Moisall

Moisall

Moisall ist ein Ortsteil der Gemeinde Bernitt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Das Dorf liegt etwa neun Kilometer nordwestlich von Bützow.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Dorf Moisall wurde im Jahre 1264 unter dem Namen „Moyssalle“ in Form eines Gutsdorfes erstmals in Urkunden erwähnt, 1345 wird es „Moyzsalle“ genannt. Der Ortsname wurde wahrscheinlich vom altpolabischen Namen „Mysl“ (Ort des Mysl) abgeleitet.[1] Heute gilt Moisall als Kirchdorf der Umgebung. Im heutigen Gemeindegebiet befand sich bis zur Reformation der Hauptbesitz des Klosters Rühn.

Zusammen mit den ehemaligen Gemeinden Göllin, Kurzen Trechow und Schlemmin wurde Moisall am 1. Januar 2000 nach Bernitt eingemeindet.[2]

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche

Die Kirche

Die Kirche in Moisall wurde 1248 erstmals erwähnt, zu dieser Zeit war Moisall aus kirchlicher Sicht ein Filial von Schlemmin. Dieses Verhältnis änderte sich, als 1264 Bischof Herrmann die Pfarre nach Moisall verlegte und so die Kirche zur Pfarrkirche erhob. Das Schlemminer Gotteshaus wurde schließlich im 16. Jahrhundert nur noch als Kapelle bezeichnet und zerfiel während des Dreißigjährigen Krieges.

Im 15. Jahrhundert wurde der Kirche in Moisall der Turm und die Südvorhalle angebaut. Die Glocke stammt aus dem Jahr 1506 und wurde 1899 umgegossen. Im Jahr 1726 wurde während einer Renovierung das heutige Mansarddach und eine Altarschranke angebracht. 1802 kam die Orgel hinzu. 1895 wurden das Tonnengewölbe und die Nordsakristei restauriert. Die letzten Arbeiten an der Kirche fanden im Zeitraum 1997–1998 im Rahmen einer Sanierung der Turmuhr statt.

Der Taufbrunnen

Der Taufbrunnen vor der Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und stand ursprünglich vor dem Gutshaus. Im Jahre 1991 wurde der Taufbrunnen an seinen heutigen Platz vor der Kirche versetzt.

Gutshaus

Das Gutshaus von Moisall wurde 1912 durch den Architekten Paul Korff im Auftrag des damaligen Barons Klotz errichtet.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, unter russischer Besatzung, diente das Gutshaus als Unterkunft für Flüchtlinge. Heute steht vor dem Haus ein Gedenkstein an die Bodenreform vom 3. September 1945.

Ab 1992 stand das Gutshaus leer, bis es 1994 von einer Privatperson gekauft wurde. 2006 wurde es zusammen mit Lagerhallen im Dorf von einem privatem Unternehmen aufgekauft. Damals war das Gutshaus stark sanierungsbedürftig. Die Sanierung des alten Herrenhauses begann mit der ursprünglichen Idee, ein Schulungszentrum für Bohrpersonal zu schaffen. Als jedoch der Unternehmer, der die Schule einrichten wollte, aus dem Projekt ausstieg, wurden die Arbeiten nun fortgeführt, um aus dem Gutshaus ein Gastgewerbe zu machen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Donat, Heike Reimann, Cornelia Willich: Slawische Siedlung und Landesausbau im nordwestlichen Mecklenburg, Verlag Franz Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07620-4
  2. Gebietsänderungen 2000 – Statistisches Landesamt MV
53.8828511.83841

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