Nikolajewka (Kaliningrad)

Nikolajewka (Kaliningrad)
Siedlung
Nikolajewka/Waldburg
Николаевка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Waldburg (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238132
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 810 009
Geographische Lage
Koordinaten 54° 21′ N, 21° 41′ O54.3521.683333333333Koordinaten: 54° 21′ 0″ N, 21° 41′ 0″ O
Nikolajewka (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Nikolajewka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Nikolajewka (russisch Николаевка, deutsch Waldburg, Kreis Gerdauen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)) im Rajon Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nikolajewka liegt vier Kilometer nördlich der Staatsgrenze zwischen Russland und Polen unweit der russischen Fernstraße R 508, über die es beim Abzweig Filippowka (Philippsthal) zu erreichen ist. Ein Bahnanbindung ist nicht gegeben.

Geschichtliches

Das vormals „Waldburg[1] genannte Gutsdorf war 1818 ein kleiner Ort mit 43 Einwohnern, deren Zahl sich allerdings bis 1910 auf 187[2] steigerte. Am 9. April 1874 gehörte Waldburg zu den fünf Kommunen, die den neu gegründeten Amtsbezirk Kurkenfeld[3] (russisch: Ablutschje) bildeten. Bis 1945 gehörte er zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Waldburg mit dem Gutsbezirk Ernstwalde (russisch: Ilmowka) und der Landgemeinde Klein Karpowen (1938–1946 Klein Karpau, russisch: Malzewo) zur neuen Landgemeinde Waldburg zusammen. Die Einwohnerzahl kletterte bis 1933 auf 550 und betrug 1939 noch 534[4].

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Waldburg wie das ganze nördliche Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1946 in „Nikolajewka“ umbenannt. Das Dorf wechselte vom Landkreis Gerdauen in den Rajon Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) innerhalb der – ab 1991/92 dann russischen – Oblast Kaliningrad. Bis zum Jahre 2009 war der Ort in den Nekrassowski sowjet (Dorfsowjet Nekrassowo ((Groß) Karpowen, 1938–1946 Karpauen) eingegliedert. Danach wurde Nikolajewka aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[5] eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)).

Kirche

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Waldburg bis 1945 in das Kirchspiel Karpowen[6] (1938–1946 Karpauen, seit 1946: Nekrassowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Ernst Salkowski.

In der Zeit der Sowjetunion fand kirchliches Leben aufgrund staatlichen Verbots nur im Geheimen statt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, die sich zu vier Kirchenregionen der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zusammenschlossen[7]. Nikolajewka liegt im Einzugsbereich der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg).

Verweise

Fußnoten

  1. Waldburg im Kirchspiel Karpauen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kurkenfeld
  4. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  5. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Kirchspiel Karpauen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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