Nissan Primera P11

Nissan Primera P11
Nissan
Nissan Primera Stufenheck (1996–1997)

Nissan Primera Stufenheck (1996–1997)

Primera P11
Hersteller: Nissan
Produktionszeitraum: 1996–2002
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Schrägheck, fünftürig
Kombi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(66–110 kW)
Dieselmotor:
2,0 Liter (66 kW)
Länge: 4430–4579 mm
Breite: 1715 mm
Höhe: 1410–1450 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1240–1495 kg
Vorgängermodell: Nissan Primera P10
Nachfolgemodell: Nissan Primera P12
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest[1] Crashtest-Stern 3.svg

Die Baureihe P11 des Autoherstellers Nissan war das zweite Modell des Primera und zählt zur Mittelklasse. Bis zum ersten Facelift war neben der Limousine mit Stufen- oder Schrägheck kein Traveller (Kombi) erhältlich. Um diese Lücke zu schließen wurde der Kombi der vorherigen Generation weiterhin verkauft. Dieser Primera wurde in den USA auch als Infiniti G20 vermarktet.

Inhaltsverzeichnis

Primera P11 (1996–1997)

Die offizielle Händlereinführung des Primera P11 war im September 1996 als Stufenheck und Schrägheck. Eine Kombiversion dieses Modells wurde bis zum ersten Facelift nicht gebaut, stattdessen stand weiterhin der W10 Traveller des Vorgängermodells zur Verfügung. Die Neuauflage des Primeras war in sämtlichen Dimensionen gewachsen und bot im Innenraum mehr Platz. Auch konnte der P11 mit stark verbesserter Sicherheitsausstattung aufwarten. So waren Doppelairbags vorne, Gurtstraffer und Scheibenbremsen rundum mit ABS in jeder Version serienmäßig mit an Bord.

Das Fahrwerk wurde ebenfalls stark verbessert. Zwar stammte die Vorderachskonstruktion noch aus dem Vorgängermodell Primera P10, doch wurde die Hinterachsaufhängung komplett geändert. Zum Einsatz kam die sogenannte Kompaktlenker-Hinterachse, bei der ein Scott-Russel-Gestänge verbaut ist und die auch schon im Nissan Almera N15 eingesetzt wurde[2]. Damals allerdings war diese Bauweise in dieser Fahrzeugklasse eine absolute Neuheit und das auf der Nürburgring Nordschleife abgestimmte Fahrwerk erntete gute Kritiken für sein Handling.[3][4]

Ausstattungsvarianten

  • GX: stellte die Basisversion dar, ausgerüstet mit Servolenkung, Zentralverriegelung, ausschließlich mit 1,6-l-Motorisierung
  • Si: diese Ausstattung war die sportlichere Basisvariante, ausgerüstet mit Lederlenkrad, Sportsitzen, Heckspoiler und Nebelscheinwerfern, nur mit 1,6er Motorisierung
  • SLX: diese Ausstattung war die Normalausstattung mit Velourssitzen, elektr. Fensterhebern und Spiegelverstellung, jedoch serienmäßig ohne Klimaanlage
  • SRi: die sportliche Normalausstattung mit Lederlenkrad, Sportsitzen, ZV, Sportfahrwerk, Domstreben, Heckspoiler
  • SE: Luxusausstattung mit Klimaanlage, Velours, Lederlenkrad, BC, ZV mit Fernbedienung, LM-Felgen, Holzdekor, elektr. Fensterhebern, Chromgriffen, gegen Aufpreis auch mit Lederausstattung. Ausschließlich mit 2,0-l-Motorisierung
  • GT: der Primera GT war das Topmodell des P11, ausgestattet mit Teilleder-Sportsitzen, Lederlenkrad, elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage, Domstreben, Sportfahrwerk, Seitenschwellern, verlängerten Front- und Heckschürzen, Heckspoiler, BC, ZV mit Fernbedienung. Dieses Modell war ab April 1997 nur mit 2.0L-Motorisierung (150 PS) und als Stufenheck erhältlich. Es diente als Homologationsmodell für die Primera, die im Tourenwagensport eingesetzt wurden.
  • SportLine: Sonderedtion von 50 roten und 50 schwarzen Fahrzeugen. Diese Edition basiert auf dem GT und ist unter anderem zusätzlich mit Tieferlegungsfedern, 17" Alufelgen, Sportpedalen und „Sportline“-Schriftzügen ausgestattet. [5]

