Neptun 421

Neptun 421
Serie Cam Doussié Typ Neptun 421
Technische Daten (Überblick)
Werft: VEB Schiffswerft „Neptun“, Rostock
Vermessung: 9309 BRT / 5973 NRT (5769 BRT / 3680 NRT) {6455 BRT / 3331 NRT}*
Tragfähigkeit: 13.029 t (9649 t)
Länge über Alles: 150,17 m
Länge zwischen den Loten: 140,40 m
Breite: 21,00 m
Seitenhöhe: 11,30 m
Tiefgang: 9,09 m (7,70 m)
Antrieb: 1 x K9Z 60/105 E Dieselmotor auf 1 x Festpropeller
Gesamtleistung: 6620 kW
Geschwindigkeit: 16,6 / 17,0 Knoten
Besatzung: 27
Daten: Volldecker (Freidecker) *={Vermessung des ersten Schiffs}

Die Frachtschiffsserie Neptun 421, auch Serie Cam Doussié genannt, ist ein Semicontainerschiffstyp der Rostocker Schiffswerft „Neptun“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hergestellt wurde die aus den Typen Neptun 388, Neptun 401 und Neptun 403 weiterentwickelte Baureihe von 1977 bis 1985 in 33 Einheiten. Vorgesehen sind die Schiffe vorwiegend für den kombinierten Transport von Stückgut, Containern, sowie Holz und auch Schüttgutladungen.

Erstes Schiff und Namensgeber der Serie war die am 29. November 1979 übergebene Cam Doussié mit der Baunummer 421.[1] Die im Kamerun beheimatete Cam Doussié sank am 2. März 1987 nach einer Kollision auf der Position 31° 54′ N, 10° 25′ W31.9-10.416666666667, wobei ein Toter zu beklagen war.[1] Das zweite Schiff dieser Serie war die Sol Tulla, welche nach mehreren Umbenennungen am 16. August 1992 als United Sing auf der Position 23° 13′ N, 117° 15′ O23.216666666667117.25 strandete und dabei zum Totalverlust wurde.[2] Die folgende Sagaland mit der Baunummer 423 war ab dem 29. Oktober 2000 das erste Schiff der Serie, welches nach nur 22 Dienstjahren als thailändische Jutha Sarunpak in Chittagong abgebrochen wurde.[3] Auch das vierte Schiff der Baureihe, die Sol Laila erwies sich als unglücklich und sank als Raya Eclat am 5. April 1984 nach einer Kollision auf der Position 22° 8′ 31″ N, 114° 19′ 52″ O22.141944444444114.33111111111.[4] Eine Sonderstellung nimmt das siebente Schiff der Serie, die als Pasewalk auf Kiel gelegte und am 29. Dezember 1978 auf den Namen Fliegerkosmonaut der DDR Sigmund Jähn getaufte Baunummer 427 ein. Selbst die weit nach achtern gezogene Back des Typ 421 war zu kurz um diesen vermutlich längsten Schiffsnamen der deutschen Nachkriegsgeschichte in einem Stück auszuschreiben, woraufhin man ihn in zwei Zeilen am Bug anbrachte. Das nach mehreren Umbenennungen seit 1997 unter dem Namen Loretta D. fahrende Schiff erreichte am 27. Mai 2009 das indische Alang, wo es am 5. Juni zum Abbruch auf den Strand gesetzt wurde.[5] Den Abschluss der erfolgreichen Baureihe bildete die im September 1985 fertiggestellte Laplandia.[6]

Technik

Angetrieben wurden die Schiffe von einem in MAN-Lizenz gefertigten 6620 kW Zweitakt-Dieselmotor des Typs K9Z 60/105 E des Herstellers VEB Maschinenbau Halberstadt der direkt auf einen Festpropeller wirkt. Die Maschinenanlage ist für wachfreien Betrieb eingerichtet.

Die mit einem Wulstbug versehenen Rümpfe sind in Sektionsbauweise zusammengefügt. Der mit Einzelkammern ausgestattete Wohn- und Arbeitsbereich der achtern angeordneten Decksaufbauten ist klimatisiert.

Die drei Laderäume mit einem Rauminhalt von 18.432 m3 Kornraum und 17.000 m3 Ballenraum verfügen über Zwischendecks mit Staplerverstärkten Glattdecklukendeckeln, die Laderäume II und III werden mit mittschiffs geteilten Faltlukendeckeln verschlossen.

Es können 445 Container transportiert werden. Das Ladegeschirr besteht aus fünf 20 und 40 Tonnen Ladebäumen.

Literatur

  • Struve, Karl H.: VEB Schiffswerft Neptun-Rostock, Neptun Type-421. In: Marine News. World Ship Society, Gravesend 2002, ISSN 0025-3243, S. 26–29.
  • Neumann, Manfred; Strobel, Dietrich: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.
  • Autorenkollektiv: Deutsche Reedereien Band 23. VEB Deutsche Seereederei Rostock. Verlag Gert Uwe Detlefsen, ISBN 3-928473-81-6.

Einzelnachweise

  1. a b Die Cam Doussié auf Miramar Ship Index (englisch)
  2. Die Sol Tulla auf Miramar Ship Index (englisch)
  3. Die Sagaland auf Miramar Ship Index (englisch)
  4. Die Sol Laila auf Miramar Ship Index (englisch)
  5. Die Fliegerkosmonaut der DDR Sigmund Jähn auf Miramar Ship Index (englisch)
  6. Die Laplandia auf Miramar Ship Index (englisch)

Siehe auch


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