Otto Ludwig von Kanitz

Otto Ludwig von Kanitz
Otto Ludwig von Kanitz auf einem Bildnis in der Kirche Hainewalde

Otto Ludwig von Kanitz (* 6. September 1661 in Nopkeim, Preußen; † 8. Februar 1724 in Spitzkunnersdorf) war ein Oberst der kursächsischen Kavallerie und der königlich polnischen Armee, sowie Herr der Güter Hainewalde, Oderwitz, Spitzkunnersdorf, Mücka, Radischholz und Neundorf aus dem Geschlecht derer von Kanitz. Er wurde unter anderem auch für die Stiftung mehrerer Kirchen und als Bauherr der Kanitz-Kyawschen Gruft in Hainewalde bekannt.

Leben

Kanitz wurde 1661 in Nopkeim in Preußen[1] als Sohn des dortigen Stadtkommandanten geboren. Wie auch seine Brüder schlug er eine militärische Laufbahn ein und trat in brandenburgische und bayrische Dienste. Er kämpfte im Rheinland gegen die Truppen Ludwigs XIV. und gegen türkische Truppen in Österreich-Ungarn. 1692 wurde er als Mayor der Kavallerie in kursächsische Dienste aufgenommen. Auch hier kämpfte er gegen französische Heere und beteiligte sich am Zurückdrängen der Osmanen auf dem Balkan. 1699 schied er als Oberst aus dem Militärdienst aus.[2]

1700 heiratete er Victoria Tugendreich von Kyaw,[3] ihre Ehe blieb aber kinderlos. Nach der Hochzeit verkaufte Victoria ihrem Gatten ihre Güter in Hainewalde, Spitzkunnersdorf und Oderwitz. So gelangte er auch in den Besitz des alten Renaissanceschlosses von 1565, um dessen Erhalt er sich mit seiner Gattin engagierte. Kanitz ließ zu dieser Zeit auch Kirchen in Hainewalde, Niederoderwitz und Spitzkunnersdorf errichten. Zusammen mit seiner Frau beauftragte er 1702 den Bau der Kirchschule und 1703 eines Hospitals in Hainewalde. Weiterhin gründete er die Hainewalder Kirchenbibliothek.

Ab 1715 widmete er sich dem Bau der Familiengruft, der Kanitz-Kyawschen Gruft. Seine Frau verstarb 1717 im Alter von 60 Jahren, er selbst starb 1724, beide wurden in der von ihm erbauten Gruft beigesetzt. Seinen Besitz vererbte er an die Großnichte seiner Frau, Christiane Tugendreich von Kyaw.[1] Diese heiratete wiederum Samuel Friedrich von Kanitz und ließ mit ihm zusammen das Neue Schloss Hainewalde errichten.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Otto-Bäcker: Auszug aus der Chronik von Spitzkunnersdorf. Abgerufen am 14. Juni 2010.
  2. Das Hainewalder „Begräbniß“. Abgerufen am 1. Februar 2010 (PDF).
  3. Heinrich Erbe: Chronik des Guts Hainewalde. Abgerufen am 14. Juni 2010.
  4. Ramona Flaschner: Informationen über Hainewalde. Abgerufen am 14. Juni 2010.

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