Motorisierung

Zum Verkaufsstart des Primera P11 standen drei Benziner mit Einspritzung sowie ein Dieselmotor zur Verfügung. Die Benzinmotoren stammten mit leichten Modifikationen aus dem Vorgängermodell P10, nur ein 2.0L-Motor mit 130 PS wurde neu in das Programm aufgenommen. Zu den Ottomotoren kam ein neuer 2,0-l-Turbodiesel mit Vorkammereinspritzung und 90 PS hinzu. Der Turbodiesel wurde nicht neu entwickelt, sondern es handelte sich dabei um den bekannten CD20-Diesel aus dem P10 und Sunny. Es wurde lediglich ein permanent arbeitender Turbolader eingesetzt und der Motor erhielt die Bezeichnung CD20T. Im April 1997 wurde das Motorenangebot durch ein Sportmodell, den GT, mit 150 PS Leistung aus einem 2.0L-Motor erweitert.

Als Motorisierung wurden von Nissan nur Motoren angeboten, die als Reihenvierzylinder ausgelegt waren. Die Benziner verfügen über 16 Ventile, welche mittels einer Steuerkette über zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC) angetrieben werden. Der Dieselmotor hat indes nur 8 Ventile, die über eine oben liegende Nockenwelle (OHC) betrieben werden. Hier erfolgt die Ventilsteuerung durch einen Zahnriemen.

Primera P11-120 (1997–1999)[7]

Nissan Primera Stufenheck
(1997–1999)

Das erste Facelift des P11 erfolgte bereits im September 1997 und der Primera wurde daraufhin intern als P11-120 bezeichnet. Es wurden einige technische und optische Änderungen vorgenommen sowie die Ausstattung der Varianten überarbeitet. Die 1.6L und 2.0L Triebwerke bekamen eine Leistungssteigerung und die Sicherheitsausstattung wurde verbessert. Ab sofort erhielten alle 2.0L-Modelle eine größere Bremsanlage an der Vorderachse mit 280mm Durchmesser, wie zuvor auch im GT verbaut. Außerdem wurde eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD) eingeführt und Seitenairbags wurden serienmäßig. Die überarbeitete Version unterscheidet sich optisch kaum vom Vorgänger und gibt sich hauptsächlich durch die Änderung der Rückleuchten zu erkennen, bei denen die Blinker nun in gelb anstatt in weiß sind.

Erstmals wurde mit dem Facelift ein Traveller auf der Basis des Primera P11 als WP11-120 eingeführt. Dieser löste die bis dato immer noch verkaufte Kombiversion der vorhergegangenen Generation des Primera ab und wurde wie die Limousine im englischen Sunderland gefertigt.[7]

Ausstattungsvarianten

Die Ausstattungsvarianten wurden mit dem Faceliftmodell neu benannt. Das Modell GX wurde zur Basis-Ausstattung, Si und SRi unter Motion zusammengefasst, SLX zu Competence, SE zu Ambiente und GT zu TopSport. Zusätzlich gab es in den Ausstattungen ab sofort eine Mittelarmlehne hinten.

Auch vom Facelift gab es eine Sonderediton, die auf dem TopSport basierte. Sie wurde STWline genannt und war auf 200 Fahrzeuge limitiert. Zusätzlich verfügte dieses Modell über Cromaflair-(Flip-Flop)-Lack, 17"-Leichtmetallfelgen (eine Sonderserie von BBS), Leder-Sportsitze, Tieferlegung, Aluminiumdekor im Innenraum und Edelstahleinstiegsleisten [8].

