Mary Ellen Avery

Mary Ellen Avery (* 6. Mai 1927 in Camden (New Jersey)) ist eine US-amerikanische Medizinerin (Pädiatrie). 1959 entdeckte sie die Ursache des Atemnotsyndrom des Neugeborenen (Infant Respiratory Distress Syndrome, IRDS) bei Frühgeborenen, was Voraussetzung für die spätere Entwicklung von Therapien war.^[1]

Avery studierte zunächst Chemie am Wheaton College, wo sie 1948 ihren Abschluss summa cum laude machte, und dann Medizin an der Johns Hopkins University, wo sie 1952 ihren M. D. Abschluss machte. Kurz danach wurde bei ihr Tuberkulose diagnostiziert und begann sich, nachdem sie diese in Europa auskurierte, für Pneumologie zu interessieren. Nach der Facharztausbildung an der Johns Hopkins University (Internship, Residency) ging sie mit einem Forschungsstipendium an die Harvard Medical School. Dort entdeckte sie 1957, dass RDS bei Frühgeborenen durch Mangel an Surfactants in der Lunge verursacht wurde.^[2]. RDS war damals eine der Haupttodesursachen von Frühgeborenen^[3]. 1960 wurde sie Assistant Professor für Pädiatrie an der Johns Hopkins, zuständig für die Frühgeborenen-Pflegestation, ging dann an die McGill University als Professor und Vorstand der Pädiatrie und war ab 1974 Professor für Pädiatrie (Thomas Morgan Rotch Professor) an der Harvard Medical School^[4] und Leitende Ärztin (Physician in Chief) des Boston Children´s Hospital, was sie bis 1985 blieb.

1968 erhielt sie den Mead Johnson Award für Forschungen in der Pädiatrie, 1984 erhielt sie die Trudeau Medaille der American Lung Association und 1991 erhielt sie die National Medal of Science. 1994 wurde sie in die National Academy of Sciences aufgenommen, deren Präsident sie 2003 war. 2005 erhielt sie den John Howland Award.

Weblinks

• Biographie bei den NIH

Einzelnachweise

1. ↑ Durch Tetsuo Fujiwara, Bengt Robertson und andere
2. ↑ Avery, Mead Surface properties in relation to atelectasis and hyaline membrane disease, American Journal of Diseases of Children, Band 97, 1959, S. 517-523
3. ↑ In den USA rund 10.000 Todesfälle jährlich um 1970, Mitte der 1990er Jahre auf rund 1500 reduziert
4. ↑ Die erste Frau, die dort eine größere Abteilung leitete

PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 6. April 2011)

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