Charleston-Maschine

Charleston-Maschine
Paiste 2002 "Sound-Edge" Hi-Hat (14") montiert auf der "Pearl H2000 Eliminator"
Mechanik der HiHat-Machine "Pearl H2000 Eliminator"

Die Hi-Hat (auch Hi Hat, im Englischen veraltet auch Sock cymbal, etwa: Ständerbecken) ist ein Teil eines Schlagzeugs.

Entwicklung

Die Hi-Hat entwickelte sich in den zwanziger Jahren aus der „Charleston-Machine“, die vom Prinzip her ähnlich funktionierte, jedoch nur einen sehr niedrigen Ständer hatte, der ein Bespielen der Becken mit Sticks nicht zuließ, deshalb auch die Bezeichnungen „Low-Hat“ oder „Low-Sock“. Der Entwicklungsschritt zur heutigen Hi-Hat wird dem Schlagzeuger Vic Berton zugeschrieben.

Aufbau

Die Hi-Hat besteht aus einem Becken-Paar, das horizontal auf einem Ständer mit einem Pedal montiert ist. Dies ermöglicht mittels eines Federzugs ein Öffnen und Schließen der Hi-Hat mit dem linken Fuß im Standard-Set-up.

Der Aufbau und die Mechanik der Hi-Hat kann variieren. So gibt es Hi-Hats die im direkten Zug arbeiten, d. h. das Pedal ist direkt mit dem Federzug verbunden. Hochwertige Hi-Hats lenken die Kraft über eine Umlenkrolle um. Diese Führungssysteme können unterschiedlich geformt und austauschbar sein. Je nach Form der Kettenführung verändert sich das Spielgefühl und somit der Sound. Das Spielgefühl hängt auch von der Federspannung des Zuges ab, bei hochwertigen Geräten ist auch diese veränderbar.

Die klassische Hi-Hat-Maschine besitzt drei meist doppelstrebige Beine mit gummierten Füßen. Modernere Varianten besitzen nur noch zwei drehbare Füße mit einer Bodenplatte des Pedals. So ist eine ausreichende Standfestigkeit gewährleistet. Die Füße sind dann meist auch mit Spikes ausgerüstet. Die Drehbarkeit der Füße ist wichtig, wenn Doppelfußmaschinen an der Bass drum eingesetzt werden.

Das obere der beiden Becken („Top“) ist mit einem sogenannten Clutch an der Zugstange befestigt. Auch hier gibt es verschiedene Formen. Der klassische Clutch wird in der Öffnung verschraubt und über die Zugstange geführt. Er ist fest mit ihr durch eine Schraube verbunden. Der Drop-Clutch kommt beim Spiel mit der Doppelfußmaschine zum Einsatz. Durch ihn ist es dann möglich die Hi-Hat zu schließen, wenn beide Füße die Bass drum bedienen. Der Drop-Clutch besitzt einen Hebel, der durch einen Schlag mit dem Stick die Verbindung zur Zugstange löst und das obere Becken auf das untere („Bottom“) fallen lässt. Somit ist die Hi-Hat auch ohne Bedienung des Pedals geschlossen. Bei einem Tritt auf das Pedal greift der Haken das obere Becken wieder und die Hi-Hat funktioniert in gewohnter Weise.

Klangerzeugung

Das Schließen der Hi-Hat-Becken mit dem Pedal erzeugt einen vergleichsweise leisen Klang ähnlich dem einer Cabasa („chick“). Im traditionellen Jazz ist es üblich, damit die Zählzeiten „2“ und „4“ zu markieren.

In moderner Musik werden die vielen Möglichkeiten ausgenutzt, die sich durch das Anschlagen der Hi-Hat-Becken mit Sticks bei gleichzeitigem Einsatz des Pedals bieten: Das Anschlagen erzeugt im geschlossenen Zustand einen feinen Klang, im halboffenen Zustand einen rauheren („rockigen“) Klang, im offenen Zustand einen lauten Klang ähnlich demjenigen eines Crash-Beckens. Besonders interessant klingt das Anschlagen der Becken in geöffneten Zustand mit sofortigem Schließen, weil der Klang dabei „abgeschnitten“ wird. Der Einsatz der geöffneten Hi-Hat auf unbetonten Zählzeiten (und das Schließen auf den betonten Zählzeiten) ist typisch für die Stile Reggae und Disco.

Je nach Stärke und Größe der Hi-Hat-Becken variiert auch der Klang. Je kleiner und dicker die Becken sind, desto schärfer und heller klingen sie. Die meisten Hi-Hats haben einen Durchmesser von 12 bis 15 Zoll. Zudem gibt es Hi-Hat-Becken, bei denen das untere Becken am Außenrand eine wellige Struktur haben. Diese erlauben das schnellere Entweichen der Luft. Üblicherweise ist das obere Becken („Top“) leichter und dünner als das untere („Bottom“).


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