Motorisierung

Im Zuge der Modellpflege wurden die 1.6L und 2.0L Motoren überarbeitet. Der 1.6L leistete nun 100 PS und der 2.0L mit 115 PS wurde aus dem Angebot entfernt.

Primera P11-144 (1999–2002)

Nissan Primera Schrägheck
(1999–2002)

Dem P11 war nur in Europa mit der Version P11-144 ein umfangreiches Facelift beschieden. Es erfolgte im September 1999 und ist im Unterschied zu den Vorgängermodellen sofort zu erkennen an einer geänderten Front, einem geänderten Heck und einer entsprechenden Seitenlinie (Schweller, Zierleisten usw). Im Innenraum wurden neue Sitze und Instrumente verbaut und auch das Armaturenbrett blieb nicht unverändert.

Trotz starker Änderungen am Blechkleid der Limousine blieb deren Radstand und Fahrwerk unverändert, dennoch wuchs die Außenlänge der Karosserie um insgesamt 26 mm. Die Scheinwerfer und Rückleuchten waren in Klarglasoptik gehalten und an der Kofferraumklappe wurde zusätzlich eine elektrische Entriegelung angebracht.

Das Äußere des Traveller, der in dieser Version als WP11-144 bezeichnet wird, veränderte sich allerdings nicht so stark wie die Limousine. Die Grundform der Rohkarosserie blieb nahezu unverändert. An der Front wurde dem Kombi das neue Gesicht verpasst und die Seitenlinie erhielt eine Auffrischung durch neue Schweller und Zierleisten. Die Heckpartie wurde bis auf die Stoßstange unverändert vom Vorfaceliftmodell übernommen und somit blieb auch die Entriegelung der Kofferraumklappe mechanisch.

Zusätzlich wurde die Motorenpalette überarbeitet sowie einige technische Änderungen durchgeführt. Die Sicherheitsausstattung wurde um serienmäßige Kopfairbags ergänzt und eine geänderte Bremsanlage, die weiterhin über EBD verfügte, mit mechanischem Bremsassistent verbaut. Die Ausstattungsvarianten wurden mit serienmäßiger Klimaautomatik und Xenonlicht bei den 2.0-Modellen sowie auch beim 1.8 Elegance verfeinert.

Im Winter 2000/2001 wurden am P11-144 noch einmal Änderungen durchgeführt, einige davon waren vom Konzernbruder Renault vorgeschriebene Einsparungsmaßnahmen. So wurden Dichtungen an der Motorhaube, der Heckklappe und den Scheinwerfern sowie doppelt vorhandene Dichtungen an den Türen entfernt. Eine erneute Änderung der Bremsanlage durch einen anderen Bremskraftverstärker und kleinere Bremsscheiben an der Hinterachse sowie der Wegfall der Sport-Ausstattung waren weitere Maßnahmen. Außerdem wurde der 1.6L Motor aus dem Programm genommen und der 2.0L Motor überarbeitet. Dieses Faceliftmodell ist daran zu erkennen, dass sich die Antenne ab sofort im vorderen Dachbereich befindet und ein verändertes Lenkrad verbaut wurde.

Wegen der rückläufigen Verkaufszahlen des Primera P11 wurde im Juni 2002 der Modellwechsel zum Nachfolger Primera P12 durchgeführt.

