Paolo Costa

Paolo Costa

Paolo Costa (* 23. Juli 1943 in Venedig) ist ein italienischer Wirtschaftswissenschaftler, Politiker und Mitglied des PD. Von 1999 bis 2009 war er Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er der Fraktion ALDE angehörte, von 2000 bis 2005 Bürgermeister von Venedig. Heute ist er Leiter der Hafenbehörde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wirtschaftswissenschaftler

Costa studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Venedig, wo er 1968 seinen Abschluss machte. Später war er an derselben Universität als Hochschullehrer tätig, mit Gastprofessuren und Forschungsaufenthalten an der University of Reading (1975) und der New York University (1980, 1983 und 1988). Von 1992 bis 1996 war er Rektor der Universität Venedig.

Politische Karriere

Zugleich war Costa politisch aktiv, zunächst in der liberalen Partei La Margherita, seit 2007 in deren Nachfolgepartei Partito Democratico. Von 1996 bis 1998 war er Minister für öffentliche Arbeiten (entsprechend dem deutschen Verkehrsminister) im ersten Kabinett Romano Prodi.

Bei der Europawahl 1999 wurde Costa ins Europäische Parlament gewählt, wo er bis 2004 stellvertretender Vorsitzender der liberalen Fraktion ALDE war. Außerdem leitete er ab 2003 den Ausschuss für Regionalpolitik, Verkehr und Fremdenverkehr (seit 2004 nur noch Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr).

Bürgermeister von Venedig

1997 bis 2000 gehörte er dem venezianischen Stadtrat an, und wurde im Jahr 2000 Bürgermeister von Venedig. Dort war er Präsident der Stiftung für das Teatro La Fenice, Vizepräsident der Biennale sowie Vizepräsident der Associazione Nazionale Comuni Italiani. 2004 schlug er eine U-Bahn-Anbindung Venedigs zum Festland vor.[1]

2005 unterlag er bei den Bürgermeisterwahlen gegen Massimo Cacciari, den er im Jahr 2000 abgelöst hatte. Costa wurde Hafendirektor, d.h. Präsident der 1996 gegründeten Autorità Portuale di Venezia, und Präsident der Adriahäfen-Vereinigung.

Magistrato alle Acque

2010 legte er der Regierung in Rom den Plan eines Hafens in der Adria vor dem Lido vor, der für 1,4 Milliarden Euro entstehen soll, um die Lagune, die durch den zunehmenden Tankerverkehr gefährdet ist, nicht zu zerstören.[2] Dieser Hafen soll etwa 14 km vor der Lagune liegen und das Abpumpen von Öl aus Tankern in eine noch zu bauende Pipeline ermöglichen. Diese soll das Öl nach Marghera, das entsprechend ausgebaut werden soll, und nach Mantua bringen. Darüber hinaus soll, so ein Vertrag von 2011 eine Biogasanlage auf Algenbasis in Pellestrina entstehen, die 40 bis 50 MW Strom liefern soll.[3]

Costa saß weiterhin im Europaparlament, schied jedoch nach der Europawahl 2009 aus dem Parlament aus.

Darüber hinaus ist Costa Vizepräsident des Rates der Universität der Vereinten Nationen in Tokyo.

Ehrung

1998 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz der Italienischen Republik ausgezeichnet.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Alberto Vitucci: Venice madness, A “tube” under the lagoon, Eddyburg, 6. Juli 2004.
  2. Neuer Hafen in Venedig, venedig-netz.de
  3. Accordo per produrre energia dalle alghe per il porto di Venezia, inforMARE, 23. Februar 2011.

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