Otto Wehle

Otto Wehle

Otto Wehle (* 6. Mai 1859 in Luckau; † 4. Februar 1928 in Düsseldorf) galt innerhalb von Fachkreisen als „Gas-Fachmann“ und wurde wegen seines Deutschen Reichspatents Nr. 51 133 für seinen Gaskochherd mehrfach in der Fachliteratur erwähnt. So in „Sieben Abhandlungen aus der Wohnungs-Hygiene“ im „Gesundheits-Ingenieur“ im „Chemisch-technisches repertorium“ sowie im „Dinglers Polytechnisches Journal“. Otto Wehles Fabrikgebäude, Lager bzw. Wohn- Geschäftshaus befand sich an der Capellstraße 22 bzw. an der Kaiserstraße 23. Später befand sich sein Wohn- Geschäftshaus an der Königsallee 33, dessen Fassadengestaltung und Grundrisslösung von dem Düsseldorfer Architekten und Ingenieurverein gewürdigt wurde. So wurde das Gebäude nach einem Entwurf von Bernhard Tüshaus & Leo von Abbema im Stil der Neorenaissance – mit Anklängen an „deutsche Renaissanceformen[1] – erbaut. Danach befand sich das Wohn- und Geschäftshaus an der Königsallee 68.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Leben

Otto Wehle wurde am 6. Mai 1859 in Luckau geboren. Er war Gelbgießer und Fabrikant. Er war evangelisch und verheiratet mit Johanna, geb. Messerschmidt (geb. 20. November 1859 in Werl, gest. 17. April 1915 in Düsseldorf[2])

Am 30. Januar 1886 zog er nach Düsseldorf, an die Nordstraße 30. Er hatte mit Johanna zehn Kinder.

Otto Wehle war später verwitwet und heiratete Katharina, geb. Weckes, kath. (geb. 3. Mai 1876 in Krefeld-Bockum). Er wohnte seit dem 16. Januar 1912 in der Goethestraße 42 in Düsseldorf. Otto Wehle verstarb am 4. Februar 1928 in Düsseldorf.[3] Nach Otto Wehles Tod verzog die Witwe am 30. April 1930 nach Krefeld-Bockum an die Krefelder Straße.[4]

Firma

„Gas-Fachmann“

Eine Zusammenstellung mehrerer für das Kochen mit Gas von Fachmännern, wie … Wehle[Mittheilungen von Otto Wehle zu Düsseldorf über seine Gaskochherde bei der im Juni 1886 in Eisenach abgehaltenen und mit einer Ausstellung von Gas-Koch- und Heizapparaten verbundene Versammlung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern.]

Er galt als Gasfachmann.[5] Bei einer Vorstellung günstiger Prognosen für die vermehrte Verwendung von Leuchtgas zum Kochen und Heizen, wird Otto Wehle – neben D. Coglievina (Ingenieur), J. G. Wobbe (Ingenieur und Gasdirektor) sowie Stawitz (Direktor) – als Gasfachmann beschrieben:

„Eine Zusammenstellung mehrerer für das Kochen mit Gas von Fachmännern, wie Coglievina[D. Coglievina (Ingenieur): Das Leuchtgas als Wärmequelle im Haushalt. Wien 1885, S. 9.], Wobbe [J.G. Wobbe (Ingenieur und Gasdirector): Die Verwendung des Gases zum Kochen, Heizen und in der Industrie. München 1885, S. 25.]Stawitz [Stawitz, Director. Ein in Tilsit ausgegebenes Circular.], Wehle [Mittheilungen von Otto Wehle zu Düsseldorf über seine Gaskochherde bei der im Juni 1886 in Eisenach abgehaltenen und mit einer Ausstellung von Gas-Koch- und Heizapparaten verbundene Versammlung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern.] u. a. aufgestellten Kostenberechnungen liefert den zuverlässigen Nachweis, dass bei einem Preise von 15 Pfg. für 1 Kubikmeter eine Mittelstandsfamilie von 5 Personen für die Zubereitung aller Speisen und Getränke nebst dem nöthigen Spülwasser monatlich höchstens 7 Mark aufzuwenden braucht.“

Dr. Adolf Wolpert (Professor des Baufaches an der Industrieschule in Nürnberg): Die Gasheizung. Günstige Aussichten auf ausgedehnte Verwendung des Leuchtgases zum Kochen und Heizen. In: Sieben Abhandlungen aus der Wohnungs-Hygiene. Zugleich Anhang zur Theorie und Praxis der Ventilation und Heizung, besonders für Heizungstechniker, sowie für Architekten, Bauhandwerker und Bauherren., Baumgärtner's Buchhandlung, Leipzig 1887, S.102.