Ausstattungsvarianten

  • Basis: ZV (nur 1.6 und 1.8)
  • Comfort: ZV mit FB, eFH, NSW (2.0 Xenon), Lederlenkrad, Radio
  • Sport: ZV mit FB, eFH, NSW, Sportfahrwerk (nur 2.0 Limo), Sportsitze, Leder-Lenkrad, Xenon, Radio
  • Elegance: ZV mit FB, eFH, NSW, Xenon,Holz-Leder-Lenkrad, Sitzheizung, Radio mit CD-Wechsler, Klima-Automatik
  • Family: ZV mit FB, eFH, NSW, Klima-Automatik, Radio mit CD-Wechsler
  • Family Plus: ZV mit FB, eFH, NSW, Klima-Automatik, Radio mit CD-Wechsler, Xenon-Scheinwerfern

Motorisierung

Mit der Einführung des P11-144 wurde das Motorenangebot erneut überarbeitet. Zum Verkaufsstart war für den Primera in Europa erstmals ein 1.8L Vierzylindermotor mit 114 PS verfügbar, dessen Ventilsteuerung ebenfalls über zwei obenliegende Nockenwellen und eine Steuerkette erfolgt. Weiterhin wurde der 2.0L Motor mit 130 PS aus dem Programm entfernt und die 150 PS Version auf 140 PS gedrosselt. Der 1.6L Benziner und der Dieselmotor blieben unverändert.

Modellübersicht

Motorsport

Primera GT der BTCC-Saison 1999

Der Nissan Primera P11 wurde ab 1997 im weltweiten Tourenwagensport in verschiedenen Rennserien eingesetzt und wurde auf der Basis des Serienmodells Primera GT entwickelt. So trat er beispielsweise in Schweden, Südafrika (Fahrer- und Markentitel 1997-1999), Japan und der Türkei an. Aber auch in der deutschen STW-Rennserie und der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) war der Primera vertreten. Die Fahrzeuge waren frontgetrieben, wurden von der Firma Ray Mallock Limited aufgebaut und leisteten 320 PS mit dem auf Rennen optimierten SR20DE-Motor.

In der BTCC holten die Renn-Primera in der Saison 1998 die Marken-Meisterschaft und erreichten mit Anthony Reid einen 2. Platz in der Fahrerwertung. Im Folgejahr konnte sich Nissan erneut die Konstrukteurs-Meisterschaft sichern und die Fahrer Laurent Aïello und David Leslie errangen die Plätze eins und zwei in der Fahrermeisterschaft. Mit diesem Erfolg hatte Nissan seine Ziele erreicht und der Hersteller verließ anschließend die Rennserie.[9]

In der laufenden 1997er Saison der STW wurde der Renn-P11 das erste Mal als Ersatz für die veralteten Vorgänger P10 eingesetzt. Damit konnte Nissan seine Erfolge steigern und verließ nach der bisher erfolgreichsten Saison 1998, in der die Fahrer Roland Asch und Michael Krumm im Gesamtklassement die Plätze 8 und 9 belegen konnten, diese Rennserie.

Literatur

Weblinks

 Commons: Nissan Primera P11 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Nissan Primera P11 im Euro NCAP-Crashtest
  2. http://www.se-r.net/about/g20/scc/oct98/tb.html, aufgerufen am 14. Juni 2010
  3. http://www.auto-motor-und-sport.de/einzeltests/artikel/nissan-primera-2-0-se-3-679504.html, Nissan Primera 2.0 SE, aufgerufen am 23. Juni 2010
  4. http://www.auto-motor-und-sport.de/fahrberichte/artikel/nissan-primera-1-6-2-683325.html, Nissan Primera 1.6 (Seite 2), aufgerufen am 23. Juni 2010
  5. http://www.sunny78.de/index.php/content/view/107/57/, Ausstattung Primera Sportline, aufgerufen am 17. August 2009
  6. a b c http://www.sunny78.de/index.php/content/blogcategory/34/45/, Technische Daten Primera, abgerufen am 16. Juni 2010
  7. a b http://www.sunny78.de/index.php/content/view/112/46/, Modellhistorie Primera P11-120, aufgerufen am 17. August 2009
  8. http://www.sunny78.de/index.php/content/view/106/57/ Technische Daten Primera STWline
  9. http://www.ultimatecarpage.com/car/396/Nissan-Primera-GT-BTCC.html Nissan Primera GT BTCC 1997-1999, abgerufen am 18. Juni 2010

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