Charleys Tante (1956)

Charleys Tante (1956)
Filmdaten
Deutscher Titel Charley's Tante
Produktionsland BR Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1956
Stab
Regie Hans Quest
Drehbuch Gustav Kampendonk
Brandon Thomas (Buchvorlage)
Produktion Berolina Film (Kurt Ulrich)
Musik Friedrich Schröder
Kamera Kurt Schulz
Schnitt Hermann Leitner
Besetzung

Charley's Tante ist ein deutscher Farbfilm nach der Farce Charleys Tante von Brandon Thomas. Die Uraufführung erfolgte am 19. Januar 1956 in Köln (Ufa-Palast).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Handelsattaché Dr. Otto Dernburg (Heinz Rühmann) ist aus Südamerika zu Wirtschaftsverhandlungen nach Deutschland gekommen. Dabei fällt sein Auge auf die attraktive Millionärin Carlotta Ramirez (Hertha Feiler).

Zunächst aber besucht er seinen jüngeren Bruder Ralf (Claus Biederstaedt), der mit seinem Freund Charley (Walter Giller) eine Dachwohnung bewohnt. Diese beiden erwarten die attraktiven Schwedinnen Ulla und Britta (Elisa Loti und Ina Peters), fürchten sich aber auch vor deren strengem Onkel Niels (Hans Leibelt). Charleys unbekannte Tante, die ebenfalls kommen wollte, lässt sich kurzerhand entschuldigen.

Britta und Ulla wollen aber nicht mit den beiden Männern alleine bleiben. Seinem Bruder zuliebe verkleidet sich also Dr. Dernburg als Charleys Tante, um den Abend zu retten. Das verkompliziert sich zusehends, da erst Charleys Vater (Paul Hörbiger) und dann auch noch Onkel Niels auftauchen. Die falsche Tante kann jedoch beide besänftigen. Zuletzt erscheint auch noch die echte Tante, bei der es sich um niemand anders als Carlotta Ramirez handelt.

Diese ist zunächst reichlich pikiert, da die falsche Tante ausgerechnet eines ihrer Kleider trägt, das Dernburgs Butler kurz zuvor entwendet hatte. Sie bringt die falsche Tante in arge Verlegenheit, lässt sie aber nicht auffliegen. Erst als die Frauen gegangen sind, demaskiert sich Dr. Dernburg.

Am nächsten Tag zeigt sich Carlotta selbst in dem Kleid, das Dernburg am Abend zuvor getragen hat. Sie hat ihn durchschaut, ist ihm aber nicht mehr böse.

Weiteres

Einer der Höhepunkte des Films ist Rühmanns „Amazonas-Mambo“, als er im Gewand der Tante mit Fistelstimme von ihrer Heimat Brasilien singt:

„In meinem Heimatland Brasilien platzt jeder Mann vor Temperament,
Drum zieht es mich so nach Brasilien, wo Leidenschaft wie Feuer brennt.
Das ist das Land der Abenteuer, dort kann man wirklich glücklich sein.
Man singt und tanzt am Lagerfeuer bis in die Urwaldnacht hinein.“
Wenn durch den Wald die Pumas springen und schrill die Papageien schrei'n,
Von Ast zu Ast sich Affen schwingen, reit' in den Dschungel ich hinein.
Die Indios grüßen mich ergeben und küssen mir des Rockes Saum,
Amigos! Das ist noch ein Leben, so wie ein zauberhafter Traum.[1]

Kritiken

  • Der Komiker Rühmann hat in der jüngeren Filmgeneration noch keinen Nachfolger gefunden. Er will nicht Komiker sein, er ist es.“ (Die Zeit) [2]
  • Die unverwüstliche britische Bühnenfarce verliert in dieser Übertragung vom Oxford der Jahrhundertwende ins Berlin der 50-er Jahre die Basis ihrer Komik und erhält durch die Betonung des Transvestiten-Themas einen peinlichen Beigeschmack.“ (Lexikon des internationalen Films) [3]

Literatur

Fußnoten

  1. Text: Hans Fritz Beckmann, Musik: Friedrich Schröder; in: Das große Heinz Rühmann Buch, ISBN 3-625-10529-2, S. 201
  2. ebd., S. 199
  3. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=16738&sucheNach=titel

Weblinks


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