Deutsches Reichspatent Nr. 51 133

Gesundheitstechnische Gesellschaft (Hrsg.), Gesundheits-Ingenieur. GI.Haustechnik, Bauphysik, Umwelttechnik, Band 13, Oldenbourg (Verlag), München 1890, (vom 15. September 1890, Nummer 18) S. 619 und 620.
R.Gaertner:Chemisch-technisches repertorium, Band 29, 1891, Seite 237.
R.Gaertner:Chemisch-technisches repertorium, Band 29, 1891, Seite 339.
R. Fiedler, Ueber Neuerungen im Heizungswesen. In, C. Engler, A. Hollenberg u. H. Kast (Hrsgg.), Dinglers Polytechnisches Journal, 74. Jg., 288. Bd, Heft 4, Stuttgart 28. April 1893, J.G. Gotta'schen Buchhandlg, S. 80, Ausschnitt

Otto Wehle hatte am 16. Dezember 1888 das Kl. 36 Reichspatent no. 51 133 zur Herstellung eines besonderen Kochherds erhalten. Dieser Kochherd zeichnete sich dadurch aus, dass man damit die „Vorzüge der Feuerung mit Gas mit denen der Kohlenfeuerung zu vereinigen suchte“[6]

Seine Otto Wehle, Rheinische Gas- Koch -Herdfabrik in Düsseldorf (Rheinische Gaskochherdfabrik Otto Wehle) produzierte Kochherde zur Heizung mit Kohle und Gas.

„Otto Wehle, Rheinische Gas- Koch -Herdfabrik in Düsseldorf. — Kochherd zur Heizung mit Kohle und Gas. Von einem um den Herd geführten Gaszuleitungsrohr werden die leicht auswechselbaren Brenner für die verschiedenen Kochlöcher der Herdplatte, den Bratofen und den Wasserkessel gespeist. In den Zuführungsmuffen von dem Hauptrohr zu den Brennern ist ein Schieber gelagert, welcher in Verbindung mit einem zweiten den Rauchaustritt verhindert, sobald mit Kohlen gefeuert, und den Einlass des Gasluftgemisches gestattet, wenn mit Gas geheizt wird.“

Gesundheitstechnische Gesellschaft_(Hrsg.), Gesundheits-Ingenieur. GI.Haustechnik,_Bauphysik, Umwelttechnik, Band 13, Oldenbourg (Verlag), München 1890, (vom 15. September 1890, Nummer 18) S. 619 und 620.[7]

Kochherd zur Heizung mit Kohle und Gas. D.P. 51133 f. O. Wehle, Rheinische Gas- Koch- Herdfabrik in Düsseldorf. Von einem um den Herd geführten Gaszuleitungsrohr werden die leicht auswechselbaren Brenner für die verschiedenen Kochlöcher der Herdplatte, den Bratofen und den Wasserkessel gespeist. In den Zuführungsmuffen von dem Hauptrohr zu den Brennern ist ein Schieber gelagert, welcher in Verbindung mit einem zweiten den Rauchaustritt verhindert, sobald mit Kohlen gefeuert und den Einlass des Gasluftgemisches gestattet, wenn mit Gas gehzeipt wird.“

R.Gaertner:Chemisch-technisches repertorium, Band 29, 1891, Seite 339.

„Eine Kochherdconstruction, welche die Vorzüge der Feuerung mit Gas mit denen der Kohlenfeuerung zu vereinigen sucht, ist die von Otto Wehle in Düsseldorf (* DRP Nr. 51133 vom 16. December 1888). Der Herd ist daher ausser mit den gebräuchlichen Feuerungen für Kohlenbrand mit Gasbrennern versehen, welche leicht in den Herd eingesetzt und aus ihm entfernt werden können. “

R. Fiedler:Ueber Neuerungen im Heizungswesen. In: C. Engler, A. Hollenberg u. H. Kast (Hrsgg.):Dinglers Polytechnisches Journal, 74. Jg., 288. Bd, Heft 4, Stuttgart 28. April 1893, J.G. Gotta'schen Buchhandlg, S. 80

Fabrikgebäude, Lager und Wohn- Geschäftshaus

Capellstraße 22 / Kaiserstraße 23

Die Rheinische Gaskochherdfabrik Otto Wehle Fabrik und Lager befand sich im Jahre 1890 an der Capellstraße 22. Wehles Wohnung befand sich an der Kaiserstraße 23[8] 1891 ging die Rheinische Gaskochherdfabrik an Friedr. Gustav Berg über.[9][10]

Königsallee 33

Eckhaus Königsallee 33 an der Bastionsbrücke 1911.
Eckturm Königsallee 33, Aufriss.

