadt Neusäß Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”