Für die Jahre 1897, 1899 und 1900 ist das Wohn- und Geschäftshaus an der Adresse Königsallee 33 unter Otto Wehle in den Düsseldorfer Adressbüchern belegt.[11][12][13][14]

Der Düsseldorfer Architekten und Ingenieurverein würdigte die Fassadengestaltung und Grundrisslösung des Hauses.[15] Das Gebäude wurde nach einem Entwurf von Bernhard Tüshaus & Leo von Abbema im Stil der Neorenaissance – mit Anklängen an „deutsche Renaissanceformen[1] – erbaut.

„Das Haus- und Kücheneinrichtungsgeschäft von Otto Wehle, Königsallee Nr. 33, benutzt das Erdgeschoss als Ladenraum (Abb. 417), den strassenwärts gelegenen, durch Lichteinfallschächte praktisch erhellten Keller teilweise zu Ausstellungszwecken. Der Entwurf stammt ebenfalls aus dem Atelier der Architekten Türhaus & von Abbema (Abb. 418 und 419). Die in deutschen Renaissanceformen gehaltene Fassade ist in hellem Sandstein ausgeführt.[1]

Das kriegszerstörte Gebäude lag an der Brücke Bastionstraße in der Düsseldorfer Königsallee, die als Verkehrsweg sowie als Verbindung Bastionstraße - Grünstraße in Düsseldorf dient.

Königsallee 68

Seit 1926 ist Otto Wehles Geschäft unter der Adresse Königsallee 68 belegt.[16] Ebenso für die Jahre 1933[17] und 1937.[18] Für das Jahr 2011 ist für Otto Wehle ein Geschäft für Leuchten und Leuchtenteile an der Königsallee 68 belegt.[19] [20]

Weblinks

 Commons: Düsseldorf, Königsallee 33, Geschäftshaus Otto Wehle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 331.
  2. Standesamt, Düsseldorf-Nord
  3. Standesamt, Düsseldorf-Nord 107/1928
  4. Geschichtskartei (Film-Nr.:7-4-0-80.0000, 7-4-3-330.0000)
  5. Deutscher Verein von Gas- und Wasserfachmännern e.V. (Hrsg.): GWF, das Gas- und Wasserfach. Band 32, R. Oldenbourg, 1889, Seite 1190 [Wehle, Otto, Fabrikant von Gaskochherden und Apparaten]
  6. Johann Gottfried Dingler:Dingler's polytechnisches Journal, Band 288,J. G. Gotta'schen, 1893, S. 80
  7. Gesundheitstechnische Gesellschaft (Hrsg.):Gesundheits-Ingenieur: GI; Haustechnik, Bauphysik, Umwelttechnik, Band 13, Oldenbourg (Verlag), München 1890, [No. 18.] [15. September 1890] S. 619 und 620
  8. Adressbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für das Jahr 1890, Zweiter Theil. S. 263.
  9. Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1891, Dritter Theil. S.639.
  10. Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1900, Zweiter Theil. S.841
  11. Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1899, Zweiter Theil. S.679.
  12. Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1899, Erster Theil. S.461
  13. Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1897, Zweiter Theil. S.773
  14. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 328 [Abb. 417 Königsallee 33, Grundriss Erdgeschoss] [Abb. 418 Königsallee 33, Grundriss Obergeschoss] [Abb. 419 Königsallee 33, Aufriss].
  15. Der Querschnitt, Band 6, Teil 2, Kraus Reprint, 1926, S. 658
  16. Adreßbuch der Stadt Düsseldorf 1933, Zweiter Teil S. 645.
  17. Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1937, Vierter Teil - Branchen-Verzeichnis, S. 645.
  18. http://www.branchen-info.net/duesseldorf/leuchten-und-leuchtenteile/wehle-otto_586410.php
  19. http://www.firmendb.de/deutschland/branche_52.46.1_Nordrhein-Westfalen_Duesseldorf.php

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